Northrop P-61A Black Widow(Great Wall Hobby - Nr. L4806)Produktinfo:
Besprechung:
30 Jahre stellte der Bausatz von Monogramm die einzige Möglichkeit dar, diesen Typ im Maßstab 1:48 in die Sammlung einzureihen. Ich selbst habe ihn auch mal vor vielen Jahren angefangen und das Projekt wegen der schlechten Passung der Kanzel aufgegeben. Nunmehr gibt es einen Nachfolger, welcher sich in einem sehr ansprechenden Karton sehr vielversprechend präsentiert.
Bemerkenswert ist die Darstellung von Kühlklappen für die Motoren, welche für jeden Motor gleich zwei Bauteile bereithalten; für offene und geschlossene Darstellung. Dabei wurde auch die Innenseite detailliert und gibt so den Mechanismus sehr realistisch wieder.
Begeistern kann das Cockpit, welches aus einer Vielzahl von Teilen besteht und mit etlichen Decals aufgewertet wird. Hierbei werden die Instrumente durch einzelne Decalelemente dargestellt (viel Arbeit aber ein super Effekt).
Die Verglasung ist ersklassig! Für die Maskierung stehen vorgestanzte Masken zur Verfügung, die bei der Menge der einzelnen Fenster dem Modellbauer wohl viele graue Haare ersparen werden... Die Motoren sind sehr gut detailliert (sogar die Auspuffrohre sind „hohl“), bis auf die Kurbelwellengehäuse, welche durchgehend zylindrisch sind (siehe der Spritzling mit den Rumpfhälften). Meines Erachtens gab es gar keine Variante des R-2800, welche mit so einer Art Kurbelwellengehäuse ausgestattet war. Kurioserweise sind an einem der Spritzlinge (rechts vom Propeller) auch die richtigen Kurbelwellengehäuse vorhanden, welche im Bauplan als nicht zu verwenden gekennzeichnet sind. Etwas enttäuschend ist m.E. die Umsetzung der Propeller geraten, welche in einem Stück ausgeführt sind (Blätter und Spinner). Bei dem Aufwand, den GWH sonst betrieben hat, wären eigentlich mindestens zwei Teile ein Muss. An dieser Stelle bietet der Aftermarket bereits eine Alternative an, welche aus einem Spinner, vier Blättern und einer Helling für eine korrekte Montage der letzteren sorgt.Lobenswert sind alle Steuerflächen separat ausgeführt. Wenn überhaupt hätte GWH an dieser Stelle die Hinterkanten der Leitwerke dünner machen können (Bereich wo Ruder eingesetzt werden) bzw. die Schlitze für die Ausleger/Führungschienen der Landeklappen korrekt bzw. länger machen können. Diese sind m.E. eindeutig zu kurz. Grundsätzlich ist die Detaillierung und die Oberflächengestaltung sehr gut. Die frühen A-Varianten waren nicht mit Außentanks ausgerüstet und dementsprechend wurden diese vom Spritzling entfernt. Leider findet sich im Bauplan kein Hinweis, dass die länglichen Schlitze an der Unterseite der Tragflächen verschlossen werden müssen. Nur noch an zwei Stellen ist mir etwas aufgefallen, an welcher der Modellbauer etwas tun sollte:Erstens sind die Lufteinlässe in den Tragflächenvorderkanten eindeutig nicht tief genug und sollten überarbeitet werden. Zweitens: Für die Luftbremsen an der Oberseite der Tragflächen sind Ätzteile zum Falten vorhanden, welche je nach Stellung nach dem Biegen „hochkant“ oder nach dem Abtrennen der zu biegenden Dreiecke flach in die Mulden eingeklebt werden sollen. Es ist nett gemeint aber leider nicht richtig. Die Mulden müssen in jedem Fall „gefüllt“ werden, da die Luftbremsen nicht an der Hinterkante hochgeklappt wurden, sondern an zwei Achsen aus einem Tragflächenschlitz herausgefahren wurden (wie ein Wehr bei einer Schleuse). Durch die Art der Betätigung waren die Luftbremsen gewölbt und somit ist die Darstellung als ein flaches Ätzteil nicht zu gebrauchen.Die Abziehbilder sind dünn, sehr gut gedruckt und beinhalten Wartungshinweise und ermöglichen den Bau von zwei Maschinen. Darstellbare Maschinen:
Anwendung: Mittelschwer durch die Doppelrumpfausführung. Fazit:Klasse Bausatz, welcher die schwarze Witwe gehr gut wieder gibt und glücklicherweise mit keinen gravierenden Fehlern belastet ist. Zurecht das MF-Modell des Jahres. Diese Besprechung stammt von Bernhard Schrock - 19. Juni 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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