Antonov An-225UR-82060, Antonov Airlinesvon Johannes Wipauer (1:144 Revell)Zum VorbildAus meiner Sicht das schönste Erbe der alten Sowjetunion: schon Ende 1988 flog diese sechsstrahlige Weiterentwicklung der vierstrahligen An-124 Ruslan zum ersten Mal, wurde 1989 als Transportmittel für die Raumfähre Buran in Paris vorgeführt, gewissermassen als Gegenstück zur Boeing 747 SCA. Das Ende des Buran-Programms im Jahre 1994 ließ den "Traum" (die Bedeutung vom ukrainischen Wort Mrija) verblassen. Erst 2001 wurde die An-225 von den 1989 in der Ukraine gegründeten Antonov Airlines reaktiviert. Außer diesem Einzelstück betreiben Antonov Airlines sieben An-124 und sieben weitere kleinere Typen aus eigenem Hause. Die technischen Daten sind auch 30 Jahre nach dem Erstflug noch beeindruckend:84 m lang, 88,4 m Spannweite, MTOW 640 t (ca. 10% mehr als A380), Antrieb 6 Mantelstromtriebwerke ZMKB Lotarjow D-18T mit je 229,85 kN Schub. Diese Angaben stammen aus Wikipedia. Mein ModellIch hatte von Anfang an große Platzprobleme: Zuerst mit dem Karton des Bausatzes - der passt allenfalls in Längsrichtung in ein Regal, dann beim Bauen - die vielen Teile übersichtlich aufbewahren ohne minutenlange Suchvorgänge hab ich bis zuletzt nicht geschafft, meine Lackierbox ist zu klein, aber dank ihrer Lage im Keller konnte/durfte ich dann ausnahmsweise außerhalb der Box Farbe verteilen, das fertige Modell passte so gerade noch in eine Vitrine, die ich vor Jahren für Revells A380 in 1:144 maßgeschneidert hatte, und zuletzt fehlte der Platz beim Fotografieren: man möge bitte die eine oder andere Unzulänglichkeit entschuldigen! Beim Kauf hatte ich eine sehr hohe Erwartungshaltung, die in manchen Punkten nicht erfüllt wurde. Ich möchte mit den positiven Punkten beginnen: die Auswahl eines Typs, von dem es nur ein Exemplar gibt, die Möglichkeit, es in 4 verschiedenen Arten zu bauen: fliegend (Fahrwerk eingezogen, alle Klappen zu), rollend (Fahrwerk ausgefahren, alle Klappen zu), geparkt (Fahrwerk gleichmäßig eingefedert, Klappe offen, Rampe beliebig), Ladevorgang (Fahrwerk vorne tiefer eingefedert, Klappe offen, Rampe befahrbar) - und das wird mit Alternativteilen unterstützt! Ganz tolle Decals. Was hat mir weniger gefallen: die Paßform, speziell der Anschluß Tragflächenmittelteil Oberseite mit Außenteilen der Flächen (hab ich auch prompt nur sehr unsauber hingekriegt), Cockpitverglasung bei mir zu groß, sehr schlichte Triebwerke, und eine unnötig komplizierte Bauanleitung. Ein Tipp für alle, die dieses Riesenteil bauen wollen: das gesamte Fahrwerk, also alle 32 (!) Räder samt Streben usw. kann man auch nach Fertigstellung des Rumpfes bzw. des gesamten Flugzeugs sauber und problemlos einbauen, egal welche Situation man darstellen möchte. Man erspart sich jede Menge Abdeckarbeit, Bruchrisiko usw. Die extreme Neigung der Seitenleitwerke konnte ich auf den Vorbildfotos nicht nachvollziehen, daher sind meine fast senkrecht. Genug geschwafelt, hier sind die Bilder:
Seit diesem Modell bewundere ich meine Modellbaukollegen, die in 1:48 oder noch größer bauen: In diesem Maßstab wird ja auch ein Weltkriegs-Viermot ähnlich groß! Danke für's Anschauen und bis zum nächsten Flieger! Johannes Wipauer Publiziert am 16. Juli 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |