Lockheed F-104G StarfighterF-104G als Jagdbomber beim 1./JaboG 33 in den frühen 60er Jahrenvon Hauke Ahrendt (1:32 Italeri)Das OriginalDie ersten Starfighter der Ausführung F-104G wurden Mitte 1960 der Truppe zugeführt, die Gesamtstückzahl der Version F-104G betrug bei den Verbänden 586. Eine tatsächliche Erprobung dieses Baumusters gab es vor der Einführung nicht. Viele Änderungen zur Erfüllung der Anforderungen der deutschen Luftwaffe führte fortgesetzt zu Modifikationen der Ausgangsbasis, so dass die Fertigung immer weiter verzögert wurde. Denn der ursprüngliche Entwurf des Starfighters war als Tagjäger unter Schönwetter-Bedingungen konzipiert. Das Muster F-104G / RF-104G und TF-104G hat ältere Flugzeugtypen wie F-86K, F-84F und RF-84F abgelöst. Hauptnutzer war neben der Marine selbstredend die Luftwaffe, die den F-104G Starfighter in der Rolle eines Jagdflugzeuges und eines Jagdbombers einsetzte. Vorbildwahl und Abweichungen bei der DarstellungBei diesem Modell habe ich mir einige künstlerische Freiheiten im Vergleich zum Vorbild genommen. Ich wollte in jedem Fall eine F-104 des 1./JaboG 33 darstellen, um das rote Rumpfband und das rote Wappen zu verwenden, und das zusammen mit den alten Kennungen mit weißer Umrandung. Die weißen Umrandungen waren nötig, um das Modell in die Zeitspanne von ca. 1967/68 zu versetzen, so das ich einen MB-Schleudersitz einigermaßen glaubwürdig einbauen konnte (wegen dem Resteverbrauch). Zudem sollte das Vorbild über eine geschlossene Abdeckung der Bord-MK-Öffnung verfügen, um eine Strike-Version zu erhalten. Das schränkte die Vorbildauswahl stark ein Das einzige Bild, das ich passend dazu fand, war das der DC+125. Diese hatte 1967 zwar die alten Kennungen schon mit weißem Rand, jedoch noch die alten Ausführungen der Wartungs- und Warnhinweise, außerdem auch noch den C2-Schleudersitz. So ergeben sich folgende Unterschiede zwischen Modell und dem Vorbild zum Zeitpunkt der Aufnahme:
Ich habe dann wegen dieser Abweichungen auch gleich die ATAF-Markierungen weggelassen, obwohl ich welche verfügbar gehabt hätte. So kann man sich dann phantasievoll vorstellen, das es zwischen dem Zeitpunkt des Vorbildfotos und der Änderung der taktischen Kennzeichen auf die neue XX+XX-Variante beim Vorbild eine Phase gab, in der die Abweichungen stattgefunden haben. Vermutlich war das in der Realität nicht der Fall, aber mich stört das nicht wirklich. Später habe ich herausgefunden, das, wenn ich die Kennungen DC+122 oder DC+123 verwendet hätte, meine Beschilderung genau richtig gewesen wäre. Der Schleudersitz wäre aber dennoch nicht korrekt gewesen. Das ModellEin allerletzter Starfighter ist quasi also als Nachbrenner entstanden zum Verbrauch der letzten überzähligen Zurüstteile. Wer sich nun fragt, wo ich denn hin will mit den ganzen großen Dingern? Tja, die Frage stelle ich mir auch und daher habe ich vier Stück mit zur Arbeit in mein Büro genommen. Das löst das Problem keineswegs, aber entlastet etwas. Der Bau auf Basis des RF-104-Bausatzes verlief identisch wie alle meine bisherigen Starfighter und die verwendeten Zusatzteile sind dieselben, denn es sollten ja alle Reste verbaut werden. Der MB-Schleudersitz mit Piloten stammt von Aires, ebenso das Cockpitset, das verwendet wurde, um die Einrichtung etwas aufzuwerten. Das war übrig, da ich, genau wie die Schubdüse von Aires und die Räder von Eduard, aus Versehen zu viel Zurüstung gekauft hatte. F-104G in der Strike-Rolle bei den JaboG‘sIch habe die Gelegenheit genutzt, um diesen letzten Flieger in einer Strike-Rolle darzustellen. Vier der fünf mit F-104G ausgerüsteten JaboG hatten 4 +1 (beim JaboG 36 nur 2+1) Flugzeuge in dieser Rolle in ständiger Bereitschaft vorgehalten. Erkennbar waren diese Flugzeuge äußerlich nur an der geschlossenen Abdeckung der Bordkanone, da hier anstelle von Waffe und Munition die Zusatztankanlage montiert war, die auch in die den RF-104G verbaut war. Wie diese Tanks aussahen, habe ich hier in meinem Bericht zur RF-104G dargestellt. In der Regel waren auch immer alle vier Zusatztanks an den Flügeln eingesetzt mit dem Ziel einer maximalen Reichweite. Die immer einzelne Waffenladung wäre am Centerline-Pylon aufgehängt worden. Zum Einsatz wären die B28, ab 1963 die B47 bzw. ab 1968 die B57 gekommen. Ab 1975 wurden alle „Sonderwaffen“ durch die Version B61 ergänzt bzw. ersetzt. Ich denke nicht, dass es jemals zu Flügen mit scharfen Bomben gekommen ist, und wie die Übungsträger ausgesehen haben, weiß ich nicht genau, also habe ich beim Modell auf eine Beladung verzichtet. Die Flugzeuge in der Strike-Rolle sieht man dann auch meistens nur mit den Tanks auf Bildern, ich habe nie ein Foto mit einer Beladung gefunden. Wenn man eine nukleare „Sonderwaffe“ oder den Übungsträger darstellen will, muss man zum Selbstbau greifen. Thomas Brückelt hat das in diesem Maßstab hier gezeigt. LackierungDie Lackierung in Norm 62 erfolgte mit Revell-Farben in der Norm 62. Es gibt ein wenig Washing und minimale Gebrauchsspuren. DecalsDie Markierungen stammen zum überwiegenden Teil aus dem Bausatz, aber für Wappen, die alte Kennung und Wartungs- und Anteile der Warnbeschilderungen in früher Form habe ich auf Reste meiner Decalsatz von DACO zurückgegriffen. F-104G-MissionsabschussDamit müsste ich ein- oder zweimal alle Einsatzgeschwader, und bis auf die Atombomben/-attrappen, den POD und für die Marine die Komoran, alle typischen Waffen in einer der vielen möglichen Konfigurationen einmal abgedeckt haben. Wenn man mal Varianten durch asymmetrische oder Mischbeladung außer acht lässt. Mission erfüllt. Danach habe ich alles Restmaterial geschnappt und direkt im Müll entsorgt. Man wundert sich, wieviel Rest- und Alternativteile, zum Teil komplette Spritzbäume, x Leitern und Triebwerke und, und, und übrig bleiben, wenn man zehn Starfighter am Stück baut. Weg damit, auch um nicht auf die Idee zu kommen, noch einen weiteren Starfighter zu bauen. EpilogDie reine Bauzeit für meine 11 im Stück gebauten F-104 betrug im Schnitt 1,5 Wochen und differierte leicht in Abhängigkeit der Umbauten und Zurüstungen. Der Plastikbau und die Zubehörteile entstanden immer unterhalb der Woche Abends nach der Arbeit. Nach dem 3. Starfighter hab ich keine Bauanleitung mehr benötigt, der reine Plastikbau hat dann 2 oder 3 Abende benötigt, wobei schon ein Abend erforderlich war um das AIRES-Cockpit in den Rumpf zu bekommen, es musste dafür viel Plastik abgetragen werden. Gleiche Zurüstungen haben ich oft parallen im Voraus gebaut, das hat dann auch Zeit gespart. Lackierung und Decals kamen dann an zwei aufeinander folgenden Wochenenden, so dass der Lack vor den Decals 1 Woche durchtrocknen konnte. Danach war gleich überlappend der nächste Starfighter dran. Ein echter Serienbau. Nach knapp 18 Wochen war der Spuk vorbei, gerade rechtzeitig bevor der Stress in der Arbeit wieder zu stark wurde. Der Zeitdruck erklärt dann auch so manchen Fehler, der mir zum Teil erst auf den gnadenlosen Bildern bei der späteren Vorbereitung der Berichte hier aufgefallen sind. Zu spät das noch zu ändern. Aber sei es drum, mir reicht die Qualität vollkommen aus, und sie sind ja nicht gedacht öffentlich präsentiert zu werden, dafür reicht es bei mir und meinen Modellen dann einfach doch nicht aus, man muss eben wissen wo man qualitativ steht ;-). Um die großen Biester zu fotogrfieren zu können musste ich mir auch einen neuen Hintergrund in entsprechenden Abmessungen bauen. Der Hintergrund hat einen größeren Radius zwischen Boden und Hintergrundwand, das verhindern unnötigen Schlagschatten. Der neuen Hintergrund war die Voraussetzung das ich diese großen Modelle wie bei mir üblich vor neutraler Fläche präsentieren kann. Details Positionslampen
Hauke Ahrendt Publiziert am 13. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |