Mil Mi-24D Hind(Revell - Nr. 04462)Produktinfo:
Besprechung:Das VorbildDie Entwicklung dieses Hubschraubers begann Mitte der 1960er-Jahre aus dem Modell Mil Mi-8, jedoch wurde der Rumpf vollkommen neu gestaltet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kampfhubschraubern ist der Mi-24 mit einem Laderaum ausgestattet. So kann er auch beispielsweise acht vollausgerüstete Soldaten transportieren. Als „fliegender Schützenpanzer“ gehörte es zu den Aufgaben des Mi-24, schnell auf dem Gefechtsfeld zu agieren. Seine Aufgaben sind die Panzerabwehr, Feuerunterstützung bei amphibischen Operationen, Ausheben gegnerischer Stützpunkte, Bekämpfung gegnerischer Hubschrauber und Begleitschutz für eigene Hubschrauber.
Als fest eingebaute Waffe verfügt er über ein vierläufiges 12,7-mm-Gatling-MG im Kinnturm. An den Tragflächenstummeln kann er verschiedenste Kanonen- und Raketenbewaffnung sowie Freifallmuniton mitführen. Auch Abwurftanks können montiert werden.
Der Mi-24 ist stark gepanzert und wird über eine Haupt-Heckrotor-Anordnung mit fünfblättrigem Hauptrotor durch zwei Klimow TW3-117WMA–Gasturbinen mit einer Leistung von je 1520 PS angetrieben. Als Besonderheit bei einem Kampfhubschrauber kann das Fahrwerk eingezogen werden, was eine hohe Geschwindigkeit ermöglicht. Zweimal wurde mit dem Mi-24 der Geschwindigkeitsrekord für Hubschrauber gebrochen, erst mit 334,46 km/h und dann mit 368,40 km/h.
Auch die NVA betrieb ab 1978 42 Hind D in zwei Kampfhubschraubergeschwadern. Nach der Wiedervereinigung gingen die Maschinen an die Bundeswehr, wo sie erprobt und im nichtregulären Dienst geflogen wurden. Nach der Außerdienststellung 1994 übernahmen Polen und Ungarn die meisten Maschinen, die übrigen sind in Museen zu sehen. Der Bausatz
Nach der Gravur auf der Rumpfinnenseite stammt der Bausatz ursprünglich von Monogram und wurde von Revell im Jahr 2000 neu aufgelegt. Der Inhalt ist in der allseits bekannten Faltschachtel verpackt, sämtliche Spritzäste sind gemeinsam in einem Plastikbeutel eingeschweißt. Eine Extra-Verpackung schützt die Klarsichtteile gegen Kratzer. An den recht sauber gefertigten Spritzästen aus hellbraunem Plastik findet man an sichtbaren Stellen keine Sinkstellen oder Auswerfermarken. Hin und wieder sind an den Teilen kleine Fischhäute vorhanden, die sich aber relativ leicht versäubern lassen. Die Cockpithaube ist makellos klar, gleichmäßig dünn und ohne Schlieren ausgeführt, die Türen bzw. Luken lassen sich offen darstellen. Zwei recht dicke Klarsichtteile, bei denen es schwer ist, die Fertigungs- und Detailqualität zu beurteilen, bilden Laderaumfenster und strukturierte Laderauminnenwand in einem Stück.
Der Rumpf ist mit feinen erhabenen und etwas breiteren versenkten Gravuren versehen. Obwohl keine Nietenreihen modelliert sind, hinterlässt die Rumpfoberfläche insgesamt einen guten Eindruck. Eine geöffnet darstellbare Steuerbord-Laderaumtür erlaubt einen Einblick in den Innenbereich des Modells. Die Triebwerke sind zwar rudimentär nachgebildet, werden am fertigen Modell jedoch von der Triebwerkshaube verborgen. Haupt- und Heckrotor weisen recht schöne, scharfe Details auf. Das ausgefedert dargestellte Fahrgestell kann aus- oder eingefahren gebaut werden. Bei den Außenlasten hat man neben den vier 32er Raketenbehältern die Wahl zwischen AT-2 Swatter und AT-6 Spiral Panzerabwehrraketen.
Wände, Decke und Einrichtung des Laderaumes sind insgesamt recht ansprechend ausgeführt. Jedoch trüben die direkt an die Wände angegossenen Gerätschaften den Eindruck ebenso wie die nicht nachgebildete Abgrenzung der geschlossenen Backbord-Laderaumtür. Der größte Wermutstropfen ist allerdings das durch die großen Glasflächen gut einsehbare Cockpit: es ist zwar ein Cockpit, es ist ordentlich detailliert, hat mit dem Original aber allenfalls die Grundzüge gemeinsam. Die Decals
Der Decalbogen ist auf dünnem, matten Trägermaterial sauber, scharf und versatzfrei gedruckt. Er enthält neben Markierungen für drei Maschinen auch einige Wartungshinweise. Die Bauanleitung
Die Bauanleitung führt in 54 recht übersichtlich gestalteten Schritten zum fertigen Modell und wird von Bemal- und Markierungsanleitungen für drei Maschinen abgeschlossen. Die Farbangaben beziehen sich auch hier einzig auf die Revell-Farbpalette. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Mit diesem nicht mehr im Handel erhältlichen Bausatz kann man aus der Box eine recht ordentliche Hind bauen, wegen etlicher Schwächen im Detail und des nicht vorbildgetreuen Cockpits aber auch nicht mehr. Er besitzt jedoch das Potential, mit entsprechend eingesetzten Zurüstteilen und/oder Eigeninitiative zu einem wirklich tollen Modell zu mutieren. Allerdings ist aufgrund der Vielzahl der Originalversionen Vorsicht und gute Vorbildrecherche geboten, da beispielsweise die hier beiliegenden AT-6-Raketen bei der D-Version nicht verwendet wurden. In wie weit sich dieser und der Mini Hobby-Bausatz (von dem behauptet wird, er wäre eine nicht lizenzierte Monogram-Kopie) qualitativ unterscheiden, ist schwer zu sagen. Der Aufbau scheint in vielerlei Hinsicht gleich zu sein, lediglich an den Rumpfschalen sind Unterschiede zu erkennen. Auch die Verteilung der Einzelteile an den Spritzlingen differiert. Nach Bildern aus dem Internet zu urteilen, würde ich jedoch die Oberflächen- und Teilequalität des Revell/Monogram-Kits als besser einschätzen. Diese Besprechung stammt von Roland Kunze - 11. August 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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