AH-1Q/S Cobra 'US & Turkish ARMY Service'(Special Hobby - Nr. SH 48232)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Mitte der 1960er Jahre, zur Zeit des Vietnamkrieges, genauer gesagt am 7. September 1965, hatte die Bell AH-1G Cobra ihren Erstflug. Aufgrund der Konflikte in Vietnam stellte man schnell fest, dass die Transporthubschrauber bewaffneten Begleitschutz benötigen - in Form eines reinen Kampfhubschraubers. Markant ist die schlanke Silhouette der Cobra. Hier finden die beiden Besatzungsmitglieder hintereinander Platz. Der Bordschütze sitzt vorne, während der Pilot hinter ihm Platz nimmt. Einige Komponenten wie zum Beispiel der Rotor, das Getriebe und das Triebwerk wurden aus Kostengründen von der Bell 204 übernommen. Viele Versionen der Cobra wurden gebaut und auch von anderen Nationen verwendet, jedoch ist dieser Hubschrauber nicht so ein Exportschlager wie der allseits bekannte Apache. Mittlerweile ist man bei der AH-1Z angekommen. Diese Version teilt sich auch einige Komponenten mit ihrer Transportadaption, der UH-1Y Venom. Viel mehr möchte ich nicht auf das Original eingehen, schließlich findet sich sehr viel dazu im Internet. Der Bausatz
Special Hobby brachte im Jahr 2022 die Cobra im Maßstab 1:48 auf den Markt. Diese Formen wurden auch von ICM verwendet, so wie SH die Formen der 32er Version von ICM verwendete und mit vielen Zubehörteilen ausstattete. Im Maßstab 1:48 gab es schon viele Bausätze unterschiedlicher Hersteller, jedoch ist keiner so auf der Höhe der Zeit wie dieser hier. Somit haben einige der älteren Bausätze (Monogram, Revell, Italeri, etc.) ausgedient, insofern man nicht speziell eine Variante xy bauen möchte, die es zur Zeit noch nicht von Special Hobby gibt. Die Maßhaltigkeit ist gut und auch die Formtreue ist sehr gut getroffen, leider gibt es einen ganz großen Minuspunkt im Bezug auf die doch sehr markanten Nietreihen am Heckausleger. Diese kommen eher dem Maßstab 1:32 gleich. Öffnet man den Karton, fällt auf, dass es hier viel unausgefüllten Platz gibt, jedoch ist nichts vom Gußast gelöst oder gar beschädigt. Gußast A, die Basis aller Cobra Bausätze
Gußast D gehört ebenso zur Basis der Grundbausätze
Gußast K mit Teilen für unterschiedliche Versionen
Gußast E, bis auf einige wenige Teile wird hier alles verwendet
Gußast B und C, diese beinhalten - je nach Version - die benötigten Teile
Gußast H, N und L, wobei L hier die TOW-Bewaffnung ausweist, die diesen Bausatz zur Neuheit macht
Es fallen viele Formtrennnähte und Fischhäute auf, hinzu kommen Auswurfmarken an sehr ungünstigen Stellen. Wie man beispielsweise im Cockpit beim Copiloten (vorderer Sitz) am Fußboden spachteln und schleifen soll, ist mir ein kleines Rätsel. Die Cablecutter sind viel zu dick, diese habe ich runterschleifen müssen, dadurch sind leider die Details verloren gegangen, aber immerhin war man die Auswurfmarken los. Der Spritzling mit der Bewaffnung und die vielen Kleinteile, auch für das Fahrwerk, landen in der Restekiste, es sei denn, man baut mit dem Fahrwerk und der Schleppstange ein kleines Diorama. Die Klarsichtteile
Die Klarsichtteile sind sauber, aber keineswegs schlierenfrei; Kratzer sind keine zu finden. Zudem sind sie nicht gerade sehr dünn, durch die originalgetreue Wölbung entsteht leider ein kleiner Lupeneffekt, der aber nicht anders zu lösen ist. Auch sind die Positions- und Antikollisionslichter, sowie die Landescheinwerfer als klare Teile vorhanden.
Die Decals...
...sind leider mit sehr großem Trägerfilm umgeben. Randscharf ist hier leider Fehlanzeige, leider sieht es auch etwas ausgefranst aus. Nichts desto trotz sind die Nassschiebebilder sauber und versatzfrei gedruckt. Die kleinen Schriftzüge der Stencils sind leserlich wiedergegeben. Der Trägerfilm ist für die Instrumentenbretter viel zu groß und muss randscharf abgeschnitten werden, sonst passen die beiden Decals nicht, auch neigen sie dazu, sich zu rollen, was nicht gerade produktiv ist. Selbst im Maßstab 1:72 gibt es bessere Decals für Instrumentenbretter, hier hat Special Hobby leider seine Hausaufgaben nicht gemacht. Außer weißer Farbe gibt es hier keine Farbakzente, noch nicht mal für die Warning Unit.
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung ist klar strukturiert und führt in 32 Schritten zum fertigen Modell. Der Zusammenbau der einzelnen Bewaffnungen an den Stummelflügeln wird mit dem Hinweis versehen, dass man acht geben soll, welche der ausgewählten Version welche Waffen hatte, dies ist über die Bemalungsanleitung zu erkennen, jedoch werden vier TOW-Behälter zusammengebaut und auf der Bemalungsanleitung sind auf einmal nur noch zwei zu sehen. Sehr seltsam, hier muss man selber recherchieren. Die Lackieranleitungen sind farbig gedruckt, auch die Stencilanbringung ist in Farbe gehalten. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze.
Darstellbare Maschinen:
Schwächen:
Anwendung: Für den fortgeschrittenen Modellbauer. Fazit:Die Passgenauigkeit ist hervorragend und das Modell geht sehr gut von der Hand. Aber die Decals sind nicht gerade das, was man sich wünscht. Hier und da ist viel Nacharbeit zu leisten, was bei einem so neuen Bausatz ärgerlich ist. Dazu hat Special Hobby es versäumt, hier eine kleine Ätzteilplatine zu beizulegen, was dem Preis- / Leistungsverhältnis aber gut getan hätte. Gereicht hätten ja Gurte, die Instrumentenbretter und der bzw. die Cablecutter sowie ein Gitter. Man hat es hier mit einem Bausatz zu tun, der sich zwar gut bauen lässt, aber für den geforderten Preis leider nur bedingt zu empfehlen ist. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Diese Besprechung stammt von Florian Hölzel - 21. Juli 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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