M47 Patton mit Räumschild M6Der erste Räumpanzer der Bundeswehrvon Hauke Ahrendt (1:35 Italeri)
Das VorbildDer M 47 gehörte zur Erstausstattung der Bundeswehr und wurde vom Frühjahr 1956 bis März 1957 mit einer Stückzahl von 1.100 Stück an die Einheiten ausgeliefert. Nach kurzer Zeit wurde die Beleuchtungsanlage an deutsche Vorschriften angepasst.
Einige Panzer erhielten das nachrüstbare hydraulische Räumschild M6 und wurden so den PzBtl (1 Stück) sowie den PzPiBtl (2 Stück) zugewiesen. Die so ausgerüsteten Panzer erhielten dieselben Modifikationen wie die Kampfpanzer (Nebelwerfer, geänderte Beleuchtung usw.).
Zu diesem frühen Zeitpunkt gab es keine speziellen Pionierpanzer, sondern Kampfpanzer mit einem ergänzten Räumschild. So wurden diese M47-Räumpanzer bis zum Ende der Nutzungszeit des M47 bei der Bundeswehr als Pionierpanzer genutzt. Sie wurden dann durch die ähnlichen M48 A2C-Pionierpanzer zunächst ergänzt und später ersetzt. Eine direkte Ablösung durch den Pionierpanzer 1 auf Leopard-Fahrgestell erfolgte nicht, da der Pionierpanzer 1 zur Zeit der M47-Ablösung noch nicht einsatzbereit war. Anfang 1968 wurden alle M47, auch die mit dem ergänzten Räumschild, bei der BW außer Dienst gestellt und an andere NATO-Armeen weiterverkauft. Ob Fahrzeuge mit Räumschild in Deutschland erhalten sind ist mir nicht bekannt. Das BasismodellDas Modell von Italeri ist allseits bekannt. Ich habe es aus der Box gebaut mit einigen Modifikationen. Mit Plastikkleber wurde zunächst die Gussstruktur an Wanne und Turm simuliert. Ergänzt wurden einige Ätzteile von Eduard, ich habe aber längst nicht alle Teile verbaut. Der Kommandanten-Lukendeckel stammt vom AFV-M41. Denn der hatte, anders als der aus dem Bausatz des Italeri-Modells, innen keine Polsterung, so wie es in der Realität auch war. Die Abdeckung der Kanonenblende geschah mit Weißleim-Tempo. Für den Rüststand ab Ende der 50er mussten die deutschen Ergänzungen der Beleuchtungsanlage und Tarnleitkreuz ergänzt werden - ich habe allerdings nur die Tarnleitkreuzhalterung montiert, nicht aber das Kreuz selber. So ist es auf vielen Bildern zu sehen. Außerdem wurden das Abschleppseil, einige Werkzeuge und Kleinteile ergänzt bzw. ersetzt. Da ich eine frühe Version darstellen wollte, hat der Turm keine Nebelwerfer und stattdessen noch die vordere Regenrinne. Den Gedanken an die späte Form der Turmgriffe habe ich verworfen, da ich mich an die wenigen mir bekannten fotografierten Fahrzeuge halten wollte - allerdings habe ich die Nebelwerfer weggelassen, denn mein M47- Kampfpanzer hat schon welche - hier wollte ich es ohne darstellen. Die Griffe am Turm sind aus Messingdraht gefertigt, um die am weitesten verbreitete Version des M47 darzustellen. Außerdem sind die Regenrinnen ergänzt. Die T84 E1-Kette ist von AFV, da das Bausatzteil nicht unbedingt dem Stand der heutigen Zeit entspricht. Modifikationen für die Ausführung mit RäumschildFür die Darstellung eines der wenigen Fahrzeuge der Bundeswehr mit M6-Räumschild mussten zunächst die vorderen Kotflügen schräg angeschnitten werden. Weshalb das gemacht wurde weiß ich nicht, aber alle Fotos zeigen das so. War also Standard und muss am Modell auch wiedergegeben werden. Weiterhin ist die vordere Beleuchtung und die Begrenzungsleuchte anders ausgeführt als beim Kampfpanzer M47.
Weiterhin muss auf dem Wannenbug eine Abdeckung für die Hydraulikleitungen montiert werden. Ungefähr muss es richtig sein wie ich es gemacht habe, aber ich hatte keine Detailfotos, bleibt also eine Restunsicherheit. Damit ergibt sich Spielraum für modellbauerische Interpretation - das ist ja auch reizvoll. Das Räumschild ist von Legend und eigentlich das M9-Schild. Es sieht aber dem M6 ziemlich ähnlich. Vor allem die Hydraulikzylinder sind aber anders, außerdem muss die Arretierung für den Nichtgebrauch angepasst werden. Die Anpassung ist aber nicht so dramatisch.
Fertig ist so ein Modell, das man nicht so oft sieht, genau wie früher das Vorbild. Lackierung: Airbrush mit Revell 42 Gelboliv, unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Decals: Grabbelbox Hauke Ahrendt Publiziert am 26. Januar 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |