Lockheed Martin F-16 MLU "Tigermeet 2009"(Revell - Nr. 04691)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalAlljährlich organisieren die Einheiten der fliegenden NATO-Verbände mit einer Raubkatze im Einheitswappen ein Treffen, das sog. Tiger Meet. Dort werden neben Trainingseinsätzen v. a. der Wartungsstand und die allseits bekannten Sonderbemalungen im Wettbewerb geführt. Diese Tradition ist bereits ca. 50 Jahre fester Bestandteil im NATO-Jahresbetrieb. Im Jahr 2009 war die Airbase Kleine Brogel in Flandern (Belgien) der Gastgeber, die vom 14. bis 25. September 2009 optimale Rahmenbedingungen bot. Die Profi- und Amateurfotografen kamen voll auf ihre Kosten, da die Motive und Feinheit der Sonderbemalungen so ausgefallen wie lange nicht waren. Das dortige 31.Geschwader der BAF hatte eine seiner F-16AM mit der hier vorbildgebenden Sonderbemalung versehen. Diese unterlag in der Wertung aber dem hier bereits vorgestellten Tornado des AG51 aus Jagel, der den Preis für die beste Tigerlackierung nach Deutschland holte. Beim dem Bausatz handelt es sich um eine Wiederauflage des seit einigen Jahren immer wieder mal erhältlichen F-16A MLU Modells. Zwischenzeitlich auch als F-16A, -B und -C sowie mit diversen Tigermeet Lackierungen erschienen, einige davon haben wir hier bereits vorgestellt. Die 98 sauber gespritzten Einzelteile verteilen sich auf vier Gießäste. Grat findet man so gut wie keinen, lediglich einige Auswerferspuren verunzieren das Eine oder Andere Bauteil. Die FlugzeugzelleDer Rumpf ist wie bei den meisten F-16 Modellen horizontal geteilt, der Vorderrumpf ist nochmal separat, um die Doppelsitzer realisieren zu können. Die Gravuren sind versenkt ausgeführt und ausreichend fein. Wo erforderlich sind erhabene Details vorhanden. Variantenspezifische Unterschiede zwischen den einzelnen Nutzerstaaten werden durch entsprechende Anbauteile realisiert (CARAPACE Sensor, Seitenleitwerkswurzel, IFF Antennen etc.). Die Dimensionen bzw. Konturen passen nahezu perfekt zu den Zeichnungen aus dem Buch von DACO. Die Höhenleitwerke werden nur mit einem Pin befestigt und können in jeder beliebigen Position montiert werden, eine der ganz wenigen Optionen beim Bau. Der Lufteinlauf ist leider mehrteilig ausgeführt und man wird um ein wenig Schleifarbeit nicht herumkommen. Die Schubdüse ist recht einfach ausgeführt, innen gibt es z.B überhaupt keine Details. Die Verstärkungsbleche, welche im Rahmen der MLU-Modifikation angebracht wurden, fehlen leider. Eine Möglichkeit diese "nachzurüsten" bietet sich mit einem älteren Set von Eduard (73202). Dieses ist zwar für eine -CJ, man kann aber trotzdem das Meiste davon verwerten.
Fahrwerk und CockpitDie Fahrwerke sind recht schön detailliert. Der Hauptschacht wird aus mehreren Teilen aufgebaut und kann mit einigen selbst beizusteuernden Kabeln und Leitungen noch etwas aufgepeppt werden. Die Klappen weisen die charakteristische Struktur auf der Innenseite auf, allerdings auch zwei unschöne Auswerferspuren. Die Fahrwerke selbst sind ebenfalls mehrteilig aufgebaut, die kleinen Öffnungen in den Knickstreben sollte man der besseren Optik wegen noch aufbohren. Die Räder sind leider nur die frühe Ausführung, die FA-87 bzw. die MLU haben aber die neueren Räder mit den vielen kleinen Löchern. Der Cockpitbereich ist durchwachsen detailliert. Der Schleudersitz sieht ganz gut aus und kann optional mit einem Piloten besetzt werden. Die Instrumentierung ist nur rudimentär nachgebildet, beim Instrumentenbrett sind die Details sehr "weich", bei den Seitenkonsolen sind viele Bereiche nur glatt anstatt mit Schaltelementen versehen. Alternativ können diese Bereiche mit Decals belegt werden, bei geschlossener Haube mit Pilot sicherlich völlig ausreichend. Wer hier pimpen will findet auf dem Zubehörmarkt reichlich Auswahl, wie eigentlich für alle Detailbereiche - es gibt vom Cockpit, Fahrwerk, Triebwerk, Radar bis hin zur Kanone für alles irgendein Set.
Die AußenlastenBei den Außenlasten hat dieser Bausatz nur die Standardausrüstung zu bieten. Wie bei fast allen anderen F-16 Bausätzen heißt das:
Die Detaillierung der Teile ist in Ordnung. Bei den Pylonen sind die äußeren mit Flare-Werfern ausgerüstet, diese sind nur als glatte Flächen, also geschlossen, dargestellt. Entsprechende Decals gibt es dafür keine. Will man sie "offen" darstellen helfen nur wieder Fotoätzteile.
Die Klarsichtteile sind nur als gelb getönte Ausführung enthalten. Zwar gibt es kaum zwei F-16 mit absolut identisch getönten Hauben, so dass von "klar hell" bis "golden dunkel" alles möglich ist - so "gelb" sind sie nun wirklich nicht. Ansonsten kann man, was die Qualität angeht, nicht meckern, zwar ist der Durchblick wegen der Wölbung verzerrt, einen Grat entlang der Mittellinie, wie bei vielen anderen Modellen, gibt es dafür nicht. Einige kleinere Leuchten vervollständigen diesen Gießast. Das Design des Decalbogens stammt wie bereits häufiger der Fall von der belgischen Firma DACO, gedruckt wurde dann in Italien. Bei dieser Kombination erübrigen sich alle weiteren Kommentare, erstklassiger Druck und korrekte Umsetzung des Originals. Das Aufbringen der Decals ist naturgemäß sehr anspruchsvoll. Die Kunst besteht dann wohl darin, dass alle Decals zusammenpassen und sich am Ende alles schön in die Gravuren hineinlegt. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Die Kombination des guten Revell-Grundbausatzes mit dem ausgezeichneten Daco/Cartograf-Abziehbild zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Über die kleinen Mängel kann man getrost hinwegsehen. Uneingeschränkt empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 02. September 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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