P-39 Airacobra over New Guinea(Eduard Bausätze - Nr. 1152)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalAnders als bei Flugzeugen konventioneller Bauart mit Frontantrieb saß der Motor hinter dem Pilotensitz und trieb die Luftschraube über eine verlängerte Welle, die zwischen den Knien des Piloten durchlief, an. So saß der Motor ziemlich genau im Schwerpunkt des Flugzeugs. Durch den freien Platz im Bug ließ sich ein Dreibeinfahrwerk realisieren, das eine bessere Sicht des Piloten bei Start und Landung zuließ. Weiterhin wurde der Platz im Bug genutzt, um eine 37-mm-Kanone einzubauen, die durch die Propellernabe schoß. Durch die Lage des Motors im Schwerpunkt der Maschine sollte sich auch die Wendigkeit erhöhen. Die Grundidee dieses für Jagdflugzeuge übergroßen Kalibers war es, dem Jäger zu ermöglichen, Bombenflugzeuge außerhalb der Reichweite ihres Abwehrfeuers zu bekämpfen. Die Airacobra machte 1939 ihren Erstflug, wurde von der USAAF allerdings zuerst nicht übernommen. Eine der Ursachen war die fehlende Höhenleistung des Serienmodells, dem man den Turbolader des Prototyps gestrichen hatte. Auch die RAF war mit den Maschinen, die sie ab Oktober 1941 sehr kurz einsetzte, nicht zufrieden. Die P-39 wurde ab der D-Version von der U.S. Army Air Force über Neuguinea gegen die Japaner eingesetzt. Die Maschine bewährte sich dort nicht, da sie für ihr Gewicht einfach zu wenig Motorleistung hatte. Dennoch wurde die Airacobra über Guadalcanal erfolgreich als Erdkampfflugzeug eingesetzt. In der Bewertung durch die Piloten wurde die Airacobra sehr unterschiedlich gesehen. Die Amerikaner nannten die Maschine „iron dog“ und versuchten, sie loszuwerden; es gab Fälle von mutwilliger Zerstörung von Airacobras durch die eigenen Piloten. Die Russen schätzten die „Kobra“ oder „Bell“ sehr und im Allgemeinen waren Elitestaffeln mit diesem Muster ausgerüstet. Der BausatzIn dem wunderbar gestalteten Karton von Eduard finden sich alle Teile, die zum Bau von zwei Airacobras notwendig sind, das heißt alle Spritzlinge sind doppelt vorhanden. Das sind zum einen sechs olivgrüne Spritzlinge, zwei Klarsichtteilspritzlinge, vier Ätzteilplatinen, ein großer Decalbogen, vorgestanzte Maskierfolie, zwei Buggewichte, ein interessantes Booklet zur Geschichte des Flugzeugs und die durchgehend farbige Bauanleitung. Die Bauteile sind von bester Güte. Sauberer Guss sowie exakte und fein versenkte Gravuren versprechen Bastelspaß pur. Positiv zu vermerken ist die Beigabe von abgeflachten Reifen als Alternative zu den auch vorhandenen runden Reifen. Ebenfalls gut finde ich die gelungene Pilotenfigur. Es liegen insgesamt drei verschiedene Auspuffanlagen bei, so kann aus dem Bausatz ohne weiteres auch eine P-400 gebaut werden. Auch die Abdeckung der Motorhaube mit den MG-Auslässen gibt es in drei Versionen. Der Propeller und natürlich die dazugehörende Nabe liegen als Drei- oder Vierblatt-Variante bei. Bei den Außenlasten hat man die Wahl zwischen einer Bombe und einem Außentank. Bei der Gestaltung des Cockpits kann man auf die bereits farbig bedruckten Ätzteile zurückgreifen oder alternativ auch die hervorragend detaillierten Spritzgussteile verwenden und selber bemalen. Die SpritzlingeDie Rumpfteile mit Höhenrudern und Cockpitteilen Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und ausreichend dünn gegossen und können ohne Bedenken verbaut werden. Die Türen sind aus einem Klarsichtteil, so spart man sich lästiges Einkleben und Verschmieren der Fenster. Mit im Bausatz enthalten ist die vorgestanzte Maskierfolie für zwei Maschinen, die das lästige Abkleben der Klarsichtteile sehr vereinfacht. Auf ein Foto habe ich verzichtet, da man von den vorgestanzten Formen darauf sowieso nichts sieht. Mit im Bausatz enthalten ist das bereits richtig geformte Buggewicht, das man auf keinen Fall vergessen sollte, so man denn keinen Tailsitter produzieren möchte.
Detailaufnahmen der SpritzlingeDie Tragflächenunterseite Die FotoätzteileEduard hat natürlich auch diesem Bausatz wieder Ätzteile beigelegt. Natürlich alles zweifach. Da sind die beiden farbig bedruckten Platinen mit der Cockpiteinrichtung und die beiden Platinen mit den Teilen zur Verfeinerung des Fahrwerks und diverser Klappen. Alles sehr sauber ausgeführt, ein wahres Highlight.
Das BookletZur Information hat Eduard ein 16-seitiges, durchgehend farbiges Booklet zur Geschichte der P-39 und der Kämpfe über Neuguinea im A4-Format beigelegt. Neben verschiedenen Maschinen und der genauen Beschreibung dazu findet man hier auch etliche interessante originale Schwarz-Weiss Fotos aus dem Einsatz der Airacobra in ihren verschiedenen Ausführungen. Dazu gibt es noch eine chronistische Beschreibung der Kämpfe und der eingesetzten Einheiten.
Bauanleitung, Bemalung und MarkierungDie Bauanleitung im Format A4 zeigt auf 16 Seiten durchgehend farbig illustriert den Zusammenbau der Modelle. Zur Einleitung gibt es eine kurze Zusammenfassung der Entwicklungs- und Einsatzgeschichte der P-39 in Englisch und Tschechisch. Es wird in 3D-Zeichnungen natülich auch auf die Anwendung der Ätzteile eingegangen, so dass eigentlich keine Fragen offen bleiben dürften. Die Bemalung und Markierung der sieben verschiedenen Maschinen wird jeweils auf einer Seite ausführlich dargestellt. Dabei gibt es auch immer eine kurze Information zur Maschine und ihrem Piloten mit Einsatzort und Einsatzerfolgen. Die Farbangaben beziehen sich nur auf die Farbpalette von Gunze. Der sauber und versatzfrei gedruckte Decalbogen lässt keine Wünsche offen.
Die sieben darstellbaren Maschinen
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Perfekter Bausatz für zwei Maschinen dieses interessanten Typs. Hier braucht man kein Zubehör kaufen, alles ist vorhanden. Aufgrund der üppigen Ausstattung ist der Preis mehr als gerechtfertigt. Wer mag, kann auch auf die Ätzteile verzichten und trotzdem ein tolles Modell bauen. Uneingeschränkt zu empfehlen ! Weitere Infos:Referenzen: David Donald, Amerikanische Luftwaffe, Tosa-Verlag, Wien 2002
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Herbert Engelhard - 25. November 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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