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Republic RF-84F Thunderflash

(Tanmodel - Nr. 2201-1)

Tanmodel - Republic RF-84F Thunderflash

Produktinfo:

Hersteller:Tanmodel
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:2201-1 - Republic RF-84F Thunderflash
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2016
Preis:ca. 60 €
Inhalt:
  • 6 Rahmen aus hellgrauem Kunststoff plus 3 extra Teile
  • 1 Rahmen aus klarem Kunststoff plus 4 extra Teile (Haube)
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bogen Maskierfolie mit separater Anleitung
  • 1 farbige Bauanleitung
  • 1 farbige Bemalungsanleitung

Besprechung:

Tanmodel - Republic RF-84F Thunderflash

Anfang der 1950er Jahre bestand bei der US Air Force ein dringender Bedarf nach einem taktischen Aufklärer, der praktisch überall einsetzbar sein sollte. Dazu sollte die Maschine mit einer Luftbetankungseinrichtung ausgerüstet werden. Man entschied sich für eine spezielle Version des Jagdbombers F-84F Thunderstreak. Um die Kameras möglichst günstig und leicht zugänglich im Rumpfbug unterzubringen war eine Verlegung des zentralen Lufteinlaufes notwendig. Der Aufklärer, nun als RF-84F Thunderflash bezeichnet, erhielt zwei kleinere Lufteinläufe in den Tragflächenansätzen. Da sie etwas kleiner waren und strömungstechnisch ungünstiger lagen ergab sich eine geringe Leistungseinbuße, die aber durch die Vorteile der Kameraanordnung im nun geschlossenen Bug wieder mehr als ausgeglichen wurde. Die optische Ausstattung bestand aus sechs Kameras, eine schräg nach vorne (K22A/152mm), zwei schräg zu den Seiten für mittlere Höhen (K17C/152mm), eine weitere schräg angeordnete für große Höhen (K22A/305 oder 610mm) sowie zwei senkrecht angeordnete Kameras (K22A/152mm und K38 mit 610 oder 914mm).

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Republic RF-84F Thunderflash

 

Ursprünglich waren die RF-84F noch mit vier 12,7mm in den Flügelwurzeln ausgerüstet, die man aber oft wieder ausgebaut hat. An den vier Außenstationen konnten Zusatztanks mit einer Gesamtkapazität von 3.400 Liter mitgeführt werden. Zusammen mit dem internen Kraftstoffvorrat von 2.172 Litern betrug der maximale Radius beachtliche 1.352 km. Das Curtiss Wright J65W-7 Triebwerk sorgte für knapp über 3.500kp Schub (bei den deutschen RF-84F wurde meist das aus der F-84F stammende J65W-3 verwendet, dieses leistete nur 3275kp Schub). Der Erstflug der YRF-84F fand im Februar 1952 statt, die ersten Serienmaschinen wurden 1954 an die USAF ausgeliefert. Bis 1958 verließen 715 Maschinen die Fertigungshallen, die RF-84F wurde zum Standardaufklärer der NATO. Neben den USA (388 Stück) wurde die RF-84f auch bei der deutschen Luftwaffe (108), in Belgien (34), den Niederlanden (24), Italien (78), Norwegen (35), Frankreich, Griechenland, Taiwan und in der Türkei eingesetzt. Die letzte operative RF-84F flog bis Anfang der 1990er Jahre in Griechenland. Die übrigen Nationen musterten ihre Maschinen Anfang bis Mitte der 1970er Jahre aus.

Tanmodel - Republic RF-84F Thunderflash

Tanmodel - Republic RF-84F Thunderflash

Bereits 2015 ist die erste Auflage dieses Bausatzes erschienen. Nach anfänglicher Begeisterung machte sich beim genaueren Betrachten eine leichte Ernüchterung breit. Insbesondere die Qualität der Decals gab damals Anlass für heftige Kritik. Tanmodel hat dem nun Rechnung getragen und im darauffolgenden Jahr eine überarbeitete Version aufgelegt. Der Decalbogen wurde komplett ersetzt, die damals noch vorhandenen italienischen, deutschen, griechischen und niederländischen Maschinen sind entfallen, dafür sind eine norwegische, belgische und dänische Maschine hinzugekommen. Geblieben sind die französische und US-amerikanische Version. Das Mousepad ist ebenfalls nicht mehr enthalten, dafür gibt es nun einen Bogen mit schwarzer Maskierfolie. An den Kunststoffteilen wurde offensichtlich nichts geändert, die seinerzeit zu beanstandenden Dinge sind nachwievor präsent. Ätzteile oder das eine oder andere Gimmick aus Resin sucht man immer noch vergeblich. Wenigstens ein paar Gurte für den Schleudersitz sollten bei 55 Euro Kaufpreis heutzutage schon enthalten sein. Der Bausatz scheint aber etwas günstiger geworden zu sein, na immerhin! Na denn, schauen wir mal rein in die schön gemachte, sehr ansprechend gestaltete Kiste.

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Der Bausatz enthält gut 180 Bauteile in hellgrauem Kunststoff, verteilt auf sechs einzelne Rahmen plus einige lose Teile. Die Oberflächendetails bestehen aus versenkten Gravuren mit dem vollen Programm an Nietenreihen. Sind die Gravuren an den horizontalen Flächen und an den Rumpfseiten sehr gut definiert, werden sie am Rumpf, je näher man an die Klebenähte kommt, immer flacher und am Ende sind sie fast nur noch zu erahnen. Hier muss man definitiv nachgravieren. Wenigstens scheinen die Rumpfteile sehr gut zusammenzupassen, so dass ma das Verspachteln dem herausquillenden Kleber überlassen kann. Die Oberflächen der Bauteile sind leicht angeraut, wenn man ein Naturmetall-Finish anstrebt muss man die erst einmal glätten.

Das Cockpit ist mit schönen erhabenen Details ausgestattet. Leider finden sich auch einige ärgerliche Auswerferpins in den sichtbaren Bereichen. Bezüglich des Schleudersitzes muss man genau hinschauen, welche Maschine man bauen will. Die ersten Baulose bis einschließlich Block 25/26 hatten einen von Republic gebauten Sitz installiert. Ab Block 30 kam dann ein Sitz der Firma AMI (Aircraft Mechanics Incorporated - fälschlicherweise wird dieser Sitz oft italienisch bezeichnet) zum Einsatz. Die deutschen RF-84 wurden irgendwann auf den Martin Baker GY5-GT5 umgerüstet, sowohl dieser wie auch der AMI Sitz sind im Bausatz NICHT enthalten. Den Martin Baker gibt es inzwischen von CMK in der Quick & Easy Reihe zu kaufen. Wenn man korrekt bauen und nur die Bausatzdecals verwenden will, bleibt nur die norwegische, amerikanische und eine der belgischen Maschinen übrig.  

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Die Kamerabucht ist mit dem vollen Innenleben ausgestattet. Will man sie offen darstellen muss man zunächst die Abdeckungen heraussägen. Separate Klappen sind enthalten, so dass man hier nicht sonderlich aufpassen muss. Besser so herum als wenn man für eine geschlossene Variante wieder zu Spachtel und Schleifpapier hätte greifen müssen. Von CMK gibt es ein Detailset mit besser detaillierten Kameras und vor allem auf der Innenseite überzeugender gemachten Abdeckungen. Der Einbau der Kameras ist ein wenig tricky, es gibt nicht wirklich definierte Ansatzpunkte. Gut trockenpassen ist hier die Devise, sonst riskiert man am Ende Kollisionen mit den Scheiben. A propos, in einem anderen Review habe ich was von schlechter Passung gelesen, leider trifft das immer noch zu. Man muss praktisch jedes Fenster einpassen, da die Öffnungen etwas kleiner sind bzw. ausgerundete Ecken haben (das eckige muss ins Runde, wie so oft).

Die Fahrwerksschächte sind separate Teile und mit einigen erhabenen Strukturen versehen. Auch hier bietet CMK ein passendes Detailset an. Die Hauptfahrwerke bilden mit den unteren Fahrwerksklappen eine Einheit, angesichts der Bauweise durchaus sinnvoll. Die Außenseite der Klappen sollte man etwas mit dem Schleifpad bearbeiten, um die Materialstärke zu reduzieren. Wer möchte kann auf ein Metallfahrwerk von SAC zurückgreifen, siehe Seitenleiste. Die Räder haben separate Reifen und Felgen, das erleichtert deren Bemalung natürlich erheblich.

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Republic RF-84F Thunderflash

 

Sämtliche Steuerflächen sind separat ausgeführt und können je nach Gusto ausgelenkt angebaut werden. Dann würden nämlich die Spalten nicht so sehr auffallen, die sich beim Zusammenfügen der einzelnen Segmente ergeben. Eine Trockenpassprobe zeigte hier einen verbleibenden Spalt von insgesamt mehr als einem Millimeter, d.h. die Teile sind nicht breit genug. Da muss man wohl oder übel die Stirnseiten der Steuerflächen mit Plastiksheet beplanken. Die Luftbremsen können ebenfalls offen dargestellt werden, oft sah man sie sogar nur leicht geöffnet.

Im Bausatz enthalten sind die beiden Typen Unterflügeltanks, die großen 450 gal für die inneren Pylone und die 250 gal für die äußeren Stationen. Die Tanks weisen neben den Gravuren auch erhabene Nähte auf. Die Einlauflippen der Triebwerkseinlässe sind aus einem Stück gegossen, das erspart uns ein wenig Arbeit. Der Einlaufkanal sowie das Abgasrohr sind in ihrer vollen Tiefe nachgebildet. Die Cockpithaube ist sowohl einteilig als auch dreiteilig für eine geöffnete Darstellung vorhanden. An der Qualität der Teile gibt es nichts zu beanstanden, glasklar und schlierenfrei.  

Der Decalbogen wurde wie eingangs erwähnt komplett überarbeitet. Die Herstellung bzw. der Druck erfolgt nun bei Cartograf in Italien, das Design stammt von Dutch Decal. Der DIN A4 große Bogen ist sehr sauber gedruckt und auch die Farben scheinen jetzt zu stimmen. Neben den Markierungen der jeweiligen Maschinen sind auch Wartungshinweise enthalten, sogar die speziellen für die belgischen Maschinen wurden berücksichtigt. Die Bauanleitung ist ein zwölfseitiges Heft im A4 Format und durchgehend farbig. Die Grafiken sind mit 3D CAD erstellt. Innerhalb der Baustufen gibt es einige Bemalungshinweise. Die Decalanleitung ist ein extra Heft im A5 Querformat. Hier hat man wieder an der falschen Ecke gespart, denn die Anleitung für das Anbringen der Wartungshinweise ist eher unübersichtlich. Siehe unten für die möglichen Maschinen, die man bauen kann, wie gesagt im Zweifelsfall ist ein anderer Schleudersitz vonnöten. 

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Für den Bausatz der RF-84F von Tanmodel sind inzwischen auch einige Resinsets erschienen, neben dem Set mit den Fahrwerksschächten gibt es noch eines mit Teilen für die Kamerabucht sowie einen für die deutschen Maschinen korrekten Martin-Baker GY5/GT5 Schleudersitz.

Das Set mit den Fahrwerksschächten besteht lediglich aus drei Einzelteilen. Die hervorragend gegossenen Resinteile sind ähnlich aufgebaut wie die Bausatzteile, so dass man sie ohne weiteres direkt einbauen kann. Natürlich muss man ein wenig vom Material auf der Innenseite der Tragflächen wegnehmen, da sich aber der Anguss nicht, wie sonst meist üblich, am Boden des Schachtes befindet, sondern seitlich, sollte dies überschaubar sein. Der Bugradschacht, im Bausatz eine dreiteilige Angelegenheit, ist hier bereits "zusammengebaut". Im Vergleich Resin vs. Kunststoff kann man sehr deutliche Unterschiede bei der Detaillierung erkennen. Da wirken die Bausatzteile, obwohl gar nicht mal so schlecht gemacht, ja regelrecht einfach dagegen. Besonders beim Bugfahrwerksschacht gibt es deutliche Unterschiede im inneren Aufbau. Die Klebepunkte wurden unverändert übernommen, so dass sich auch das Fahrwerk problemlos mit den Resinteilen kombinieren lässt.

Das Kameraset enthält nicht, wie man vermuten könnte, das gesamte Innenleben der Kamerabucht, sondern nur die Kameras und die beiden Klappen. Im Bausatz sind ja sämtliche Kameragehäuse, vier Stück an der Zahl, vertikal geteilt, was entsprechende Nachbehandlungen der Klebenähte erfordert. Hier nun sind die Kameras auch zweiteilig aber horizontal, d.h. Optik und Filmkasten sind separate Teile. Das Rack, in dem die Kameras eingehängt werden, stammt weiterhin vom Bausatz. Die Resinteile sind wesentlich feiner detailliert als ihre Gegenstücke aus Kunststoff. Besonders bei den beiden Abdeckungen kann man große Unterschiede erkennen. Ich denke die Vergleichsbilder sagen hier mehr als Worte!

Bei den deutschen RF-84F kam ein anderer Schleudersitz zum Einsatz, als der im Bausatz enthaltene. Das Set besteht nur aus einem einzelnen Resinteil und man braucht nur noch die Abzugsbügel am Kopfteil mittels eines Drahtes anzufertigen. Das Gurtzeug ist bereits "am Platz" und sieht sehr überzeugend aus. Das kleine Beiblatt zeigt uns, wie dieser auszusehen hat und wo er angebracht werden muss. Außerdem gibt es dort eine recht detaillierte Bemalungsanleitung.   

Tanmodel - Republic RF-84F Thunderflash

Darstellbare Maschinen:
  1. RF-84F-31-RE, 52-7450, 114 Filo, 1st AB, Türkei 1956-72
  2. RF-84F-46-RE, 53-7566, 33-TJ, ER 03.033 "Moselle", Cognac, Frankreich 1956
  3. RF-84F-26-RE, 51-17056, AZ-O, 717 Squadron, Rygge, Norwegen 1956
  4. RF-84F-46-RE, 53-7571, KA-E, Eskadrille 729, Kastrup, Dänemark 1958
  5. RF-84F-10-RE, 51-1922/FR-27, 42 Smaldeel, Bierset, Belgien, 1970
  6. RF-84F-46-RE, 52-7677/FR-34, 42 Smaldeel, Bierset, Belgien, Juli 1971
  7. RF-84F-25-RE, 52-7367, 171st TRS, Michigan Air National Guard, USA 1968
Stärken:
  • Durchdachter Aufbau
  • Viele Details
  • Großer, hochwertiger Decalbogen
  • Detaillierte Kamerabucht
Schwächen:
  • Nur der frühe RAC 37F84510 Schleudersitz enthalten
  • Steuerflächen der Flügel zu kurz, dadurch große Spalten
  • Einige ungünstig platzierte Auswerferpins

Fazit:

In seiner zweiten Auflage kommt der Bausatz mit einem deutlich besseren Decalbogen daher. Die Schwächen am Kunststoff wurden nicht beseitigt bzw. korrigiert. Ein alternativer Sitz für die späten Baureihen wäre schön gewesen. So muss man zu dem hohen Kaufpreis von ca.60 Euro noch zusätzliches Geld in die Hand nehmen, wenn man ein korrektes Modell bauen möchte.

Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 21. August 2017

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