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Bell P-400 Airacobra

(Hasegawa - Nr. 09092)

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Produktinfo:

Hersteller:Hasegawa
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:09092 - Bell P-400 Airacobra
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Preis:ca. 23,50 €
Inhalt:
  • 102 Spritzgussteile
  • 17 Klarsichtteile
  • eine Bauanleitung
  • ein Decalbogen

Besprechung:

Zum Original

Bells Airacobra war in mancher Hinsicht ein außergewöhnliches Flugzeug. Der Motor saß hinter dem Cockpit wobei die Kraftübertragung auf den Propeller über eine Antriebswelle erfolgte, die unter dem Pilotensitz verlief. Weiterhin besaß sie für die damalige Zeit ein geräumiges Cockpit mit guter Rundumsicht sowie zwei seitlich öffnende Türen wie bei einem Auto. Aufgrund der enttäuschenden Leistungsmerkmale war der Airacobra kein großer Erfolg beschieden wie z.B. der Mustang oder Thunderbolt. In der Anfangsphase des Krieges leisteten die Maschinen aber wertvolle Dienste bei den Geschwadern im Pazifik und auf dem afrikanischen Kriegsschauplatz. Die P-400 ist als Exportversion für Großbritannien konzipiert worden. Die Royal Air Force war mit der Airacobra Mk. I, so lautete die Britische Bezeichnung, höchst unzufrieden, da die Leistungsmerkmale um einiges hinter denen des Prototypen lagen. Die Auslieferung wurde gestoppt und die Maschinen gingen an die damalige Sowjetunion bzw. wurden nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten von der U.S.A.A.F als P-400 übernommen. Abweichend von den P-39 Baureihen waren die Maschinen mit 20mm Hispano Mk.I Kanone und 7.7mm Browning Maschinengewehren ausgestattet. Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal gegenüber den anderen Baureihen weist der Abgasstutzen der P-400 12 Krümmerenden auf.

Das Modell

Vor einigen Jahren hat uns Eduard mit einer P-39/P-400 Baureihe überrascht. Ebenso überraschend, dass Hasegawa nun ebenfalls ein vollkommen neues Modell der Airacobra auf den Markt gebracht hat. Hasegawa zeigt auch bei der P-400 die gewohnt gute bis sehr gute Qualität. Die Bauteile sind sauber gespritzt, Auswerferspuren oder überflüssigen Grat sucht man hier vergebens. Die schön detaillierten Bauteile der Flügel- und Rumpfkomponenten warten mit fein versenkten Gravuren und Nietenreihen auf. Die stoffbespannten Steuerflächen geben die Struktur gut wieder, leider liegen die Steuerflächen nicht separat bei, sondern sind an dem jeweiligen Bauteil angespritzt. Besonders gelungen sind die Radschächte des Hauptfahrwerks, die eine gelochte Innenstruktur und Leitungsstränge aufweisen.

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Gut detailliert und entsprechend Filigran zeigen sich auch die Federbeine an denen lediglich noch Bremsleitungen nachdetailliert werden sollten. Die Innenseiten der Rumpfhälften sehen aus dem Kasten bereits recht passable aus. Wer mag, kann hier lediglich noch einige Kabel und Leitungen ergänzen.

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Bei dem gut einsehbaren Cockpit setzt sich die gute Arbeit von Hasegawas Entwicklern fort, neben einem Cockpitboden liegt das Rückwandschott samt hinterer Abdeckung sowie eine toll gemachte Instrumentenkonsole bei. Der Sitz gefällt auch, ebenso der separate Sitzrahmen. Am Sitz selber sind nur die Gurte zu ergänzen.

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Diverse Kleinteile für die weitere Detaillierung des Interieurs wie Steuerknüppel, Handrad für die Klappenverstellung etc. finden sich an einem weiteren Gussast. Sämtliche außen anzubringenden Bauteile wie Fahrwerksklappen, Bombenaufhängungen, Bewaffnung, Lüfterklappen etc. sind durchweg gut bis sehr gut wiedergegeben. Für die an der Aufstandfläche abgeflachten Räder der Hauptfahrwerksbeine liegen zwei unterschiedliche Radblenden bei. Das ebenfalls abgeflachte Bugrad ist gleich in dreifacher Ausführung vorhanden.

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Die Klarsichtteile sind dünn und klar ausgeführt. Die gelungenen Autotüren liegen ebenfalls als Klarsichtteil bei. Die Innenseiten der Türen weisen eine erhabene Struktur auf, die bei entsprechender Bemalung zur Geltung kommt. Beide Türen können geöffnet am Modell angebracht werden und erlauben so einen guten Einblick in das Cockpit.  

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Der Decalbogen erlaubt die Markierung zweier amerikanischer P-400. Da die P-400 für den Export an Großbritannien gedacht war, weisen beide Maschinen den typisch britischen grün-braunen Tarnanstrich mit Unterseite in Sky auf. Die Seriennummer ist ebenfalls britischen Ursprungs und auf dem Bogen richtig wiedergegeben. Die übersichtliche Bauanleitung lässt keine Fragen offen. Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze Farben. Die Aufteilung des Bausatzes und diverse nicht benötigte Teile lassen auf weitere Airacobra Varianten schließen.

Hasegawa - Bell P-400 Airacobra

Darstellbare Maschinen:
  • U.S.A.A.F. 347 FG, 67 FS, Guadalcanal 1942
  • U.S.A.A.F. 35 FG, 39 FS, Lt. Eugene Wahl, Neu Guinea 1942
Stärken:
  • saubere Gussqualität
  • feine Detaillierung
  • durchdachter Aufbau
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Schwächen:
  • keine ersichtlichen
Anwendung: Von Modellbaueinsteiger mit entsprechender Geduld zu bewältigen!

Fazit:

Ob eine weitere Airacobra nun sein muss oder nicht, möchte ich hier nicht beurteilen. Im Vergleich mit Eduards P-39 Familie zeigen sich bei beiden Modellen Dinge, die mal hier und mal da besser gefallen. Was mir bei Hasegawas Umsetzung der Airacobra sehr gefällt, sind die sehr schön gemachten Gravuren und Oberflächendetails. Der Bausatz ist auf jeden Fall sehr empfehlenswert!

Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 22. Oktober 2006

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