Junkers Ju88G-6 "Nachtjäger"(Hasegawa - Nr. E32)Produktinfo:
Besprechung:Seit geraumer Zeit bringt Hasegawa in regelmäßigen Abständen einen Junkers Ju88/188-Bausatz auf den Markt. Aufgrund der konsequenten Anwendung von Spritzrahmen-Modulen gelingt es, stets eine interessante Maschine anzubieten. Die Palette der Spritzrahmen reicht von A bis Z, CA bis CH (Klarsichtteile), QA bis QR sowie P-1. Durch Kombination der einzelnen Spritzrahmen und teilweise durch Zugabe von Ätzmetallteilen entstehen die unterschiedlichsten Versionen oder Einsatzvarianten. Bisher sind bereits folgende Bausätze erschienen: Junkers Ju88 A-4, A-4 „Finnish Air Force", A-6/U "KG54", A-11 (A-4trop), A-14, C-6 "Nachtjäger", D-1, G-1, G-6, G-6 "FuG240 Berlin", G-6 "Schönert" und R-2 sowie Junkers Ju188 A/E, A "with Torpedo", A/E "KG2" und Mistel S2 (Fw190 A-8 + Ju88 G-1). Da die Produktpalette der Junkers Ju88 recht groß war, kann man auch weiter auf interessante Bausätze hoffen. Alle Teile sind sauber gespritzt und fein detailliert. Die Passgenauigkeit ist sehr gut. Doch die konservative Struktur der Hälften und der modulare Aufbau bringen es leider auch mit sich, dass an den unmöglichsten Stellen Klebenähte entstehen. Bei der kleinsten Unachtsamkeit muss man nacharbeiten, spachteln, schleifen. Und leider noch zwei negative Punkte: Ins Auge sticht sofort der Preis, der stets recht hoch und meiner Meinung nach in dieser Höhe nicht gerechtfertigt ist, selbst wenn man den weiten Transportweg berücksichtigt. Wenn man sich mit dem zu bauenden Modell näher beschäftigt, fällt auf, dass Hasegawa teilweise schlecht recherchiert hat und sich kleine und manchmal auch größere Fehler eingeschlichen haben. Also auch in dieser Preisklasse sollte man nicht blind dem Hersteller vertrauen. Man kommt um eigene Recherchen nicht herum. Die Decals sind stets versatzfrei und glänzend gedruckt. Neben den Kennungen und Hoheitszeichen werden noch Decals für die Kabineneinrichtung und diverse Wartungsbeschriftungen mitgeliefert. In den meisten Bausätzen findet sich neben der Bauanleitung noch ein weiteres Faltblatt, gefüllt mit Informationen zur Geschichte der Ju88 und Ausführungen sowie Skizzen zur Version / Einsatzvariante des Bausatzes. Leider ist dieses Blatt nur in japanischer Sprache gedruckt. Der Bausatz Junkers Ju88 G-6Der Bausatz enthält Teile für einen Ju88 G-6 Nachtjäger (Spritzrahmen A, B, C, 2x E, G, 2x H, Q, QB, QC, QH, QJ, QK, QR, N, W, Y, CA, CG, CH, P-1). Trotz der vielen kleinen Spritzrahmen bleibt eine ganze Reihe an Teilen für die Restekiste. Modelle der G-6 im Maßstab 1:72 gab es schon verschiedene, so den Bausatz von AMTech und von Zvezda. Während AMTech auf die Verknüpfung mit der G-1 setzt und es viele Details zu beachten gibt, bietet Zvezda eine reine G-6 mit vielen Tücken. Alle Bausätze beinhalten jedoch nur das FuG220 „Hirschgeweih". Hasegawa liefert eine ordentliche G-6. Von dieser Version gab es eine Reihe von verschiedenen Radar-Varianten: FuG220 SN-2 „großes Hirschgeweih", FuG220 Sn-2 „Morgenstern" mit und ohne Abdeckung sowie FuG220 mit Rückwärtsradar, FuG 218 „Neptun", FuG240 „Berlin" und FuG350 „Naxos". Weitere Varianten stellen die Verwendung und den Einbau der „schrägen Musik" dar. Aus dem Hasegawa-Bausatz kann man gleich drei verschiedene Varianten bauen, da fällt die Wahl schwer. Es handelt sich um die W7+AC mit „Hirschgeweih", die C9+AC mit nicht abgedecktem Morgenstern und die C9+AR mit Neptun. Bereits beim Bau muss man sich entscheiden, denn die beiden letzten Maschinen erhalten einen anderen Rumpfbug.
Bei den vier Fenstern im Bug kann man geteilter Meinung sein. Da bei der Nachtjägerversion diese Fenster nicht vorhanden waren, werden die Bauteile CA-9, CA-10, CA-11 und W6 überspritzt. Da wäre ein Rumpfteil auf alle Fälle praktischer. Die Bauanleitung ist umfangreich und detailliert. So wird der gesamte Zusammenbau in 10 Schritten dargestellt. Detailzeichnungen zeigen den Anbau der verschiedenen Antennen sowie diverser Kleinteile. Was bei Hasegawa jedoch in keiner Detailzeichnung dargestellt wird, ist die exakte Verkürzung des Seitenleitwerks bei Anbau des Rückwärtsradars. Hier muss das Ruder des Leitwerks entsprechend gekürzt werden. Ein schönes Detailfoto und entsprechende Zeichnungen findet man in Brian Filleys „Junkers Ju88 in action Part2". Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Ein sehr guter Bausatz, der wunderbar die Ju88-Reihe von Hasegawa fortsetzt. Der erste Bausatz, der den Bau verschiedener Radarvarianten ermöglicht. Diese Besprechung stammt von Enrico Friedel-Treptow - 18. Juli 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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