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Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

(Special Hobby - Nr. SH72498)

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.4

Produktinfo:

Hersteller:Special Hobby
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:SH72498 - Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:Juni 2024
Preis:ca. 22 €
Inhalt:
  • 2 Rahmen mit grauen Kunststoffteilen
  • 1 Rahmen mit Klarsichtteilen
  • 1 Decalbogen für 4 Maschinen
  • Farbige Bauanleitung
  • ordentlicher Stülpkarton

Besprechung:

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

Die Gloster Meteor Mk.4 war ein die erste Versionen der Meteor die nach dem Krieg gebaut wurden. Die ersten produzierten Maschinen entsprachen der Mk.III-Version, wiesen jedoch eine verstärkte Struktur auf und wurden von Derwent 5-Motoren angetrieben, die in verlängerten Gondeln untergebracht waren. Dies verbesserte die Aerodynamik des Flugzeugs und setzte die kritische Machzahl auf 0,84 hoch.

Die Bewaffnung der neuen Version bestand aus vier Kanonen, durch den Einsatz des Mk.IID-Kreiselvisiers wurde auch die Zielgenauigkeit erhöht. Nach mehr als 100 gebauten Maschinen stellte man fest, dass die Verstärkung der Zelle bzw. des Flügels zu schwach war. Da die RAF-Jagdeinheiten dringend neue Meteors benötigten, der Wiederaufbau des gesamten Flügels aber viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde, entschied man sich, das Flugzeug mit einem um 1,78 m verkürzten Flügel zu produzieren. Diese Modifikation reduzierte die Spannung der Struktur und verbesserte die Manövrierfähigkeit.

Auf der anderen Seite wurden dadurch auch die Steiggeschwindigkeit, die durchschnittliche Diensthöhe sowie die Start- und Landegeschwindigkeiten erhöht. Im Jahr 1948 ersetzte die Meteor Mk.4 die älteren Versionen der Meteor bei der RAF. Zwei Meteor Mk.4 dienten dazu, den Geschwindigkeitsweltrekord zu brechen. Neben der RAF wurde die Meteor Mk.4 auch in Belgien, Dänemark, Norwegen, Holland, Argentinien und Ägypten eingesetzt. Zwei Maschinen wurden in Frankreich getestet. Für die meisten der letztgenannten Staaten waren dies die ersten Flugzeuge mit Düsentriebwerken, die jemals dort eingesetzt wurden.

Technische Daten:

  • Spannweite - langer Flügel / kurzer Flügel: 13,1 m / 11,3 m
  • Länge: 12,5 m
  • Max. Geschwindigkeit - langer Flügel / kurzer Flügel: auf Meereshöhe 938 km/h / 949 km/h
  • Dienstgipfelhöhe - langer Flügel / kurzer Flügel: 14.021 m / 13.564 m
  • Reichweite: 821 km / 1.147 km mit externen Treibstofftanks
  • Steiggeschwindigkeit - langer Flügel / kurzer Flügel: 2.408 m/min / 2.240 m/min

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

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Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

 

Der Bausatz ist, wie nicht anders zu erwarten war, ein alter Bekannter aus den MPM-Zeiten. Die Urform stammt wohl aus dem Jahr 2006, die Mk.4 gab es so ab 2010. Die 76 Bauteile wurden unverändert übernommen und sind recht sauber und gratfrei gespritzt. Die Oberflächendetaillierung besteht aus feinen versenkten Gravuren, die auch in der x-ten Wiederauflage noch recht gut aussehen. Die Detaillierung im Cockpit ist ausreichend, gemessen an dem, was später noch davon zu sehen sein wird. Es gibt erhaben geprägte Instrumente und eine Konsole für die linke Seite. Der Sitz muss leider ohne Gurte auskommen, diese kann man aber leicht mit etwas Tape "annähern". Das Originalcockpit ist vergleichsweise spartanisch ausgestattet, so ist die rechte Seite nahezu vollkommen glatt und leer.

Bevor man die Rumpfhälften zusammenbaut, sollte man prüfen, wieviel Buggewicht erforderlich ist, Platz ist genügend vorhanden. Die Bauanleitung macht dazu keine Angaben. Besonders gut gemacht sind bei diesem Bausatz die Fahrwerke. Wo sonst alle Teile zusammengegossen sind (wegen der Gabelaufhängung der Räder) ist hier alles separat. Das kommt natürlich auch der späteren Bemalung zugute. Die separat ausgeführten Schächte weisen erhabene Strukturen auf und können mit ein paar Leitungen und Kabeln noch etwas aufgewertet werden, gleiches gilt für die Fahrwerke selbst. Die Bauanleitung weist noch darauf hin, dass man die Streben an den Schutzblechen doch bitte selbst beisteuert :)

Die Triebwerksgondeln verfügen über einteilige Ein- und Auslässe, was unnötige Schleifarbeiten erspart. Von den Triebwerken selbst sieht man ohnehin nur die Vorderseite und die besteht nur aus Leitungen und Aggregaten. Von außen sichtbare Schaufeln gibt es bei diesen Triebwerken ja nicht. Optionen beim Bau gibt es keine, die Cockpithaube ist einteilig (und nebenbei bemerkt von nicht allzu guter Qualität) und sämtliche Steuerflächen sind angegossen. Lediglich bei der Bestückung mit Zusatztanks hat man die Wahl, es liegen sowohl der 180 gal. Tank für den Unterrumpf als auch die beiden 120 gal. Unterflügeltanks bei.

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

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Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

 

Der Decalbogen ist recht umfangreich ausgefallen, neben den vier Markierungsoptionen gibt es jede Menge Wartungshinweise. Diese sind zum Teil sehr klein, dennoch ist der Druck so sauber, dass man die Buchstaben auseinanderhalten kann. Es dürften so an die 150 einzelne Decals sein. Gut, dass man in der Bauanleitung eine extra Seite dafür vorgesehen hat. Der Bausatz ist ja recht einfach gehalten, so ist auch die Bauanleitung recht übersichtlich. Mit farblich hervorgehobenen Bemalungshinweisen und recht übersichtlichen Skizzen ist der Zusammenbau in 18 Einzelschritten abzuarbeiten. 

Special Hobby - Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

Für die Markierungen bietet uns Special Hobby vier verschiedene Optionen an. Sie unterscheiden sich allerdings nur in den Decals, was die Farben angeht sind alle vier gleich - Silver Dope über alles :) Bei der ersten Maschine handelt es sich um die VT183 der No.810 Squadron von 1951. Das besondere an dieser Maschine ist ihr Pilot, Charles Eagan Lamberton, Geburtsname Karel Lechner. In seiner langen Laufbahn brachte er es auf knapp 20.000 Flugstunden auf diversen Typen, von der Spitfire bis hin zur Boeing 707 und 747. Er war einer der vielen Exilpiloten aus der Tschechoslowakei, die während des Zweiten Weltkrieges für die Alliierten Dienst taten. 

Die Meteor F.4 VT332 war ebenfalls eine Maschine, die von einem tschechischen Exilpiloten geflogen wurde, Miroslav Liskutin. Wie schon sein Kollege Lechner kehrte er nach dem Krieg zunächst in seine Heimat zurück. Als abzusehen war, dass die Tschechoslowakei sich dem Kommunismus zuwendet, kehrte er nach Großbritannien zurück, wo er als Fluglehrer und Nachtjägerpilot in die RAF eintrat. Er brachte es bis zum Squadron Leader und auch nach seiner aktiven Zeit dort arbeitete er weiterhin als Pilot und Fluglehrer, unter anderem in Afrika.

Bei der nächsten Maschine handelt es sich um die VZ417, die zunächst bei der No.63 Sqn in Waterbeach eingesetzt wurde. Sie wurde dann erst zur No.500 Sqn transferiert und beendete ihre Laufbahn bei der RAF als Trainingsflugzeug bei den No.215 und No.12 AFS (Advanced Flying Schools). 1956 wurde die VZ417 zur Ziel-Drohne für die Royal Navy umgebaut und am 24. August 1960 aus 32.000 ft Höhe von einer Seaslung-Rakete vom Himmel geholt.

Über die einzige niederländische Maschine wird nicht viel gesagt, es handelt sich um die 3P-8 der 324 Squadron. Sie musste am 28. September 1949 bei Volendam eine Bauchlandung durchführen, davon gibt es im Netz sogar einige Fotos, z.B. hier

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Gloster Meteor Mk.4 "RAF & KLu"

 

Darstellbare Maschinen:
  • Gloster Meteor Mk.4, VT183/J, No.610 Sqn, RAF Hooton Park 1951
  • Gloster Meteor Mk.4, VT332/N-S, No.215 AFS, RAF Finningley 1951
  • Gloster Meteor Mk.4, VZ417/A, No.63 Sqn, RAF Waterbeach 1950
  • Gloster Meteor Mk.4, 3P-8, No.324 Sqn Koninklijke Luchtmacht 1950
Stärken:
  • Ordentliche Detaillierung
  • Sauberer Guss
  • Umfangreiche Decals
  • Gut gemacht Anleitung
Schwächen:
  • Cockpithaube nur einteilig
Anwendung: Ein durchaus anfängertauglicher Bausatz.

Fazit:

Es ist und bleibt ein ordentlich gemachter Bausatz, gleich welche Auflage, alle sind empfehlenswert. Trotz zahlreicher Wiederauflagen ist die Gussqualität und die Ausführung der Details und Gravuren sehr gut. Schade, dass seit einiger Zeit keine Hi-Tech Boxen mehr in 1:72 angeboten werden.

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Bausatz kann man direkt bei Special Hobby kaufen, wer sein Modell noch etwas aufwerten will, findet dort auch einen passenden Satz Ätzteile. Wer möchte, kann für die Bemalung von Kanzel und Rädern auf einen Maskensatz extra für diesen Bausatz zurückgreifen.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 07. August 2024

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