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Russisches Schlachtschiff Oriol

(Zvezda - Nr. 9029)

Zvezda - Russisches Schlachtschiff Oriol

Produktinfo:

Hersteller:Zvezda
Sparte:Schiffe Militär Militär bis 1939
Katalog Nummer:9029 - Russisches Schlachtschiff Oriol
Maßstab:1:350
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2006
Preis:ca. 22 €
Inhalt:356 Einzelteile, Länge 34,5 cm; Nasschiebebilder für Schiffsnamen beigelegt

Besprechung:

Das Original

Die Orel (veraltete Schreibweise für eine Stadt in Zentralrußland, heute Orjol) gehörte zu den fünf Schiffen der Borodino-Klasse der zaristischen Marine. Diese Schiffe wurden ab 1899 auf verschiedenen russischen Werften als nominell verbesserte Versionen der in Frankreich gebauten Zessarewitsch gebaut. Leider stellten sie gegenüber dem Vorgängermodell einen Rückschritt dar. Eine erhöhte Verdrängung ging mit einer verminderten Maschinenleistung einher und wirkte sich nachteilig auf die Leistung der Schiffe aus. Zudem war der Panzerschutz konzeptionell so ausgelegt, daß möglichst große Teile des Schiffes geschützt werden sollten. Im Endeffekt führte diese breite Verteilung einer geringen Panzerung zu einem im ganzen mangelhaften Panzerschutz.

Technische Daten der Orel:

  • Verdrängung: 13.732 t
  • Abmessungen: Länge 121 m / Breite 23,22 m / Tiefgang 7,97 m
  • Antrieb: Senkrechte Dreifachexpansionsmaschinen; 20 Belleville-Kessel,
  • 2 Schrauben, 16.300 PS
  • Bewaffnung: 4 x 30,5 cm; 12 x 15,2 cm; 20 x 11-Pfünder; 20 x 3 Pfünder; 4 x 38,1 cm, Torpedorohre.
  • Leistung: 17,5 kn; Kohlenvorrat 1.545 t
  • Indienststellung: Oktober 1904
  • Verbleib: 1922 abgewrackt

Die zu diesem Zeitpunkt fertiggestellten vier Schiffe der Klasse gehörten zum 2. Pazifischen Geschwader von Admiral Sinowi Roschestwenskij und kämpften bei der Seeschlacht von Tsushima am 27. Mai 1905. Dabei wurden Borodino, Imperator Aleksander III und Suvorov versenkt, die schwer beschädigte Orel strich die Flagge und wurde von den Japanern als Prise eingebracht. Nach Reparatur stellte man sie als Iwami wieder in Dienst. Schließlich wurde sie 1922 abgewrackt.

Das fünfte Schiff der Klasse, Slava, traf im ersten Weltkrieg am 17.10.1917 auf die weit überlegene deutsche König und wurde so schwer beschädigt, daß sie versenkt werden mußte.

Zvezda - Russisches Schlachtschiff Oriol

Der Bausatz:

Zvezda hat die ursprünglich von Eastern Express herausgebrachte Form der Borodino übernommen und bietet sie unter den verschiedenen Namen der Schiffe der Klasse an. Ich besitze die Bausätze der Suvorov und der Orel und werde sie demnächst parallel bauen, um zwei Ätzteilsätze (von WEM und GMM) zu vergleichen. Die Bausätze unterscheiden sich (nur) im Spritzling "O". Dieser Spritzling enthält Teile für die Schornsteine und für eine Kompaßplattform, die Suvorov hinter dem vorderen Schornstein trägt und Orel nicht. Ansonsten gibt es keine Unterschiede. Auf den mir vorliegenden Seitenansichten kann ich auch nur diese Unterschiede finden: Borodino hat andere Schornsteine als der Rest der Klasse, und ihr und Orel fehlt die erwähnte Kompaßplattform.

Zvezda - Russisches Schlachtschiff Oriol

Generell sehen die Teile am Spritzling gut aus und sauber gespritzt, aber letztendlich kann nur der Zusammenbau zeigen, wie es tatsächlich um sie steht. Beim Durchgucken habe ich keine problematischen Auswerfmarken oder Sinkstellen gefunden, aber das kann sich während des Baus noch ändern...

Zvezda - Russisches Schlachtschiff Oriol

Die Gravuren der Holzdecks wirken wie oft übertrieben, es finden sich keine Stöße zwischen den Plankenenden. Ob es wirklich besser ist, diese Gravuren abzuschleifen und durch Echtholzleisten zu ersetzen, ist mir noch nicht klar. Schließlich waren Holzdecks von Kriegsschiffen einer sehr intensiven Pflege mit Sand und Scheuersteinen unterworfen, und die Schiffsführung legte alles daran, die Decks so hell und glatt wie möglich zu bekommen. Von daher halte ich eine noch so feine Holzmaserung zwar für hübsch, aber nicht für maßstäblich. Zwar gibt es viele andere Dinge an Modellen, die nicht maßstäblich sind und trotzdem stimmig wirken, in diesem Fall scheue ich den Aufwand aber (noch). Der Rumpf weist keine Darstellungen von Plattenstößen auf, die Bullaugenrahmen sind erhaben und sollten sich leicht ausbohren lassen.

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Soweit ich es sehen kann, weist dieser Bausatz keine angegossenen Relings auf wie z.B. die Varyag, die man aufwendig entfernen muß - für mich ein Plus.

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Die Boote sind recht schön mit Duchten detailliert.

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Fazit:

Im Ganzen ein schöner Bausatz, besonders für den derzeit geforderten Preis. Es ist erfreulich, daß es nun auch eine Anzahl an Schiffsmodellen der Pre-Dreadnought-Zeit in Spritzguß gibt!

Weitere Infos:

Referenzen:

Unterlagen über die Borodino-Klasse im Netz finden sich u.a. unter www.tsushima.narod.ru; diese Seite ist wie manche andere russische Seiten langsam, und zumindest auf meinem Computer kann ich die Abbildungen nicht unter Firefox, sondern nur unter MS IE anzeigen. Ansonsten ist wie so oft Wikipedia eine gute Anlaufstelle!

Diese Besprechung stammt von Frank Spahr - 04. Dezember 2006

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