Junkers Ju88V28 (B-1)(LF Models - Nr. 7230)Produktinfo:
Besprechung:Es ist sehr erfreulich, dass es mittlerweile gute bis sehr gute Bausätze der Ju88 im Maßstab 1:72 gibt. Doch leider wagt außer Hasegawa kein Hersteller wirklich etwas Neues. Alle bleiben bei den bekannten Großserienmaschinen. Mit der Ju88R-2, A-6/U und der A-8 betritt Hasegawa endlich auch die Bühne der Versionen mit kleineren Stückzahlen. Doch wer wirklich ausgefallene, exotische Ausführungen oder gar Prototypen bauen möchte, ist auf eigene Umbauten, Conversions-Kits oder Resin-Bausätze angewiesen. LF models nahm zwei Prototypen der Junkers Ju88 ins Programm: die Ju88 V-24(B-2) (siehe meine Besprechung) und die Ju88 V-28 (B-1). Die V28 (Werksnummer 7028) entstand im Dezember 1940/Januar1941. Dass LFmodels hier B-1 angibt, ist etwas verwunderlich, denn die Entwicklung der B-Versionen (B-1 = Bomber, B-2 = Aufklärer, B-3 = Zerstörer) lief hauptsächlich über die V-23 bis V-26. Ab der V-27 lief die Entwicklung in Richtung Ju88E, was letztendlich in die Entwicklung der Ju188 gipfelte. In einigen Quellen steht auch die Bezeichnung B-0, was wahrscheinlich darauf zurück zu führen ist, dass eine Anzahl von Maschinen, darunter wohl auch einige der Prototypen, unter dieser Bezeichnung bei der Aufklärungsgruppe des Oberbefehlshabers der Luftwaffe in Russland (Orscha und Smolensk, zu dieser Zeit unter Obstlt. Theodor Rowehl, 1939 - 1942) eingesetzt waren. Daher stammt auch die dem Bausatz beigefügte Kennung K9+DH.
Beim ersten Blick auf die Deckelbilder der Bausätze V-24 und V-28 vermutet man einen identischen Inhalt der Stülpboxen. Viele Teile sind auch tatsächlich identisch (Cockpitausstattung, Motoren, Propeller, Fahrwerk, ETC, Metallteile). Doch werden bald die entscheidenden Unterschiede sichtbar: verlängerter Führerraum (Kampfkopf), veränderter B-Stand, Drehturm sowie die größeren Tragflächen, die bei der Ju88 A-5 eingeführt wurden. Die Resinteile sind sauber gegossen und mit feinen Gravuren versehen. Leider sind an manchen Teilen Sinkstellen, die ausgebessert werden müssen. Viel Arbeit hat man auch noch mit der Entfernung der Gießäste vor allem an den Tragflächen und ETC. Die Metallteile verfeinern das Modell entscheidend. Tiefgezogene Kabinenteile liegen leider nur einmal im Bausatz, bei vielen anderen Bausätzen sind sicherheitshalber diese Teile doppelt vorhanden. Die Decals beschränken sich auf Hoheitszeichen und Kennung (K9+DH). Leider ist das Stammkennzeichen GB+ND, das die Maschine vor dem Russlandeinsatz trug, nicht enthalten. Darstellbare Maschinen: Junkers Ju88 V-28, K9+DH, Aufklärungsgruppe des Oberbefehlshabers der Luftwaffe (ObdL.), Russland 1941Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein gut gemachter und empfehlenswerter Resinbausatz. Wer Prototypen mag oder die Vielfalt der Junkers Ju88 in seiner Vitrine möchte, sollte bei Gelegenheit zugreifen. Man sollte jedoch Erfahrung in der Verarbeitung von Resin- und Metallteilen besitzen. Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 19. November 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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