Antonov An-225 MrijaUR-82060, Antonow Airlinesvon Franz Felzen (1:144 Revell)
Eigentlich war 1:144 ja nie mein Ding, aber als ich auf einer Ausstellung etliche gut gebaute Modelle gesehen hatte, reizte mich das plötzlich. Gesagt, getan und gleich mit der größten angefangen, der Antonov An-225 „Mrija“. Im wahren Leben ist sie ja das größte Flugzeug der Welt, also müsste sie als Modell eine akzeptable Größe haben.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass Revell die Verbindung der Tragflächen zum Rumpf so gestaltet hat, dass die Tragflächen auch im ungeklebten Zustand recht gut passen bzw. ein minimales Spaltmaß haben. Ich habe nichts verklebt und kann das Modell so bei Bedarf ohne Tragflächen gut transportieren oder lagern. Die Größe (L= 61,2 cm, B = 58,7 cm) ist nämlich wirklich gewaltig!
Anfangs hatte ich bei der Länge des Rumpfes so meine Bedenken in puncto Passgenauigkeit bzw. erforderlichen Spachtelarbeiten. Es passte jedoch alles überraschend gut zusammen und die Nacharbeiten waren minimal. Zum Modell ist zu sagen, dass der Frachtraum entsprechend der Größe gestaltet ist, zwei Portalkrane und der Treppenaufstieg zum Cockpit bringen Details. Das Cockpit ist in normalem Standard gehalten, was völlig ausreichend ist, man sieht durch die kleinen Verglasungen eh nicht viel davon. Insgesamt ging der Zusammenbau recht problemlos von statten.
Die Lackierung machte ebenfalls keine großen Probleme, das Blau der Rumpfunterseite musste gemischt werden. Bei den vielen Vorlagen im Internet war der Farbton aber gut erkennbar.
Kritik möchte ich aber auch anbringen: man kann die Bugklappe geöffnet oder geschlossen bauen, in geöffnetem Zustand kann man aus drei einzelnen Teilen die Laderampe anbringen. Hierbei wird das Bugfahrwerk im weggeklappten Zustand angebracht und der Rumpf ist von Stützen gehalten. Dadurch ist der Rumpf nach vorne geneigt und das Hauptfahrwerk in einer schrägen Position (auf Youtube bildlich anzusehen).
Dem Bausatz liegen jeweils zwei Paar Hauptfahrwerke bei, entsprechend der Entladeposition, d.h. einmal in waagerechtem Zustand, einmal leicht nach vorne geneigt. Allerdings ist nur ein Satz Räder beigefügt, so dass man auch nur eine Fahrwerksausführung bauen kann. Sicher wäre es ein leichtes gewesen, dem Modell einen zweiten Satz Räder beizugeben. Das Hauptfahrwerk ist nämlich so stabil gebaut, dass man es nicht kleben muss und somit hätte man es, wenn man die Beladungsposition abwechselnd darstellen möchte, einfach nur umstecken müssen.
Dass dann die Seitenstreben fehlen, wäre vernachlässigbar, da man die wegen der Fahrwerksklappen eh kaum sieht, noch dazu an der Unterseite. Beim Original wird das Neigen des Rumpfes nach vorne zum Entladen/bei Ausfahren der Laderampe durch wegklappen des Bugfahrwerkes erreicht, der Rumpf ist dann mit Stützen gehalten. Auch hier muss man sich bei dem Bausatz grundsätzlich entscheiden, da das Bugfahrwerk geklebt sein muss, ich wollte es gesteckt halten, funktioniert aber nicht wirklich. Startbereit
Auch die Bugklappe kann man nur in einer Position darstellen, wenn man sich einmal für eine geöffnete Position entschieden hat. Dem kann man aber abhelfen, indem man vorsichtig neue Öffnungen unter dem Cockpit für die Halterungen bei geöffneter Position bohrt. Mit geöffneter Bugklappe
Last but not least - ich habe beim Modell alle drei Versionen mit Tesafilm und Kleinstmengen Sekundenkleber provisorisch dargestellt, man sieht es auch, vor allem bei geschlossener Bugklappe. Da ich aber keine endgültige Entscheidung treffen wollte, bleibt es erst mal so. Mit ausgefahrener Laderampe
Insgesamt ist der Bausatz aber wirklich gut, vor allem die Passgenauigkeit. Und ein Hingucker ist die Antonov sowieso. Franz Felzen Publiziert am 18. Dezember 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |