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Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

(Special Hobby - Nr. SH72463)

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.8/9

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SH72463 - Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:April 2022
Preis:ca. 25 €
Inhalt:
  • 2 Gussrahmen in grau
  • 2 klare Gussrahmen
  • Decals
  • Anleitung

Besprechung:

Zum Vorbild:

Die Gloster Meteor und die De Havilland Vampire waren die ersten beiden Strahljäger im Dienst der RAF. Die ersten Varianten der Meteor wurden sogar noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, wo sie vor allem deutsche V1 abfangen konnten. Nach dem Krieg wurde das Flugzeug ständig weiterentwickelt, so dass 1947 die stark verbesserte Mk.8 entstanden ist. Vor allem die Cockpithaube, der neue Schleudersitz und größere Triebwerksgondeln für das leistungsstärkere Derwent 8-Triebwerk gehörten zu den Neuerungen. 1949 wurde diese Version an die RAF ausgeliefert, es wurden aber auch Abnehmer im Ausland gefunden. So fand das Flugzeug in Ägypten, Belgien, den Niederlanden, Brasilien, Syrien, Israel und Australien eine Heimat, wo zum Teil auch Lizenzen von Fokker und Avions Fairey gefertigt wurden.

Zu weiteren Kampfhandlungen wurde das Muster im Koreakrieg eingesetzt, wo sich aber herausstellte, dass die neuen MiG-15 der Meteor weit überlegen sind. den nächsten Konflikt erlebte die Meteor im Nahen Osten, womit wir beim Thema des Bausatzes sind. Sowohl die arabischen, als auch die israelischen Maschinen konnten Abschusserfolge erzielen. Aus der Mk.8 wurde der Fotoaufklärer Mk.9 abgeleitet. Diese Version besaß neben der Bewaffnung eine Reihe von Kameras in der Nase. Von dieser Variante wurden 126 Flugzeuge an die RAF geliefert und später nach Ecuador, Israel und Syrien verkauft.

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

Der Bausatz

Die Gloster Meteor von Special Hobby hat seinen Ursprung bei MPM im Jahr 2006. Dieser Bausatz wurde von vielen Hersteller in der Zwischenzeit aufgelegt wurden und ist nun seit 2014 bei Special Hobby immer weiter entwickelt worden. So haben wir dank des Herstellers aus Tschechien nahezu alle Varianten des Flugzeugs zur Verfügung. Im April letzten Jahres erschien dieser Bausatz mit vier eher exotischen Vorbildern aus dem Nahen und Mittleren Osten, wo die Meteor auf beiden Seiten verwendet wurde.

Der Stülpkarton wird von einem sehr attraktiven Cover geziert und zeigt den ersten Luftsieg der israelischen Streitkräfte gegen zwei ägyptische Vampires. Die Gussrahmen sind sauber gespritzt und machen erst einmal einen sehr guten Eindruck. Es wird schnell klar, dass dieser Bausatz kein wirklich langes Projekt werden wird. Auf zwei Gussrahmen finden wir die meisten Teile. Was sofort auffällt ist, dass man auf den Gussrahmen Teilenummern stehen hat, was für Special Hobby nicht alltäglich ist.

Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

 

Die Cockpitdarstellung ist ganz okay, kann aber durchaus einige Aufwertungen vertragen. Der Sitz besteht alleine aus drei Teilen, es fehlen aber definitiv Sitzgurte. Mir fehlen auch Decals für die Armaturen an der Cockpitseite. Lediglich das Hauptinstrumentenbrett ist gut strukturiert und bekommt ein ansprechendes Abziehbild.

In der Nase sollen 3 Gramm Gewicht untergebracht werden, damit der Flieger später auch auf allen drei Beinen bzw. Rädern stehen kann. Die Passung am Rumpf ist ganz in Ordnung, wobei man mehr Passhilfen hätte anbringen können. Ums Schleifen an den Übergängen wird man aber ohnehin nicht herumkommen.

Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

 

Um die Aufklärerversion darzustellen, muss man die vorhandene Nase am Rumpf entfernen und durch zwei Klarteile ersetzen. Ich halte das Ganze für relativ aufwändig und kompliziert, sehr genaues Arbeiten wird erforderlich sein.

Die Triebwerke sind leider nur als Relief angedeutet, wobei man mit einer guten Bemalung vielleicht das eine oder andere herausholen kann. Die Fahrwerksschächte sind ebenfalls ganz gut gemacht, man sollte vielleicht die eine oder andere Leitung noch anbringen.

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Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

 

An den Triebwerkseinlässen und -ausgängen sind die Passungen eher schlecht, so dass hier doch viel geschliffen werden muss. Auch an dem Übergang von Höhenleitwerk zum Rumpf muss ausgebessert werden. Die gute Nachricht ist aber, dass das machbar und wohl der komplizierteste Teil des Baus ist, alles andere erfordert weniger Arbeit.

Am Fahrwerk sind die Räder des Hauptfahrwerks geteilt, außerdem fehlt eindeutig eine deutlichere Struktur ... Am Teil Nr. 20, einem der Fahrwerksbeine, sind auf beiden Seiten sehr unschöne Sinkstellen zu finden und müssen ausgebessert werden. Die Fahrwerksklappen sind auf der Innenseite leider gar nicht strukturiert.

Bemalung und Abziehbilder

Die Abziehbilder enthalten alles, was man zum Darstellen der vier möglichen Maschinen braucht. Auch findet man eine große Anzahl Stencils vor. Nur wie weiter oben schon erwähnt, fehlt es an Decals für die Instrumente an den Cockpitseiten. Folgende Maschinen können dargestellt werden:

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

  1. Die einzige Meteor FR.9 im Bausatz gehörte zum 117. Squadron „HaSilon HaRishona“ oder auch „Erste Jetstaffel“ auf dem Flugplatz Ramat David. Hier gelang Capt. Aharon Yoeli am 1. September 1955 zwei Luftsiege über zwei ägyptische DH. 100 Vampires, die in israelischen Luftraum eingedrungen sind
  2. Die zweite Meteor ist eine F.8 des israelischen 107. Squadrons „Abirei HaZanav Hakatom“ oder auch „die Ritter der orangen Tails“. Dieses Flugzeug war zwischen 1962 und `64 als Zielflugzeug auf Ramat David eingesetzt worden
  3. Die Gloster Meteor F.8 der königlich ägyptischen Luftwaffe wird nicht genauer zugeordnet, meinen Recherchen nach dürfte es sich aber um ein Flugzeug der 20. Staffel auf dem Flugplatz Kabrit zum Zeitpunkt der Suezkrise handeln. Alle Meteors wurden während dieser auf sekundäre Flugplätze verlegt, wodurch diese keine Verluste erlitten.
  4. Die letzte Meteor F.8 gehörte zur 9. Staffel der syrisch-arabischen Luftwaffe in 1956. Dieses Flugzeug war unter anderem am Abschuss einer britischen Canberra PR.7 beteiligt. 1950 bestellte Syrien dieses Muster und bekam diese zwischen 1952 und `53 ausgeliefert, jedoch nicht im vollen Umfang, da ein Embargo auf entsprechende Muster gelegt worden war.

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Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

 

Anleitung

In dem kleinen A5-Heftchen wird auf elf Seiten und in 23 Schritten der Bau übersichtlich und gut erklärt, wobei bereits einige Schritte entfallen, wenn man sich nicht für die Aufklärervariante entscheidet. Angegeben sind die Farben von Gunze. Die Detailbemalung wird leider nicht immer ganz ersichtlich. Schön finde ich den einleitenden Text auf der Anleitung.

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Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Gloster Meteor Fr.9, 117. Squadron „HaSilon HaRishona“ oder auch „Erste Jetstaffel“, Flugplatz Ramat David, Captain Aharon Yoeli, Israel 1955
  • Gloster Meteor F.8, 107. Squadron „Abirei HaZanav Hakatom“ oder auch „die Ritter der orangen Tails“, Flugplatz Ramat David, Israel 1962 bis `64
  • Gloster Meteor F.8, vermutlich 20. Squadron der Königlich Ägyptischen Luftwaffe, Flugplatz Karbit, Ägypten 1955
  • Gloster Meteor F.8, 9. Squadron, syrisch-arabische Luftwaffe, 1956
Stärken:
  • exotische Vorbilder des frühen Nahostkonflikts
  • sowohl die F.8 als auch die FR.9 baubar
  • Klarteile überzeugen
  • umfangreiches Decalblatt
Schwächen:
  • umfangreiche Nacharbeiten, insbesondere an den Triebwerksauslässen.
  • Decals für Cockpitseiten fehlt
  • FR.9 nur durch relativ schwieriges Abtrennen der Rumpfnase zu bauen, evtl. wäre ein neuer Rumpf besser gewesen
Anwendung: Kits von Special Hobby erfordern meistens etwas Erfahrung. Hat man aber schon ein, zwei Modelle gebaut, kann man sich hier ran trauen. Für alle anderen ist der Flieger gut zu empfehlen.

Fazit:

Eine weitere sehr gut recherchierte Gloster Meteor aus dem Hause Special Hobby. Sehr zu empfehlen, insbesondere für die eher in Vergessenheit geratenen frühen Tage des Nahostkonflikts.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Bausatz kann man hier bei Special Hobby bestellen

Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 06. Mai 2023

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