500MD ASW Helicopter(Academy - Nr. 1645)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalGrundsätzliches über den Hughes 500 wurde an dieser Stelle bereits berichtet. Hughes bot ab 1977 die modernisierte D-Version mit Fünfblatt-Hauptrotor und T-förmigem Leitwerk in verschiedenen Ausrüstungsvarianten an. Taiwan erhielt im Jahr 1980 zwölf Maschinen mit ASW-Ausrüstung, die der Fleet Helicopter Squadron der taiwanesischen Marine zugeteilt wurden und dort als Bordhubschrauber eingesetzt sind. Charakteristisch ist das Bendix RDR-1300 Suchradar, das in einem Radom am Bug untergebracht ist. Als Außenlasten wird auf der Steuerbordseite eine ASQ-81C MAD-Sonde mitgeführt, unter dem Rumpf kann an einem speziellen Rack ein Mark 44 bzw. Mark 46 Torpedo und/oder ein Behälter mit Rauchbomben montiert werden. Der BausatzIn einem ausreichend dimensionierten Stülpkarton sind die in blaugrauem Kunststoff hergestellten Spritzrahmen untergebracht. Rahmen A bis C sind die Standardrahmen für die Bausätze der Hughes 500-Familie von Academy, Rahmen D enthält jeweils die versionstypischen Teile. Die Rahmen sind in Plastikbeuteln verpackt, ebenso die Klarsichtteile. Fischhäute, Sinkstellen oder Auswerfermarken an sichtbaren Stellen sind nicht zu finden. Die Klarsichtteile sind schlierenfrei, aber von der Materialstärke recht ungleichmäßig gefertigt, so dass sich ein verzerrter Einblick ins Cockpitinnere ergeben kann. Die Rumpfform mit dem T-förmigen Leitwerk hinterlässt insgesamt einen guten Eindruck, auf den Rumpfaußenseiten sind feine, versenkte Gravuren zu sehen. Die rechte hintere Tür ist als separates Teil ausgeführt und kann geöffnet gebaut werden, die übrigen Türen sind verschlossen dargestellt. Bis auf die Kufen wirken die für die ASW-Version beiliegenden Anbauteile im Vergleich mit Vorbildfotos stimmig, im Bereich der Detaillierung hätte man aber noch wesentlich mehr tun können. Die Rumpfstützen der Kufen sind zu lang, die nach oben gebogenen langen Endstutzen fehlen ebenso wie die aufblasbaren Schwimmer. Nach Vorbildfotos zu urteilen, erachte ich die Standardteile hier passender als die Versionsteile. Der beiliegende Torpedo ähnelt einem Mark 44, MAD-Sonde und Rack sind nicht als getrennte Teile ausgeführt, sondern bilden eine Einheit. Der Hauptrotorkopf sieht recht ordentlich aus, die Rotorblätter sind ohne Durchhang wiedergegeben. Taumelscheibe und Steuerstangen sind auch hier nicht nachgebildet. Der Innenbereich ist ausreichend detailliert, jedoch wäre hier ebenfalls mehr möglich gewesen. So haben beispielsweise die Pilotensitze zwar keine angegossenen Gurte, sind insgesamt aber sehr einfach ausgeführt. Für Armaturenbrett und Mittelkonsole sind Abziehbilder vorgesehen. In wie weit die Instrumentierung der ASW-Version vom Standard abweicht, ließ sich nicht erschließen. Bei diesem Modell ist diesbezüglich jedenfalls keine Änderung oder Ergänzung vorgesehen. Dem Bausatz liegen insgesamt vier Pilotenfiguren bei.
Die DecalsDer vom Umfang her recht mager ausgefallene Decalbogen ist auf dünnem, glänzendem Trägermaterial gedruckt. Die Druckqualität ist mäßig, neben einem ordentlichen Versatz zwischen den Farben Rot und Weiß lassen zugelaufene Schriften die Abziehbilder recht plump erscheinen. Die Bilder für die Instrumententafeln bestehen, ungnädig ausgedrückt, aus schwarzen und weißen Klecksen. Es sind Markierungen für zwei Versionen enthalten, wobei bei der taiwanesischen Version die Vollständigkeit angezweifelt werden muss, da hier Schriftzeichen fehlen. Darüber hinaus ist die Kennung N58351 nach meinen Recherchen nicht für eine Einsatzmaschine der taiwanesische Marine zutreffend. Die BauanleitungIn acht recht übersichtlich gestalteten Schritten führt die Bauanleitung zum fertigen Modell. Ergänzende Anweisungen sind in Koreanisch(?) und Englisch verfasst, wobei nicht alle Anmerkungen ins Englische übersetzt sind. Die Farbtonangaben sind verallgemeinert (z.B. overall surface: dark blue) und beziehen sich nicht konkret auf die Farbpalette eines oder mehrerer Hersteller. Den Abschluss bilden Bemal- und Markierungsanleitungen für zwei Maschinen. Darstellbare Maschinen:
Fazit:Academy zeigt mit diesem Bausatz eine zweifellos seltene und ungewöhnliche Einsatzvariante des kleinen Helikopters. Leider hat der Hersteller hier die Chance vertan, ein vorbildgetreues und im Bereich von Rotorkopf und Inneneinrichtung ansprechend detailliertes Modell auf den Markt zu bringen. Gegenüber dem alten Tamiya-Bausatz ist nur in wenigen Bereichen eine Verbesserung wahrzunehmen. So lassen sich im Vergleich mit Vorbildfotos Fehler - wie bereits erwähnt - bei den Markierungen und bei den Kufen erkennen. Der sehr günstige Preis erlaubt allerdings ordentlich Spielraum für Zurüstteile, beispielsweise für die Innenraum-Resinsätze von CMK. Um ein optisch ansprechendes Modell zu präsentieren, ist im Außenbereich jedoch ein gerüttelt Maß an Eigeninitiative erforderlich. Weitere Infos:Referenzen: www.taiwanairpower.org Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 30. Oktober 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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