Lockheed TF-104G StarfighterMarine, MFG 2 Mitte der 60er Jahrevon Hauke Ahrendt (1:32 Italeri)Einsatz bei der BundesluftwaffeDie ersten Starfighter der Ausführung TF-104G wurden ab 1963 der Truppe als Trainer zugeführt, um die zur Überbrückung beschafften F-104F zu ergänzen und später zu ersetzen. Die TF war nun mit Radar ausgerüstet. Der Trainer TF-104G wurde vor allem der WaSLw 10, aber auch allen fliegenden Verbänden zugewiesen. Die letzte Maschine schied Ende 1989 aus dem Dienst aus. Das ModellDargestellt ist eine TF-104G des MFG 2 in den 60er Jahren. Als Vorlage diente ein Bild einer TF in Anflug, das ich auf 916-Starfighter.de gefunden habe. Viele meiner neuen Starfighter sind in Anlehnung oder anhand von Bildern dieser hervorragenden Seite entstanden. Ich habe für meinen zweiten Trainer eines der beiden MFG als Einheit gewählt, da diese als einzige Verbände ihre Trainer mit einem "T" in der Kennung versehen haben, also TA statt VA für das MFG 1 und analog TB statt VB für das MFG 2. Bei den anderen Einsatzgeschwadern der Luftwaffe wurde die normale Geschwaderkennung beibehalten und die Trainer in der Regel der 3. Staffel zugeordnet. Bei so vielen Starfightern war das Darstellen kleiner Besonderheiten für mich ein Muss, selbst wenn es sich nur um einen besonderen Buchstaben in der Kennung handelt. Der Bau auf Basis der TF-104-Bausatzes verlief im Kern identisch wie alle meine bisherigen Starfighter. Wenige Zusatzteile unterscheiden den deutschen F-104F vom Basisbausatz der TF-104G. Für die italienischen Versionen gibt es weitere Anbauteile. Da ich eine Maschine mit vielen geöffneten Klappen darstellen wollte, mussten einige weitere Schritte gemäß Bauanleitung erfolgen. Zurüstteile habe ich aber nicht dafür verwendet. Da aber einiges an den TF anders strukturiert ist als an den F-104, wollte ich hier die entsprechenden Klappen geöffnet zeigen. Der Bausatz bietet dafür auch die notwendigen Teile. Vieles ist aber ansonsten auch hier wieder das gleiche wie bei meiner F-104F. Der Martin-Baker-Schleudersitz mit und ohne Pilot stammt also wieder von Aires, ebenso die Schubdüse, da diese erheblich besser aussieht als die aus dem Bausatz. Ein Cockpitset gibt es diesmal jedoch nicht mangels Verfügbarkeit, und zwei Sets, die für einen einsitzigen F-104G bestimmt sind, auf die TF anzupassen, lohnt nicht den Aufwand. Ich habe als Aufwertung für die Instrumente 3D-Druckteile eingesetzt. Die belasteten Räder sind von Eduard, weil die Felgen erheblich besser aussehen als die aus dem Bausatz. Wie schon bei meiner F-104F mus auch hier das Bugfahrwerk geändert werden, da es vorne 4-5mm zu kurz ist und der Flieger sehr Kopflastig dasteht. Das sieht selbst bei nur oberflächlicher Betrachtung nicht stimmig aus. Leider gibt es bei der TF auch nur eine Leiter im Bausatz. Jammern sicher auf hohem Niveau, aber für die TF ist eine Leiter eben immer entweder eine zuviel oder eine zu wenig. Ich habe ja Leitern satt im Vorrat, da war es glücklicherweise kein Problem. Damit müsste ich nun alle aktiven fliegenden Verbände in Luftwaffe und Marine, die mit dem F-104 in den beschafften Varianten F-104G, RF-104G, F-104F und TF-104G ausgerüstet waren, abgedeckt und dabei möglichst viele Kombinationen an Waffen und geöffneten Klappen gebaut haben. Problemstelle CockpitverglasungDie Cockpitverglasung ist bei der TF anscheinend eine Problemstelle. Die Bauteile meiner hier bereits vorgestellten F-104F waren stark verzogen und ließen sich in der von mir geplanten geschlossenen Situation beim besten Willen nicht montieren. Um die Abwicklung der Reklamation bei Italeri (die im Übrigen schnell und problemlos vonstatten ging) nicht abwarten zu müssen, habe ich mir die Verglasung dieses Modelles hier aus einem Bausatz entliehen, der zu diesem Zeitpunkt noch auf Halde lag. Die Teile waren hier nicht verzogen, aber in Summe zu lang, wie die Gegenpassung am Rumpf zeigte. Ich musste nicht unerheblich Material abtragen, um die Gesamtlänge aller Klarsichtteile auf eine zum Rumpf passende Länge zu bringen. Bei diesem Modell habe ich dann die inzwischen eigetroffen Ersatzteile verwendet. Dieser Spritzbaum war wieder genauso verzogen wie der reklamierte. Da ich hier aber die Hauben geöffnet darstellen wollte, war das nicht ganz so problematisch. Zu montieren war das wegen dem Verzug aber nur mit Sekundenkleber, was bei Klarsichtteilen wegen der Ausgasungen und häufig damit verbundener weißer Eintrübungen des Materials ein gewisses Risiko ist. Hier muss man also sparsam sein mit dem Kleber und gut für Ablüftung der austretenden Gase sorgen. Das Längenproblem reduzierte sich dann nur auf die geöffneten Hauben, wo man an den Ecken ein wenig Material abträgt und dann passt das. LackierungDie Lackierung erfolgte mit Revell-Farben in der Norm 62-Tarnung inkl. Aufhellungen einiger Flächen und einem gaaaanz leichten Washing. DecalsFür die Markierungen, Wappen, die alte Kennung und Wartungs- und Warnbeschilderungen in früher Form habe ich auf Decalsatz von DACO zurückgegriffen. Bei Marine-F-104G muss man immer aufpassen wenn man sich an einem konkreten Vorbild orientiert, wo der MARINE-Schriftzug angebracht werden muss, denn die Position in Längsrichtung variiert immer mal. Bei diesem Vorbild war er sehr weit hinten angesetzt. Der Marine-Schriftzug war unabhängig von der Ausführung der Kennung fast immer mit weißer Umrandung ausgeführt. Bei ganz wenigen Bildern ist er aber auch nur in Schwarz ohne weißen Rand zu sehen. EpilogDie reine Bauzeit für meine 11 im Stück gebauten F-104 betrug im Schnitt 1,5 Wochen und differierte leicht in Abhängigkeit der Umbauten und Zurüstungen. Der Plastikbau und die Zubehörteile entstanden immer unterhalb der Woche Abends nach der Arbeit. Nach dem 3. Starfighter hab ich keine Bauanleitung mehr benötigt, der reine Plastikbau hat dann 2 oder 3 Abende benötigt, wobei schon ein Abend erforderlich war um das AIRES-Cockpit in den Rumpf zu bekommen, es musste dafür viel Plastik abgetragen werden. Gleiche Zurüstungen haben ich oft parallen im Voraus gebaut, das hat dann auch Zeit gespart. Lackierung und Decals kamen dann an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, so dass der Lack vor den Decals 1 Woche durchtrocknen konnte. Danach war gleich überlappend der nächste Starfighter dran. Ein echter Serienbau. Nach knapp 18 Wochen war der Spuk vorbei, gerade rechtzeitig bevor der Stress in der Arbeit wieder zu stark wurde. Der Zeitdruck erklärt dann auch so manchen Fehler, der mir zum Teil erst auf den gnadenlosen Bildern bei der späteren Vorbereitung der Berichte hier aufgefallen sind. Zu spät das noch zu ändern. Aber sei es drum, mir reicht die Qualität vollkommen aus, und sie sind ja nicht gedacht öffentlich präsentiert zu werden, dafür reicht es bei mir und meinen Modellen dann einfach doch nicht aus, man muss eben wissen wo man qualitativ steht ;-). Um die großen Biester zu fotogrfieren zu können musste ich mir auch einen neuen Hintergrund in entsprechenden Abmessungen bauen. Der Hintergrund hat einen größeren Radius zwischen Boden und Hintergrundwand, das verhindern unnötigen Schlagschatten. Der neuen Hintergrund war die Voraussetzung das ich diese großen Modelle wie bei mir üblich vor neutraler Fläche präsentieren kann.
Hauke Ahrendt Publiziert am 23. Januar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |