Messerschmitt P.1099 B-1 Heavy ArmourGet the Luftwaffe secrets...von Theo Peter (1:72 Revell)
Zum Vorbild
Die Messerschmitt P.1099B Heavy Armour war ein Prototyp der deutschen Messerschmitt AG Werken. Aufbauend auf den sehr guten Erfahrungen mit der Messerschmitt Me 262 sollte ein größerer, stärkerer, schwerer bewaffneter und schnellerer Allwetter-Abfangjäger entwickelt werden. 1944 wurde mit den Arbeiten der als Projekt 1099 bezeichneten Studie des schweren Abfangjägers begonnen. Die P.1099B ist ein zweisitziger und schwer bewaffneter, mit Strahltriebwerken ausgestatteter Abfang-Jet. Die Bewaffnung bestand aus zwei Heckmaschinengewehren vom Typ MG FPL 151, einem nach vorne gerichteten Maschinengewehr MG FHL 151 sowie zwei ebenfalls nach hinten gerichteten Maschinekanonen MK 103 Z. Um Kosten und Ressourcen zu sparen, sollten Triebwerke, die Triebwerksgondeln, die Leitwerke und die Tragwerke der Messerschmitt Me 262 verwendet werden.
Es sollten zwei Varianten entstehen. Die Variante A sollte leicht bewaffnet, die hier gezeigte Variante B als schwer bewaffnete Ausführung an die Truppen ausgeliefert werden. Die Höchstgeschwindigkeit der P.1099B sollte bei ca. 820 km/h liegen. Die Maschine war für zwei Mann Besatzung entwickelt worden, den nach vorne schauenden Piloten und den nach hinten blickenden Waffentechniker. Außer einem Prototypen konnte diese Studie aber nicht mehr gebaut werden und auf Grund der Kapitulation der Deutschen nicht mehr entscheidend in den Kriegsverlauf eingreifen. Somit ist bei der Bemalung meiner Phantasie keine Grenze gesetzt, sodass eine rein fiktive Markierung entstand.
Zum Bau der P.1099
Der Bau der Maschine erfolgte größtenteils aus der Kiste. Die Passgenauigkeit, Detaillierung und Qualität der Teile war "revelltypisch" hervorragend. Besonders erfreut hat mich die unglaubliche Detaillierung des Cockpits und die hierfür notwendigen Cockpit-Nassschiebebilder. Zum Glück sind die Klarsichtteile extrem klar gegossen und lassen sogar im fertigen Modell den Blick ins detailreiche Cockpit zu.
Als problematisch stellte sich allerdings der Platzmangel im vorderen Flugzeugrumpf dar, um genügend Gewicht unterzubringen, sodass das Modell nachher nicht nach hinten kippt. Bemalt wurde das Modell mit matten Revell-Farben und dem Pinsel. Einem hellen Grauton folgte ein Drywashing mit einem dickeren Pinsel. Die Nassschiebebilder stammen aus der Restekiste und stellen ein rein fiktives Flugzeug dar.
Zum Bau des Willys Jeeps
Der Jeep stammt aus dem Ground Vehicle Set von Academy und ist bereits das eine oder andere Mal in einigen meiner Dioramen zum Einsatz gekommen. Doch dieses Mal benötigte ich ein Fahrzeug der amerikanischen Militärpolizei. So wurde der nur ca. 2 cm kleine Jeep-Winzling als erstes demontiert und von alten Decals befreit. Unter anderem wurden die vom letzten Einsatz benötigten Schneeketten entfernt. Auch das Lenkrad und der Schaltknauf mussten entfernt werden, um die Preiser Figuren im Fahrzeug einzupassen. Die Figuren passten nach ein paar kleinen Änderungen am Sitz und dem Armaturenbrett wirklich gut in das Fahrzeug. Der Wire-Cutter zum Zerschneiden feindlicher Drahtfallen wurde am Fahrzeug belassen. Die aus einem gezogenen Gussast angebrachte Antenne wurde ebenfalls nicht demontiert.
Bemalt wurde der Jeep mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Decals stammen aus einem alten Italeri Kit und sind von hervorragender Qualität. Das Maschinengewehr und der MP-Stahlhelm stammen aus der Restekiste und lassen das Fahrzeug noch realistischer wirken. Die zahlreichen US-Beladungsgegenstände bestehen aus Resin und stammen vom Hersteller CMK. Das noch fehlende Lenkrad wurde am Jeep-Fahrer montiert und erst nachher beim Anbringen der Figuren mit dem Fahrzeug verbunden.
Das Diorama
Da staunten die amerikanischen Fallschirmjäger nicht schlecht, als ihnen der P.1099B Prototyp in die Hände fiel. Zum Glück für die amerikanischen GIs kamen die Deutschen nicht mehr dazu, den schweren Abfangjäger zu zerstören. Viele der Fallschirmjäger haben zwar von deutschen Wunderwaffen gehört und sich sicherlich auch davor gefürchtet, aber noch nie eine gesehen. Eigentlich baue ich nur ungern Prototypen, die nie den Weg in die Fertigung fanden, doch bei diesem Bausatz konnte ich nicht widerstehen. Und mit diesem Diorama schaffte ich den Spagat zwischen einer rein fiktiven und einem real geschehenen Ereignis. Es wird nicht lange dauern, bis der amerikanische Geheimdienst vom Fund erfährt und versucht, alle Geheimnisse rund um den Prototypen zu entschlüsseln und für eigene Projekte zu nutzen.
Der Bau des Dioramas
Der hervorragend detaillierte MiniArt-Bausatz könnte euch in der Zwischenzeit bestimmt schon bekannt vorkommen – aber das Gebäude macht sich so gut als Diorama-Grundlage, dass dies sicherlich nicht der letzte Einsatz der "Service Station in 1:72" in einem meiner Dioramen war. Bekannt ist die MiniArt Service Station aus diesem oder diesem Beitrag. Doch ich wollte dem Gebäude ein neues Erscheinungsbild geben. So folgte als erstes die Demontage des Gebäudes. Alle Kleinteile wie Fensterrahmen, Türen, Dachrinnen, Vordächer, Plakate, Fässer usw. wurden entfernt. Der Grundbausatz wurde anschließend mit Ziegelrot bemalt. Der Innenraum wurde komplett mit schwarzer Farbe bemalt, um unschönes Durchschimmern des Tageslichts zu verhindern. Nach Trocknung der ersten Farbschicht wurden die Fugen mit hellem Grau und viel Nitroverdünnung verfugt. Die Dachplatten wurden mit zahlreichen Grün-Tönen neu bemalt. Dadurch, dass die alte Mauerfarbe noch unter der neuen Farbschicht erhalten war, konnte mit einem Wattestäbchen und etwas Nitroverdünnung hier und da die alte Mauerfarbe wieder zum Vorschein gebracht werden. Gealtert wurde das Gebäude durch Einsatz des Trockenmalverfahrens und mehrere Washings. Weißer Taubenkot aus weißer Revellfarbe sollte das Gebäude noch realistischer wirken lassen.
Das im Kit enthaltene Vordach wurde nicht mehr am Gebäude montiert. Nachdem die neu bemalten Fenster- und Türrahmen wieder montiert waren, wurde der hölzerne Boden vor dem Gebäude mit Strukturpappe (im Betonplatten-Design) von Busch beklebt. Die Türen und Tore wurden zuvor mit einem feinen Sandpapier bearbeitet, um die Abnutzungsspuren realistisch darzustellen. Abschließend wurden die Dachrinnen wieder am Gebäude montiert. Plakate sollen das neu erstrahlte Gebäude noch realistischer wirken lassen.
Für diesen Bausatz muss MiniArt ein ganz großes Lob ausgesprochen werden. Nicht nur ein einmaliger 1:72 Bausatz, der in jedem Diorama eine gute Figur macht, sondern auch eine hervorragend gestaltete farbige Bauanleitung führen dazu, dass der Kit auch gut und gerne Modellbauneulingen zu empfehlen ist. Ein echtes Muss für alle Dioramabastler des Maßstabs 1:72. Als besonderen Bonus liefert der Bausatz noch einige Teile für die Restekiste. Seien es Tore, Türen, Torbögen und einige Mauerstücke, welche beim Bau des Werkstattgebäudes nicht verwendet werden.
Die Figuren
Die deutschen Kriegsgefangenen stammen vom Kleinserienhersteller Mantis Miniatures „German Officers 1:72 WWII“, einem Umbau einer Revellfigur aus dem Bausatz „Deutsches Afrikakorps WWII 1:72“ und einem Piloten aus dem CMK Resin-Bausatz „WWII German Pilots at Rest 1:72“. Die amerikanischen Fallschirmjäger stammen aus dem Italeri-Kit „US Paratroppers 101st Airborne 1:72“ und dem Caesars Miniatures Kit „WWII US Infantry Set 2 1:72“. Die amerikanische Militärpolizei stammt aus dem Preiser Bausatz „Military Police, Vienna, 1945 1:72“.
Die Figuren sind von hervorragender Qualität und wurden mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt. Die Abzeichen, MP-Armbinden und Dienstgradabzeichen stammen aus dem Farbdrucker und wurden mit Weißleim an den Figuren angebracht. Die Zündapp Motorräder stammen von Preiser und sind von hervorragender Qualität. Tische, Stühle, Fässer, Kisten, Kanister, Werkzeuge und die Ersatzreifen stammen aus der Restekiste und lassen das Diorama noch realistischer wirken.
Das Lenkrad wurde nicht am Fahrzeug, sondern an der Fahrerfigur befestigt. Theo Peter Publiziert am 19. September 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |