AH-1 Z Viper Combat Helicopter(Italeri - Nr. 858)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie AH-1Z wurde im Rahmen des H-1 Upgrade Programs aus der bekannten AH-1W weiterentwickelt. Der augenfälligste Unterschied ist der vierblättrige lagerlose Hauptrotor und die vergrößerten Stummelflügel/Waffenträger. Der ebenfalls vierblättrig ausgeführte Heckrotor ist jetzt an der linken Seite angebracht. Weitere Neuerungen sind das Zielerfassungssystem AAQ-30 Hawkeye mit FLIR, Laserzielbeleuchter und verbessertem Nachtsichtsystem sowie modernste Cockpittechnik. Den Antrieb übernehmen zwei General Electric T700-GE-401C Wellenturbinen mit je 1800 PS. 58 Maschinen werden neu gebaut, zusätzlich erfolgt die Aufrüstung von 131 vorhandenen AH-1W auf den aktuellen Stand. Die Maschine wurde im Februar 2011 vom US Marine Corps für einsatzbereit erklärt. Der BausatzAn drei hellgrauen Spritzlingen befinden sich die für den Bau der Z-Version nötigen Bauteile, die sauber und gratfrei hergestellt sind. Die Rumpfteile weisen feine erhabene Gravuren und Nietenreihen auf. Die Klarsichthaube ist relativ dick und wellig ausgeführt, so dass sich kein klarer Blick in den Innenraum ergibt. Allerdings lassen sich die Einstiegsluken geöffnet darstellen. Der Bausatz ist modular aufgebaut, die Basis ist Spritzrahmen A mit dem gestreckten Rumpf, der mit der T-Version eingeführt wurde. Die Triebwerks- und Getriebeverkleidung sowie die Verbreiterung für den Cockpitbereich findet man an Rahmen B, der Spritzling D enthält alle Teile für die Z-Version. Um diese Version zu bauen, müssen an der Triebwerks- und Getriebeverkleidung Bereiche entfernt und durch neue Teile ersetzt werden. In wie weit dieser Aufbau sinnvoll ist und wie gut die Teile zusammenpassen, muss sich herausstellen. Besonders die große Naht zwischen Rumpf und Triebwerks- und Getriebeverkleidung dürfte etliches an Spachtelarbeit in sich bergen, von den erhabenen Gravuren dürfte dann nicht mehr viel übrig bleiben. Fraglich ist allerdings, nach welchem Vorbild dieses Modell gestaltet wurde. Da das Erscheinungsdatum des Bausatzes (1999) vor dem Erstflug der Viper (Dezember 2000) liegt, sind offensichtlich viele Spekulationen eingeflossen. Bilder von etwaigen Vorserienmaschinen habe ich nicht gefunden, mit den aktuellen Einsatzmaschinen hat das Modell nur wenig gemeinsam: Das kugelförmige AAQ-30 fehlt ebenso wie die querstehenden Auspufföffnungen der Triebwerke, die geänderte Rumpfform und Sensorik im Bugbereich wurde ebenso wenig berücksichtigt wie die höher gezogene Getriebeverkleidung und die neue Form des Heckauslegers. Hier fanden einfach die Teile der W-Version Verwendung. Auch ob die Ausführung des Cockpits korrekt ist, muss bezweifelt werden. Einzig Haupt- und Heckrotor sowie die Stummelflügel machen einen vorbildnahen Eindruck.
Die DecalsDer kleine Decalbogen ist sauber und scharf gedruckt. Er enthält die wichtigsten Markierungen für eine Version. Stencils sind nicht vorhanden. Die BauanleitungDie Italeri-typische Bauanleitung ist in sieben Schritten aufgebaut. Die Zeichnungen sind recht klein gehalten und deshalb teilweise nicht sehr übersichtlich. Die Bemal- und Markierungsanleitung für eine Ausführung ist im letzten Schritt zu finden, die Farbangaben beziehen sich auf Model Master-Farben.
Darstellbare Maschinen: AH-1Z Viper, US Marine Aviation Development A/CFazit:Da sich ein konkretes Vorbild nicht finden lässt und die Modelldarstellung von den aktuellen Vorbildern stark abweicht, muss die Daseinsberechtigung für diesen Bausatz angezweifelt werden. Wer damit eine vorbildnahe Viper bauen will, wird enttäuscht sein. Allerdings kann man, auch wenn das nicht der Sinn der Sache ist, mit den komplett vorhandenen Teilen für die W-Version eine durchaus passable Super Cobra erstellen. Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 22. Juni 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Roland KunzeLand: Beiträge: 34 Dabei seit: 2009 Neuste Artikel:Alle 34 Beiträge von Roland Kunze anschauen. |