F-84F Thunderstreak(Karaya - Nr. K4801)Produktinfo:
Besprechung:Die Entwicklung und Forschung um das Strahltriebwerk als Antrieb und die dadurch mögliche hohe Geschwindigkeit zeigte bald, dass mit geraden Tragflächen keine wesentlichen Fortschritte zu machen waren. Daher wich man auch in den USA von dem Prinzip der gerade angeströmten Flächen ab und ging zu gepfeilten Flächen über. Im Bezug auf die F-84 bedeutete dies, dass aus der F-84E/G Thunderjet aus dem Jahr 1946 eine überarbeitete Zelle mit gepfeilten Tragflächen entwickelt wurde - daraus entstand als letztes Glied in der Kette der F-84 die F-84F Thunderstreak. Die mit einem Wright J65 ausgerüstete Thunderstreak wurde in einer Stückzahl von 2.711 Maschinen bei Republic gebaut. Neben der U.S.A.F. wurde die F-84F von einigen NATO Staaten übernommen. Unter anderem gehörte die Thunderstreak ab 1956 auch zum Bestand der Bundesluftwaffe. Die Maschinen blieben bis in die 1980er Jahre bei den Luftstreitkräften der Türkei und Griechenlands im Einsatz. Kinetic Model Kits ist eine junge Firma aus China, die anscheinend in Deutschland noch nahezu unbekannt ist. Ein Kit Review auf Hyperscale über eben die F-84F erregte meine Aufmerksamkeit. Bisher finden sich, neben der Thunderstreak, im Maßstab 1:48 vornehmlich verschiedene Varianten der F-16 sowie eine F-86F im Maßstab 1:32 im Programm der Firma. Bisher ist mir noch kein Importeur oder Händler für Deutschland bekannt. Auf Anfrage war Volkhard Waltermann von Aero Spezial so nett, mir ein Exemplar zu besorgen - Danke an dieser Stelle für die Mühe! Doch nun zum Inhalt des Kartons mit dem vielversprechenden Deckelbild. Da es von diesem Klassiker bisher nur die betagte aber gute F-84F von Revell/Monogram im Maßstab 1:48 gab, war ich natürlich doppelt gespannt! Die in grauem Plastik gespritzten Einzelteile sind auf den ersten Blick sauber ausgeführt und weisen kaum Grat auf. Einfallstellen oder Auswerfermarken finden sich so gut wie gar nicht auf den Oberflächen. Damit schon einmal ein großes Plus in Richtung Verarbeitung! Bleiben wir bei den Basics des Kits, auf der Minusseite stehen dagegen die etwas raue Oberfläche sowie die etwas dominant ausgefallenen versenkten Gravuren, ja ihr lest richtig, eine F-84F mit versenkten Gravuren! Ansonsten gibt es wirklich nichts an der Aufmachung der Spritzgussteile zu bemängeln! Im Bezug auf die Detaillierung kann sich der Bausatz durchaus mit aktuellen Neuheiten der bekannten Hersteller messen. Neben fein detaillierten Bremsklappen und einem, von der Instrumentenkonsole einmal abgesehen, gutem Cockpit samt Schleudersitz, finden sich gut wiedergegebene Federbeine mit angegossenen Bremsleitungen. Die Innenseiten der geöffnet darstellbaren Bremsklappen sowie die Innenseiten der Fahrwerkslappen sind schön konturiert und recht sauber ausgeführt, sodass diese tatsächlich ohne Nachdetaillierung offen dargestellt werden können. Lediglich die Struktur der Innenseiten der Hauptfahrwerkschächte entspricht nicht der sonst zu findenden Detaillierung, hier hat man anscheinend ein wenig gespart! Dafür bietet der Bausatz die Option, die Wartungsklappe des Waffenschachtes geöffnet darzustellen. Neben Startraketen, die optional anzubringen sind, bietet der Bausatz vier Zusatztanks für die Außenpylonen. Waffenlasten sind nicht enthalten und müssten aus dem Zubehör beschafft werden. Als sehr vorbildlich ist zu vermeken, dass der Hersteller zwei Stahlkugeln als Ausgleichgewicht beigelegt hat. Die Bauanleitung weist detailliert auf den Verbau der Gewichte hin! Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei gegossen und weisen eine akzeptable Materialdicke auf. Die Cockpithaube ist geöffnet und geschlossen darstellbar, wobei der markante Öffnungsmechanismus der Cockpithaube gut wiedergegeben ist. Die Decals erlauben die Markierung von zwei amerikanischen Maschinen, eine der U.S. Air Force und eine der Air National Guard. Der Bogen enthält neben den Markierungen auch diverse Warn- und Wartungshinweise. Die Decals sind sauber und versatzfrei auf glänzendem Trägerfilm gedruckt. Die übersichtliche Bauanleitung führt über sieben Seiten durch den Zusammenbau des Modells. Optionen sind klar gekennzeichnet und dargestellt. Auf einer separaten Doppelseite finden sich Seiten- und Aufrisse mit Angaben zum Anbringen der Decals. Farbangaben finden sich in den Baustufen, wobei sich die Farbnummern auf Farben von Mr. Color beziehen. Weitere Bilder
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Fazit:Im Vergleich der neuen F-84F mit dem alten Bausatz von Monogram entsteht durchaus der Eindruck, dass der Bausatz von Monogram die Entwickler stark beeinflusst hat. Das ist keineswegs negativ gemeint, ist doch die Thunderstreak eines der besten Modelle von Monogram! Erfreulich, dass sich ein Hersteller an eine neue F-84 gemacht hat. Sicherlich ist das ein oder andere zu optimieren, aber für ein Erstlingswerk ist das was hier abgeliefert wurde schon als sehr gut zu bewerten, zumal hier auch das Preis-Leistungs-Verhältnis zu passen scheint – daher sehr empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 09. September 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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