Tiger II Ausf. B Henschel Turret(Revell - Nr. 03249)Produktinfo:
Besprechung:Der Tiger II war eine direkte Weiterentwicklung des Tiger I. Die Arbeiten an diesem Fahrzeugtyp begannen bereits Anfang 1943, nachdem man festgestellt hatte, dass der Tiger I über eine ungünstige Form der Panzerung verfügte, sowohl was die Geometrie als auch deren Stärke anging. Der Tiger II, von den Alliierten auch "Königstiger" genannt, verfügte über eine besonders starke Fronpanzerung und einen "modernen" Turm mit einer gegenüber dem Tiger I verlängerten 88mm Kampfwagenkanone L/71. Damit konnte der Tiger II gegnerische Panzer in 3.000m Entfernung ausschalten. Durch die lange Kanone war der Tiger II aber recht unhandlich. Das auf fast 70t gestiegene Gewicht erwies sich im Gefecht als sehr hinderlich, da es nur wenige Brücken gab, die das Fahrzeug tragen konnten. Außerdem war eine Bergung fast unmöglich, weshalb viele beschädigte und liegengebliebene Fahrzeuge zurückgelassen und gesprengt wurden. Für den Eisenbahntransport musste eine 20cm schmalere Verladekette aufgezogen werden. Mit 700PS Motorleistung war der Tiger II stark untermotorisiert, auch war die gesamte Mechanik dem Gewicht nicht gewachsen. Der Verbrauch lag bei 1.000L Kraftstoff im Gelände, was gerade mal für 80km reichte. Mit 17 km/h im Gelände war der Tiger II eher von der gemütlichen Sorte. Die Produktion konnte irgendwann nicht mehr die benötigten hochwertigen Stahlsorten in den benötigten Mengen liefern, so dass auch die "Unverwundbarkeit" nicht mehr gegeben war. Das Sd.Kfz.182 war mit zwei verschiedenen Türmen ausgestattet. Die ersten 50 Exemplare verfügten über den sogenannten Porsche-Turm, der Rest der 490 gebauten Königstiger über den von Henschel gebauten (aber bei Krupp entwickelten) "Produktionsturm".
Normalerweise erscheinen die ICM Bausätze bei Revell immer erst im darauffolgenden Jahr des Erscheinens, hier jedoch nicht. Wie gewohnt wurden sämtliche der knapp 370 Bauteile unverändert übernommen, sogar die Farbe der Rahmen. Einziger Unterschied liegt in der Bauanleitung und in den Decals. Wir haben euch den ICM Bausatz ja erst kürzlich vorgestellt, daher fassen wir hier hier die wesentlichen Merkmale nur kurz zusammen. Die sechs Gussrahmen und zwei Wannenteile sind in einer einzelnen Tüte verpackt. Die Detaillierung ist recht ansprechend. Der Aufbau der Wanne ist insofern ungewöhnlich, als dass die Unterwanne aus drei Teilen besteht, während oben die Seitenschürzen an der Wanne mit angegossen sind. Auf der Oberwanne finden sich einige sehr schöne Details, das ganze wird mit zahlreichen Anbauteilen wie z.B Werkzeugen noch weiter verfeinert. Obwohl es keine Inneneinrichtung gibt können alle Luken geöffnet gebaut werden, auch die Innenseiten der Deckel sind entsprechend nachgebildet. Auch die Motorzugangsklappe ist separat ausgeführt. Der Produktionsturm ist aus einem Stück gefertigt mit sehr subtil wiedergegeben Schweißnähten. Auch hier sind alle Luken offen baubar, außer der Rohrwiege gibt es aber keine Innendetails. Die starr einzubauende KwK L/76 Kanone ist vertikal geteilt. Die 24 Laschen und Halterungen für die Ersatzkettenglieder müssen alle einzeln angeklebt werden. Die Einzelglieder sind hervorragend detailliert. Das Kettenlaufwerk ist der umfangreichste Bauabschnitt. Die benötigten Einzelteile befinden sich auf vier identischen Rahmen. Die Laufrollen sind allesamt einteilig ausgeführt und werden paarweise zusammengeklebt, insgesamt 36 Stück. Die Gummiketten sind ein Schwachpunkt an dem Bausatz. Zwar ist die Detaillierung auf der Außen- wie auch auf der Innenseite sehr gut, das Material weigert sich jedoch beharrlich, sich flach hinzulegen. Für eine realistische Darstellung der Kette muss man sich was überlegen. Der kleine Decalbogen enthält Markierungen für drei Fahrzeuge, eines davon war auch schon bei der ICM-Auflage zu finden. Dieses Fahrzeug mit der Turmnummer 332 kann in zwei verschiedenen Zuständen dargestellt werden, einmal als reguläres Fahrzeug der Schweren Panzer Abteilung 501 und einmal als Beutefahrzeug der 463. Ordnance Evaluation Company der US Army. Zwischen beiden Zuständen liegen gerade einmal neun Tage. Die 332 war bei den Tiger Bausätzen schon immer sehr beliebt, neben ICM gab's den auch schon bei Tamiya und Zvedzda. Option Nummer 3 ist datiert auf den 31.05.1945 und wird immer noch der Schweren Panzer Abteilung 502 zugeordnet. Habe ich da was verpasst ?? :) Die Bauanleitung von ICM wurde leicht überarbeitet und dem Revell-Design angepasst. In knapp 70 Schritten ist man am Ziel, Fragen bleiben keine offen soweit ich das sehen kann. Die Farbangaben beziehen sich jetzt natürlich auf die hauseigene Palette.
Darstellbare Fahrzeuge:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Es ist sicherlich kein High Tech Bausatz à la Trumpeter oder Dragon, dafür dürfte der Zusammenbau aber zügig und ohne Komplikationen vonstattengehen. Einzige Wermutstropfen sind die Ketten und das Kanonenrohr, für letzteres gibt es aber Alternativen auf dem Zubehörmarkt. Interessanterweise ist der Revell-Bausatz etwas günstiger als sein ICM-Kollege. Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. Dezember 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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