Guadalcanal Cobras Dual Combo(Eduard Bausätze - Nr. 1161)Produktinfo:
Besprechung:Zur Geschichte:Entwickelt wurde die P-39 Airacobra als Jäger und Jagdbomber Ende der dreißiger Jahre. Das Flugzeug wies eine Reihe von neuen innovativen Eigenschaften auf. Zum Beispiel, dass der Pilot durch seitlich aufschwingende Türen, wie bei einem Auto, einsteigen konnte. Des Weiteren wurde der Motor des Flugzeugs hinter den Piloten verlagert, von dort führte eine Antriebswelle zwischen den Beinen des Piloten hindurch zum Propeller. In die Propellerachse wurde eine 37-mm-Kanone eingebaut, um weit entfernte Ziele, z.B. Bomber, zu bekämpfen, bevor man in die Reichweite der Bomberbewaffnung kommt. Durch den im vorderen Bereich freigewordenen Raum aufgrund der Motorverlagerung gab es Platz für das Bugrad des einziehbaren Fahrwerks, was dem Pilot eine bessere Sicht bei Start und Landung ermöglichte. Um Kosten zu senken und die Wartung zu vereinfachen, wurde bei der Entwicklung der Maschine der für die Motorleistung wichtige Turbolader weggestrichen. Durch die jetzt fehlende Steig- und Geschwindigkeitsleistung war die Maschine jedoch nur noch bedingt einsetzbar. Das Flugzeug eignete sich durch seine gute Rundumsicht und seine schwere Bewaffnung noch gut als Erdkampfflugzeug und zuletzt als Schulungsflugzeug. Bekannt wurde die Maschine auch dadurch, dass die weitaus meisten Flugzeuge (4.924 Stück) durch die Sowjetunion im Rahmen des Pacht- und Leihabkommens übernommen wurden. Durch die Einsatzweise der Sowjets und die grundsätzlich niedrigere Einsatzhöhe an der Ostfront ließ sich der fehlende Turbolader leicht verschmerzen, so dass die Sowjets mit dem Flugzeug sehr zufrieden waren. Der mit 59 Abschüssen in seiner Laufbahn sehr erfolgreiche sowjetische Jagdflieger Alexander Pokryschkin flog dieses Muster ebenfalls und erzielte damit 48 seiner Abschüsse. Pokryschkin leitete mit seinem mit Airacobras ausgerüsteten Jagdfliegerregiment eine Reform der Luftkampftaktiken ein, die die sowjetischen Streitkräfte zu einem ebenbürtigen Gegner für die damalige Luftwaffe machte. Allerdings war die Airacobra bei deutschen Piloten nicht sonderlich gefürchtet, man konnte ihr leicht wegsteigen und sie galt wegen des Mittelmotors als leicht abschießbar.
Zum Modell:Eduard präsentiert, wie schon bei den Vorgängerbausätzen der P-39 Airacobra, eine Top-Qualität. Schöne, feine Gravuren und Nietenreihen zieren die Oberfläche der Teile. Auch kleinste Teile sind noch ausreichend detailliert wiedergegeben trotz des mittlerweile hohen Alters der Bausatzformen aus dem Jahr 2000. Formversatz, Fischhaut oder unschöne Gussgrate sucht man an den Teilen des Modells vergeblich. Hierbei sollte man erwähnen, dass Eduard zumeist die Auswerfer so platziert, dass diese sich später in Bereichen befinden, die nicht einsehbar sind. Dies erspart natürlich eine Menge Schleif- und eventuelle Spachtelarbeit. Das Cockpit ist gut detailliert, für den Pilotensitz liegen dem Dual Combo Set geätzte Gurte sowie Ätzteile für die Cockpitpanele in Farbe bei. Die Klarsichtteile sind nicht zu dick geraten und frei von Schlieren. Die Kabinenhaube ist dreiteilig ausgeführt, wodurch man sie auch geöffnet darstellen kann. Weitere Ätzteile sind noch für Lüfteröffnungen und Fahrwerk vorhanden. Zum Fahrwerk gehören noch gut wiedergegebene Räder der Brassin Serie von Eduard, die sogar abgeflacht dargestellt sind. Die Fahrwerksschächte sind rundherum geschlossen dargestellt. Die Klappen der Flügel und das Seitenruder können nicht ausgelenkt gebaut werden. Die sehr übersichtliche Bauanleitung in Heftform gibt Auskunft über die Bemalung jedes einzelnen kleinen Teils. Zu bedenken bei diesem Bausatz ist, noch für ausreichend Gewicht in der Nase zu sorgen, da man sonst einen Tailsitter hat. Schlussendlich betrachtet haben wir hier zwei schöne Profi Packs der P-39 Airacobra von Eduard.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Für wenig Geld bekommt man zwei tolle Bausätze der P-39 Airacobra. Dieser Bausatz weiß vor allem durch die immer noch hervorragend wiedergegebenen Oberflächendetails und sein umfangreiches Zubehör zu gefallen. So kann man das Modell auch mit geöffneten Hauben darstellen. Schön ist auch, dass es einige Stencils dazu gibt. Es ist eine überschaubare Anzahl von Teilen und das Kit ist zudem relativ preisgünstig, man erhält zwei voll ausgestattete Modelle und man kann das Dual Combo auch ohne Bedenken Anfängern empfehlen. Sie müssen aber bei der Verarbeitung der Ätzteile eine ordentliche Portion Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen. Happy Modelling Weitere Infos:Referenzen: Hier die Informationen zum Urbausatz auf Scalemates.
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Gerald Willing - 28. Juli 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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