F6F-5 early(Eduard Bausätze - Nr. 8225)Produktinfo:
Besprechung:
Nur wenige Kampfflugzeuge des 2. Weltkrieges können sich mit den Erfolgen der F6F Hellcat messen. Ihre Abschussquote lag bei erstaunlichen 19:1. Möglich wurde dies, weil man von Anfang an die mit der F4F Wildcat, dem direkten Vorgänger der Hellcat, gesammelten Erfahrungen im Pazifikkrieg 1942 in das Design mit einfließen ließ. Grumman hatte bei der Konstruktion mehr oder weniger freie Hand, da die US Navy für alle Fälle eine Backuplösung parat haben wollte, falls sich die gerade in Dienst gestellte F4U Corsair als Fehlschlag entpuppen sollte. Der Erstflug der Hellcat fand am 30. Juni 1942 statt, die ersten Maschinen erreichten die Flotte im Jahr 1943 (VF-9, USS Essex). Gegenüber der F4F verfügt die Hellcat über eine größere Reichweite, mehr Zuladung, stärkere Panzerung, schwerere Bewaffnung und einen stärkeren Motor - allerdings ist sie auch über 60% schwerer. Zwei Hauptbaureihen, die F6F-3 und die F6F-5, verließen bis Ende 1945 die Werkshallen. Die beiden Versionen unterschieden sich in der Hauptsache durch eine geänderte Kanzel, eine modifizierte Motorverkleidung sowie durch zusätzliche Aufhängungspunkte für Außenlasten. Insgesamt 12.275 Hellcats wurden gebaut, gut die Hälfte davon entfielen auf die hier vorgestellte F6F-5 Version. Neben der US Navy wurden die Hellcats auch bei der britischen Marine und später auch bei der französischen Marine eingesetzt. Einige Maschinen gingen auch nach Südamerika. So langsam erreicht das Wiederauflagenmaß von Eduard Hasegawa-Niveau. Schon wieder kehrt eine der zahllosen Hellcat Ableger zurück in die Regale. Dieses Mal hat die frühe Dash-5 das Rennen gemacht, und zwar als Profipack-Ausgabe mit den gewohnten Zugaben bestehend aus Ätz- und Resinteilen sowie der Maskierfolie. An den gut 150 Kunststoffteilen hat sich freilich nichts geändert. Gemäß der frühen Dash-5 liegt der Rumpf mit den kleinen Fenstern hinter dem Cockpit sowie die Motorenabdeckung ohne die seitlichen Wülste bei. Da wir schon mehrfach den Grundbausatz besprochen haben hier nur eine kurze Zusammenfassung, was man für sein in diesem Falle sehr gut angelegtes Geld bekommt:
Dem Kartoninhalt braucht man eigentlich nichts mehr hinzuzufügen, allenfalls hier und da ein paar Leitungen und Kabel im Cockpit und in den Fahrwerksschächten. Die Kunststoffteile sind auf allerhöchstem Niveau gefertigt, keinerlei Grat oder sonstige Fertigungsartefakte sind vorhanden. Die beiden Decalbögen sind ausnahmsweise mal nicht von Cartograf gedruckt sondern eine nationale Produktion. Der Druck ist sehr sauber, lediglich bei den Propellerlogos ist bei genauerer Betrachtung ein minimaler Versatz erkennbar. Es können insgesamt vier Maschinen dargestellt werden, allesamt im typischen Navy-Blue. Die erste Maschine, die Bu.No. 42158, geflogen von Lt. JG Ray Hawkings, fällt durch ihre zahlreichen Einsatzmarkierungen auf. Der vertikale weiße Streifen am Seitenleitwerk war das Erkennungszeichen der USS Cabot. Ray "Hawk" Hawkings, mit 14 bestätigten Abschüssen war diesbezüglich die Nummer zwei seiner Einheit, der VF-31. Sein militärisch erfolgreichster Tag war sicherlich der 13. September 1944, als er während einer Schlacht bei Mindanao/Philippinen fünf japanische Maschinen abschoss und dadurch ein sogenanntes "ace in a day" wurde. Nach dem Krieg flog er bei den Blue Angels, schließlich kommandierte er in den 1960er Jahren die Atsugi Naval Air Station in Japan. Die zweite Maschine, Bu.No. 70143 "Minsi III", ist ziemlich bekannt, zumindest ist sie sehr gut dokumentiert. Geflogen wurde sie gegen Ende 1944 von Lt. David "Mac" McCampbell von der USS Essex. David McCampbell kommandierte die Carrier Air Group 15 und war der erfolgreichste Pilot der US Navy. Alleine mit dieser Maschine erzielte er 20 seiner 34 Abschüsse, zuzüglich 20 weitere Maschinen, welcher er am Boden zerstörte. Beim berühmten Truthahnschießen am 19. Juni 1944 erzielte er sieben Luftsiege, einige Zeit später am 24. Oktober weitere neun gegen eine zahlenmäßig deutlich überlegene japanische Armada. Zweimal wurde ihm für seine Verdienste die amerikanische Ehrenmedaille verliehen. Die Minsi III ging im Dezember 1944 durch einen Unfall verloren. Nummer drei im Bunde ist eine Maschine des VF-27 von der USS Princeton. Die von Lt. Carl A. Brown geflogene Maschine "Paper Doll" trägt das für diese Einheit kennzeichnende Haifischmaul, hier in gegenüber früher vereinfachter Ausführung. Am 24. Oktober war Lt. Brown über dem Golf von Leyte im Einsatz. Er fing eine große Formation japanischer Flugzeuge ab, um die stark beschädigte Princeton vor einem Angriff zu schützen. Er erzielte dabei fünf Luftsiege, wurde allerdings im Laufe der Kämpfe selbst getroffen und verletzt. Er musste danach auf der USS Essex landen, da die Princeton außer Gefecht gesetzt war. Die Paper Doll musste später über Bord geworfen werden, um anderen Maschinen für die Landung Platz zu machen. Die vierte und letzte Maschine ist eine "ganz normale" Einsatzmaschine ohne besondere Geschichte. Die Besonderheit an ihr ist die für die Endphase des Krieges typische Art der Kennung am Seitenleitwerk, die eine leichtere Zuordnung der Maschinen zum jeweiligen Träger ermöglichen sollte. Weiteres auffälliges Merkmal ist das Seitenruder, welches offensichtlich von einer älteren, noch im Intermediate Sea Blue gehaltenen Maschine stammt. Von allen Maschinen finden sich Bilder in der Literatur, so zum Beispiel in den beiden Osprey-Publikationen aus untenstehender Liste.
Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Auch nach zig Reinkarnationen ein hervorragend detaillierter Bausatz zu einem sehr guten Preis. Die Ätz- und Resinteile sind eine sinnvolle Ergänzung und ergeben ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis. Uneingeschränkt empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links: Für alle Detailverliebten hält Eduard & Co. einiges an Zubehör für dieses Modell bereit, so z.B.
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 06. Mai 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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