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Bell AH-1F Cobra

(Revell - Nr. 64646)

Revell - Bell AH-1F Cobra

Produktinfo:

Hersteller:Revell
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:64646 - Bell AH-1F Cobra
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:April 2010
Preis:ca. 20 €
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge aus hellbraunem Kunststoff
  • 1 Spritzling aus klarem Kunststoff
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung in schwarz-weiß
  • 1 Flasche Contacta Professional Mini Kleber 12,5 g
  • 4 Farbtöpfchen Revell Aqua-Color, je 5 ml
  • 1 Doppelpinsel

Besprechung:

Im März 1965 regte die Firma Bell Helicopters Corp. mit Sitz in Fort Worth, Texas, die Weiterentwicklung ihres bereits erprobten Model 204 (UH-1 Bund 1C) zu einem leichten und agilen Kampfhubschrauber für die Luftnahunterstützung von Transporthubschraubern und für den Erdkampf an. Der US Army sollte ein AAFSS (Advanced Aerial Fire Support System) Helicopter mit einem neuen, sehr schmalen Rumpf, zwei hintereinander liegenden Sitzen und dem Antriebssystem des UH-1C in Aussicht gestellt werden. Bei Bell hatte man bereits Ende der 50er Jahre erste Erfahrungen mit dem Model 207 "Sioux Scout" sammeln können. Dessen revolutionäres Konzept war ähnlich, aber an dem damaligen schwachen Kolbentriebwerk gescheitert. Der Prototyp Model 209 flog erstmals am 7. September 1965. Die neue Maschine wurde ab Dezember desselben Jahres von der US Army erprobt. Im April 1966 bestellte die Army zwei geänderte Vorserienmodelle und 110 Serienmaschinen. Der Erstflug der AH-1G "HueyCobra" fand am 15. Oktober 1966 statt. Die ersten Maschinen konnten bereits im Juni 1967 an die US Army geliefert werden. Bis 1973 wurden 1126 AH-1G in Fort Worth produziert. 92 Maschinen vom Typ AH-1G erhielten 1973 unter der Bezeichnung AH1Q erstmals eine geänderte Bewaffnung mit Panzerabwehrraketen Hughes BGM-71 A TOW. In der Rumpfspitze wurde eine bewegliche Teleoptik M65 TSU zur Zielauffassung mit einem Laser-Entfernungsmesser integriert und die Zelle verstärkt. Der "Gunner" erhielt eine optoelektronische Zielverfolgungsanlage mit der Steuereinrichtung für die über einen dünnen Draht ferngelenkten Raketen. 1976 begann die Auslieferung von 100 neuen AH-1 S(PROD), die 1987 in AH-1P umbenannt wurden. 1978 folgten 98 AH-1 S (ECAS) mit dem "Enhanced Cobra Armament System". Diese Version wurde 1987 in AH-1E umbenannt. Die Montage von 211 "Modernised AH-1 S(MC)" mit neuer Avionik, optischer Zielerfassung, Radarwarngerät und geändertem Abgasrohr begann 1979. Das Modernisierungsprogramm der US Army für 378 AH-1G auf diesen Standard lief 1982 an. Ab 1987 lautete die neue Bezeichnung dieser Kampfhubschrauber AH-1F. Die Produktion des AH-1 endete 1998 bei 2200 Stück. Ab der Version AH-1S erhielt die Kanzel eine eckige Rahmenkonstruktion mit planen Panzerscheiben auf der Oberseite und einer gewölbten Seitenverglasung. Die Bewaffnung der Versionen E und F besteht aus der ferngesteuerten Lafette M197 mit einer dreiläufigen 20-mm-Gatlingkanone unter dem Bug sowie bis zu acht drahtgesteuerten TOW-Anti-Panzer-Raketen und ungelenkten Hydra-Raketen in Abschussbehältern. Neben einer modernisierten Flugsteuerung, Kraftübertragung und Avionik verfügen alle heute noch im Einsatz stehenden AH-1 ab Version F über Rotorblätter aus Verbundwerkstoffen. Die US Army hat ihre Cobras bis Ende 2004 vollständig durch den größeren AH-64 "Apache" ersetzt. Viele Maschinen übernahm die US-Nationalgarde.

Quelle: Auszug aus Bauanleitung

Revell - Bell AH-1F Cobra

Bei dieser Wiederauflage hat Revell einmal mehr in die Formenkiste von Monogram gegriffen. Der Bausatz ist bereits in den 1980er Jahren auf den Markt gekommen, was aber nicht heißen soll, dass er schlecht ist. Vielmehr haben wir hier einen typischen Monogrambausatz vor uns - grundsolide, wenngleich nicht überwältigende Ausgangsdetaillierung mit erhaben ausgeführten Oberflächendetails. Das Cockpit ist ebenfalls mit erhabenen Details versehen, die beiden Sitze haben angespritzte Sitzgurte und alle Hebel, Pedale und sonstige Bedienelemente sind vorhanden. Als Option können zwei Piloten (verschiedene) auf den Sitzen Platz nehmen. Was fehlt sind das Helmvisier, welches am Kabinendach entlang geführt ist, und weitere am Kabinenrahmen angeordnete Teile (Spiegel, Kompass etc). Raum für Verbesserungen besteht natürlich, verglichen mit aktuellen Bausätzen wirken einige Teile doch recht plump, wie z.B. das Head up Display. Ein wenig Grat findet sich vereinzelt auch, gemessen am Alter der Formen aber noch im grünen Bereich. 

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Bell AH-1F Cobra

 

"Außenherum" verfügt der Bausatz über alle wichtigen Merkmale der späteren -F Version, wie z.B das bezüglich seiner IR-Emissionen optimierte Abgasrohr, den Luftdatensensor über dem Cockpit, das AN/ALQ-144 IR Störgerät, den AN/AAS-32 Laser Tracker unterhalb des Rotorkopfes und den Laser Range Finder am Rumpfbug. Nachteilig wirkt sich dabei allerdings die strikt vertikale Rumpfteilung aus, da dies auch für sämtliche oben genannten Elemente gilt, muss einiges nach dem Zusammenkleben nachgearbeitet werden. Haupt- und Heckrotor sind recht einfach gehalten. Zwar ist das Original in diesem Bereich auch nicht gerade komplex aufgebaut, ganz so simpel ist die Sache dann aber auch wieder nicht. An Außenlasten sind acht TOW-Raketen, zwei M261 19-fach Raketenwerfer sowie die XM197 Gatling-Kanone beigefügt. Die XM197 kann beweglich gebaut werden, bei den Stummelflügellasten sind wie bei Monogram durchaus üblich die Halterungen bzw. Pylone mit angegossen. Die Klarsichtteile sind klar und schlierenfrei gespritzt, allerdings fehlt die Option, die Seitenfenster geöffnet darzustellen, obwohl die Haube an sich bereits mehrteilig ausgeführt ist.

Revell - Bell AH-1F Cobra

Die Teile des Model-Sets, 1x Contacta Professional in der 12,5 g Ausführung, 2x Aqua-Color zu je 5 ml sowie ein Doppelpinsel. Rechnet man alles zusammen sind die 5 Euro Mehrpreis gerechtfertigt, der Kleber alleine schlägt mit 2,99 Euro zu Buche.

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Bell AH-1F Cobra

 

Die Decals sind von gewohnt guter Qualität und erlauben die Darstelleung einer Maschine US Army und einer der israelischen Luftwaffe. Die Wahl zwischen beiden ist nicht einfach, die US Maschine besitzt ein Haifischmaul während die israelische Maschine mit einer großen Schlange entlang des Rumpfes aufwarten kann. Erfreulicherweise liegen jede Menge Wartungshinweise bei, die dem fertigen Modell am Ende das gewisse Etwas verleihen. Die Bauanleitung bietet ebenfalls das gewohnt gute Bild, in 38 Schritten ist man am Ziel. Wie üblich ist bei den Farben selber Mischen angesagt. Hier hätte man wenigstens die FS-Nummern mit angeben können. Es ist höchste Zeit, dass man bei Revell die Farbenpalette überarbeitet.

Revell - Bell AH-1F Cobra

Darstellbare Maschinen:
  • Bell AH-1F S/N: 67-15643 N-Troop, 4th Squadron, 2nd Armored Cavalry Regiment, US Army, Irak 1991
  • Bell AH-1F #521, 160th Squadron, Israelische Luftwaffe, Palmachim Air Base, 2008
Stärken:
  • Solide Ausgangsbasis
  • Ordentliche Detaillierung
  • Sehr schöner, kompletter Decalbogen
Schwächen:
  • keine wirklich gravierenden Schwächen
Anwendung:
  • Einfach

Fazit:

Eine willkommene Wiederauflage eines alten Bekannten. So lange die einmotorige Army Cobra nicht ge-hobbybosst wird oder Trumpitamigawa sich der Sache annimmt ist und bleibt dieser Bausatz erste Wahl. Übersichtliche Teilezahl, gute Hausmannskost in Sachen Details und nett gemachte Decals - viel mehr braucht's wirklich nicht. Empfehlenswert !

Weitere Infos:

Referenzen:
  • Bell AH-1 Variants, Datagraph 4, Aerofax
  • AH-1 Cobra-Tank Killer, Colour Series, Osprey Publishing
  • AH-1 Cobra, Aircraft in Action No 168, Squadron Signal Publications
  • AH-1S Cobra, Lock On No 06, Verlinden
  • AH-1 Huey Cobra, Walk Around No 29, Squadron Signal Publications

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 22. Juni 2010

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