M47 aus später FertigungFahrzeug des PzBtl 54 der 5. PzGrenBrig, 2. PzGrenDivvon Hauke Ahrendt (1:35 Takom)Das VorbildDer M47 war eine Ausrüstung aus der Gründungsphase der Bundeswehr. Weitere generelle Informationen zu den M47 der Bundeswehr kann man im Artikel zu meinem ersten M47 hier lesen. Was macht die späte Ausführung der M47 aus?Die M47 allgemein unterscheiden sich in eine frühe und die späte Ausführung. Hauptsächlich sind die Merkmale nur die Griffe am Turm. Die frühen Panzer hatten einzelne Griffe aus Rundstahl, die geringere Anzahl der späten Fahrzeuge erkennt man durch die an beiden Seiten montierten zusammenhängenden langen Griffkonstruktionen, dabei wurden die Halterungen der Ersatzrohre für das Cal. 50-Turm-MG auf die rechte Turmseite verlegt. Die Reduktion der Besatzung von ursprünglich fünf auf vier bei der Bundeswehr erfolgte für alle M47 der Bundeswehr. Hier wurden später beide Varianten noch mit Nebelwerfern zur inoffiziellen Version M47G nachgerüstet, aufgrund der kleineren Stückzahl der späten Version gibt es hiervon naturgemäß weniger Bilder, aber die Nachrüstung ist für beide Versionen nachgewiesen. Fälschlicherweise wird in den sonst gut recherchierten Tankogradheft zu dem Bundeswehr M41 und M47 davon gesprochen, dass diese späte Form der Griffe eine Nachrüstung waren, wobei diese nicht direkt zusammenhängend mit den nachgerüsteten Nebelwerfern waren. Das ist jedoch nicht korrekt und man kann das auch auf Fotos sehen: Beide Griff-Versionen sind direkt von den USA als Erstausstattung an die Bundeswehr geliefert worden. Das ModellWarum noch einen M47? Ich hab ja schon zwei. Nun, ich wollte einerseits den Takom-Panzer bauen, der einen guten Ruf hat und sehen, wieviel besser er gegenüber dem inzwischen schon seeeehr betagten Modell von Italeri ist. Meine Erwartungshaltung war hoch und wurde dennoch nicht enttäuscht. Exzilente Gusstrukturen, die so nicht übertrieben sind wie z.B. die von Revells M48. Feine Details, dünne Griffe und gut aufgebauten Unterbaugruppen, die für mich überall Sinn machen. Aber keine übertriebene Teileorgie, wie sie inzwischen bei anderen Anbietern üblich sind. Diese machen den Bau oft langwierig, bringen vom Ergebnis her aber keine echten Vorteile. Kritik? Ja, aber nur wenig: Da auch eine Ausführung mit Nebelwerfern gebaut werden kann, liegen zumindest für diese Variante, aber auch für alle Fahrzeuge ab ca. 1959 die zwingend erforderlichen Bauteile nicht bei:
Wären diese Teile dabei, könnte man jede Nutzungsepoche bei der Bundeswehr darstellen. So geht aus dem Kasten gebaut nur die Initialphase der Bundeswehr bis ca. 1960, dann braucht man aber auch keine Nebelwerfer, oder man scratcht ein wenig die oben angesprochenen Ergänzungen. Das ist kein Hexenwerk. Ich habe die Gunst der Verfügbarkeit des Takom-Modells genutzt, eine weitere Variante zu bauen, diesmal mit den Griffstangen der späten Produktionslose. Diese sind selten auf BW-Bildern zu sehen, aber es gab Sie. Noch seltener sind nur noch Bilder von späten Griffstangen mit Nebelwerfern an den Turmseite zu finden, gibt es aber auch. Was nun machen? Mein bisheriger M47-Kampfpanzer hat die frühen Griffstangen und Nebelwerfer, mein M47-Räumpanzer frühe Griffstangen und keine Nebelwerfer. Beide haben die Nachrüstung der deutschen Beleuchtung. Nun, ich habe mich entschieden, dass ich keine Nebelwerfer verwenden will, aber wieder die deutschen Beleuchtungen ergänze. Ich wollte eben doch keinen Panzer der späten 50er-Jahre bauen. So also stellt mein M47 ein Fahrzeug der ersten Hälfte der 60er dar. Auch wenn es beim Vorbild der Bundeswehr M47 selten war, habe ich bei diesem Panzer das Bug-MG montiert. Lackierung:Tja, wie immer eben bei mir: Revell Nr. 42 mit Beimischungen von Grau Nr. 57 und Sand Nr. 89 Decals:Das ist so eine Sache. Es gibt im Bausatz nur ein taktisches Zeichnen der ganz frühen Phase, Ende der 50er-Jahre, die den aktuellen Formen der NATO sehr ähnlich sind. Die interessanten alten taktischen Zeichnen der 1.Generation aus den 60ern sind allerdings nicht beigefügt. Das passt natürlich dazu, dass wegen der nicht vorhandenen Teile (siehe oben) aus der Box nur ein Fahrzeug 1957 bis max. 1960 dargestellt werden kann. Ich habe mich also der Grabbelkiste bedient. Hier lagen noch zwei alte Zeichen aus einem Italeri-M47, die es so aber nie gegeben hat. Dann hatte ich noch eins aus den Revell M47, das gab es aber auch nie (das PzBtl 104 hatte blaue Btl-Kennzeichnungen, in den vorleigenden Farben hätte es ein PzGrenBtl. sein müssen, aber kein PzBtl.), außerdem war nur ein Zeichen dabei. Warum ist es so schwer, richtige alte Zeichen der 1. Generation zu erstellen?? Das einfachste war nun, die roten Italeri-Zeichen zu nehmen und die falschen inneren roten Batallionszeichen durch blaue zu ersetzen, schon passt es. Leider ist alles so dunkel geworden, dass man weder das Rot noch das Blau gut erkennen kann. In der Takom-Anleitung wird das vordere Kfz-Kennzeichen vorne auf der rechten Kettenabdeckung angebracht. Das sieht man auf keinem alten Bundeswehrbild. Lediglich auf dem Foto einer Bergeübung ist so eine Anbringung zu sehen, das Fahrzeug aufgrund fehlender eiserner Kreuze und Nummernkennzeichnung kein Einsatz- sondern ein Schulungsfahrzeug. So sollte man also das vordere Kennzeichen in dieser Form besser nicht anbringen. Vergleich Takom mit ItaleriItaleri links, Takom rechts Hauke Ahrendt Publiziert am 10. November 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |