Bell AH-1G Huey Cobra(Fujimi - Nr. 5H-2)Produktinfo:
Besprechung:
Aus dem Transporthubschrauber Bell UH-1 sollte eine Version als reiner Angriffshubschrauber abgeleitet werden. Die zweisitzige, schlanke und aerodynamisch gelungene Konstruktion wurde anfänglich als Huey Cobra bezeichnet - in Anlehnung an die bewaffneten UH-1 Cobra. Bei Produktionsbeginn änderte sich die Bezeichnung von UH-1 (Utility Helicopter) zu AH-1 (Attack Helicopter). Die Bell AH-1G war die erste bei den US-Streitkräften eingesetzte Version der Cobra. Sie wurde 1966 bis 1973 in mehr als 1.000 Stück produziert. Ihre Feuertaufe bestand die Cobra im Vietnam-Krieg. Frühe G-Versionen (Baujahr bis ca. 1969) hatten den Heckrotor links angeordnet, spätere G-Versionen rechts.
Fujimi bietet mit dem vorliegenden Kit eine der wenigen Möglichkeiten, eine ansprechende frühe G-Version in 1:48 zu bauen (im Gegensatz zu den eher spielzeugartigen und form-fantasievollen Kits von Lindberg und Aurora). Die insgesamt 47 Teile ermöglichen einen schnellen Bau des Modells, sind aber dem Alter entsprechend nicht sehr detailliert. Die Passgenauigkeit ist gut, Spachtelmasse wird praktisch nicht benötigt. Auswerfermarken verschwinden beim Zusammenbau, am Haupt- und Heckrotor sollten sie aber gespachtelt und geschliffen werden.
Das Cockpit besteht aus sieben Teilen (ohne die beiden verkrampften Pilotenfiguren). Was fehlt, sind die Kollektiv-Hebel, Instrumenten-Abdeckung, Sitzgurte sowie die Instrumentierung an den Seitenkonsolen. Überraschend gut sind Form, Maßstabstreue und die erhabenen Gravuren der beiden Rumpfschalen wiedergegeben. Hier stehen nebst der Vervollständigung der Triebwerklufteinläufe keine Nacharbeiten an. Das Turbinenabgasrohr ist bereits an den Rumpfhälften angegossen und sollte innen mit einem Abschluss versehen werden, damit man später nicht "durch das Modell" hindurchsehen kann. Ein Gewicht ist beim Zusammenbau der Rumpfhälften in der Nase zu platzieren, damit der Heli kein Tailsitter wird.
Negativ ins Auge sticht die Bewaffnung: Auf dem Kartondeckel sind Zusatztanks wiedergegeben, typisch für Einsätze im Dschungel waren zudem Behälter mit ungelenkten Raketen. Weder das eine noch das andere findet sich im Bausatz. Es sind lediglich vier M-22 Raketen für gepanzerte Ziele vorhanden (diese Raketen basieren auf der französischen SS-11 Rakete, welche man im Alouette III-Bausatz von Fujimi wiederfindet). Der Kinnturm kann auch nicht ganz überzeugen, da man das zu verbauende MG leicht für eine Pitot-Sonde halten könnte. Die beiden Rotoren bleiben nach dem Zusammenbau drehbar. Dem Heckrotor sollten noch die Steuerstangen ergänzt werden.
Die beiden Klarsichtteile sind die Bugspitze und die Cockpitverglasung. Der Guss ist hier sauber und klar, altersbedingt sind jedoch schon einige Kratzer entstanden, da die Klarsichtteile nicht separat verpackt wurden. Antikollisionslichter sind nicht im Bausatz dabei und müssen selber ergänzt werden. Allerdings bietet der Aftermarket für solche Bausätze genügend Upgrades (z.B. Cockpit, Bewaffnung, Decals). Die Decals
Die 17 Nassschiebebilder ermöglichen die Dekorierung einer einzigen Maschine, Wartungshinweise fehlen. Wegen des Bausatzalters sind die weißen Decals schon etwas vergilbt. Die Bauanleitung
Die Bauanleitung besteht aus einem beidseitig bedruckten Blatt, die Anweisungen sind in englischer Sprache. Vier Arbeitsschritte führen zum fertigen Modell, wobei keine Seitenrisse zur Bemalung und Decalplatzierung vorhanden sind. Darstellbare Maschinen: Bell AH-1G, N°92145, U.S. ArmyStärken:
Schwächen:
Anwendung: Leicht, wenn out of box gebaut wird. Mittel, wenn man den Bausatz mit zeitgemäßer Detaillierung versieht. Fazit:Wer sich eine G-Version der Cobra zulegt, wird mit dem hohen Alter des Bausatzes zu kämpfen haben. Fujimis Cobra bildet eine solide Ausgangsbasis, mit etwas Eigeninitiative bei Bewaffnung, Cockpit und Rotorkopf entsteht ein ansprechendes Modell. Der Bausatz ist aber leider sehr selten (analog Fujimis Alouette III oder Westland Wasp). Weitere Infos:Referenzen: Buch "Bell AH-1 Cobra" von A. Lüdeke, Motorbuch Verlag Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 07. Juli 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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