F-111A Aardvark(HobbyBoss - Nr. 80348)Produktinfo:
Besprechung:Das OriginalDie F-111 ging auf einen Entwurf aus den 1960er Jahren zurück, der ein gemeinsames Einsatzmuster für die USAF und USN schaffen sollte. Letztendlich wurde die F-111 aber nur für die USAF gebaut und von dieser eingesetzt. Die Einsatzdoktrin, sowie die Einsatzmöglichkeiten von Bord damaliger Flugzeugträger, verhinderten eine gemeinsame Basis. Das Design sah ein ca. 20 Tonnen (Leergewicht) schweres Muster, welches von zwei Pratt&Whitney Turbofan Triebwerken angetrieben wurde. Erstmalig wurden Schwenkflügel eingesetzt, diese gaben der F-111 ein adäquates Lande- und Startgeschwindigkeit sowie gute Langsamflugeigenschaften und auch die Möglichkeit mit Mach 2,4 zu fliegen. Die F-111A kam ab 1967 zur USAF. Die 474 TFW war die erste Einheit, die das neue Muster erhielt. Aufgrund vieler Komplikationen mit der Maschine war die Einheit erst ab 1971 voll einsatzfähig. Ab 1972 nahm die A-Variante an der Linebacker II Luftoffensive teil. Das Muster war ein voller Erfolg und bei 4.000 Einsätzen gingen lediglich sechs Maschinen verloren. Von den insgesamt 17 Vorserien und 158 Serienmaschinen wurden ab 1977 42 Maschinen zu EF-111A, einer Eloka Variante der F-111, umgebaut. Der BausatzOk, es gibt bereits Bausätze der F-111 und zwar von Monogram und Academy! Ist es denn erforderlich, dass ein weiterer Hersteller sich der F-111 annimmt? Ja, ist es! Die erwähnten Bausätze haben bereits einige Jahre auf dem Buckel, das gilt besonders für Monogram, außerdem ist die Detaillierung nicht mehr auf der Höhe der Zeit! Völlig anders bei der F-111 von HobbyBoss! Neben sauber abgespritzten Spritzlingen bietet der Bausatz eine immense Fülle an Details. Neben einem umfangreichen Cockpit, welches mit geschlossener oder geöffneter Cockpithaube dargestellt werden kann, können diverse Elektronikschächte geöffnet dargestellt werden. Weiterhin sind die beiden TF30-P-1 bzw. TF30-P-3 Turbofan Triebwerke sowie das in der Bugnase befindliche Terrainfolgeradar AN/APQ-110 vorzufinden. Die Fahrwerkschächte und der Bombenschacht müssen sich in Punkto Detaillierung ebenfalls nicht verstecken. Im Übrigen lässt sich der Bombenschacht geöffnet oder geschlossen weidergeben. Die Tragflügel verfügen über separate Slats und Flaps und für die verstellbaren Tragflügel liegen Manschetten bei, die im Original die Öffnung für das Einschwenken der Flächen verdecken. Beim Bau sollte darauf geachtet werden, da die Anleitung lediglich auf ausgeschwenkte Tragflügel eingeht! Doch weiter im Programm, feine Oberflächengravuren und Nietenreihen verstehen sich bei dem Hersteller schon von selbst, obwohl sich betreffend der Nietenreihen die Geschmäcker scheiden. Alles in allem bietet der Bausatz eine Unmenge an Details und verspricht eine Menge Bastelspaß. Konsequenterweise bringt HobbyBoss zuerst die erste Einsatzvariante F-111A. Die Aufteilung des Bausatzes ist modular und lässt weitere Varianten vermuten.
Weitere Gussäste und BauteileHier noch weitere Bauteile aus dem umfangreichen Kartoninhalt.
WaffensatzZusätzlich zu den vielen Details der Zelle liegen dem Bausatz etliche Außenlasten bei. Neben MERs und TERs sind Mk. 20 Rockeye Cluster Bomben, Mks. 82 500 lb Bomben, ALQ-119, 131 und 87 ECM Pods, AIM-9B Sidewinders und Aussentanks an den beiden Spritzlingen vorhanden. KlarsichtteileNeben den Klarsichtteilen für das Cockpit liegen Positionslichter und einige Kleinteile bei. Gerade die Cockpitfrontverglasung sowie die offen oder geschlossen darstellbare Cockpitabdeckungen sind sauber, schlierenfrei und recht dünn wiedergegeben. ReifenDem Bausatz liegen vier Vinylreifen bei. Die Radfelgen selber sind in Form von Spritzgussteilen vorhanden. Sicher scheiden sich bei den Vinylreifen ebenso die Geister wie bei den Nietenreihen auf den Bauteiloberflächen. Nichtsdestotrotz weisen die Reifen ein sauberes Profil auf und sind im Ganzen recht gut umgesetzt. DecalsDer zweiteilige, sehr umfangreiche Decalbogen enthält Markierungen für zwei F-111A. Neben den eigentlichen Markierungen sind etliche Stencils für Maschine und Bewaffnung vorhanden. Der Bogen erlaubt die Markierung einer Einsatzmaschine der 474 TFW, 430 TFS im SAE Tarnmuster, die im Jahr 1973 in Vietnam eingesetzt war. Die zweite im Bunde ist der fünfte Prototyp der A Baureihe. Diese Maschine führt einen grau-weißen Anstrich, ähnlich dem, der von der USN in den 1960er und 1970er Jahren geführt wurde. Die Decals sind sauber und versatzfrei gedruckt und Probleme bei der Verarbeitung sollte es eigentlich nicht geben. BauanleitungDie Bauanleitung ist wie der ganze Bausatz - umfangreich! In dreizehn Baustufen wird durch den Bau des Modells geführt. Folgt man der Anleitung, lassen sich die Flaps und Slats nur in ausgelenkter bzw. geöffneter Position am Modell verbauen. Somit lassen sich die Tragflügel dann auch nur ausgeschwenkt darstellen! Ebenso wird auch nicht darauf eingegangen, die Avionikschächte geöffnet darzustellen. Hier muss der Modellbauer im Zuge des Baus betreffend der Umsetzung schauen und gegebenenfalls anpassen. In Anbetracht des ansonsten guten und umfangreichen Bausatzes wäre hier ein wenig mehr Information in der Bauanleitung wünschenswert!
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Mir liegen die Vorgänger-Bausätze von Monogram und Academy nicht vor, jedoch auch ohne einen Blick auf diese Bausätze zu verwerfen, zeigt sich in dem Bausatz von HobbyBoss doch eine umfangreiche Fülle und Liebe zum Detail. Der Bausatz ist nicht nur für Freunde der F-111A - empfehlenswert! Weitere Infos:Referenzen: F-111 Aardvark Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 02. Juni 2010 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
Modellbauer-Profil Christian BruerLand: Beiträge: 113 Dabei seit: 2006 Neuste Artikel:Alle 113 Beiträge von Christian Bruer anschauen. Mitglied bei: |