Lockheed Martin F-35A Lightning II(Revell - Nr. 03799)Produktinfo:
Besprechung:Das Original
Die F-35 ist ein Flugzeug der 5. Generation. Hervorgegangen aus dem Joint Strike Fighter-Programm des US Verteidigungsministeriums begann die Entwicklung bereits in den 1990er Jahren. In 2001 erhielt Lockheed Martin den Entwicklungsauftrag für Entwicklung und Produktion der F-35. An der Entwicklung und Produktion von Komponenten sind neun weitere Staaten beteiligt. Von der F-35 gibt es drei Varianten, die hier zugrunde liegende F-35A als CTOL (konventionell startend und landend), F-35B als SVTOL (Senkrechtstarter) und die aus der F-35A abgeleitete F-35C für den Einsatz auf Flugzeugträgern. Das Muster ist bereits in allen Varianten bei den US Streitkräften und diverseren anderen Luftwaffen im Einsatz, Beschaffung, oder in Planung der Beschaffung, so u.a. auch in Deutschland. Als Exportversion wird im Wesentlichen die F-35A bestellt. Lediglich Großbritannien verfügt ausschließlich über die F-35B. Die F-35 ist in den letzten Wochen in den Fokus gerückt. Das wollen wir jetzt auch tun, jedoch mit dem 72-fach verkleinerten brandneuen Bausatz aus dem Hause Revell. Der Bausatz
Revell hat einen völlig neuen Bausatz der F-35A aufgelegt. Nach dem Öffnen des Revell typischen Schüttkartons präsentieren sich 144 in grauem Kunststoff gespritzten Bauteile, sowie gelblich eingefärbte Klarsichteile für das Canopy. Die Bauteile verteilen sich auf insgesamt sechs Spritzrahmen, inklusive der Klarsichtteile. Ein Spritzrahmen beinhaltet eine mehrteiligen Waffensatz sowie Pylone. Der Rumpf ist horizontal in zwei Hälften geteilt. Die Wartungsklappen und sonstige Abdeckungen und Strukturen sind durch annehmbar feine Gravuren, sowie erhabenen Bereiche angedeutet. Was auf den ersten Blick auf den Rumpf auffällt, der offen darstellbare Waffenschacht. Hierfür liegt ein recht großes und Innenseite sehr schön detailliertes Bauteil für den Waffenschach bei. Neben den Strukturelementen des Schachtes, angedeutet durch feine Rippen, sind eine Vielzahl von Schaltkästen und Kabeln wiedergegeben. Auffällig sind die nicht ganz so scharfen Details. Der Spritzguss wirkt etwas verwaschen. Das sollte nach entsprechender Bemalung aber nicht ins Gewicht fallen. Der Waffenschacht kann geöffnet oder geschlossen dargestellt werden, wobei die Zuladung in Form von zwei GBU-31 JDAM alle Details verdecken würde.
Als weitere Option kann das Cockpit geöffnet und die Einstiegleiter ausgefahren dargestellt werden. Für die Cockpitabdeckung liegt ein Rahmen als Spritzgussteil und das klar gespritzte Canopy separat bei. Das in einem gelben Kunststoff eingefärbte Klarsichtteil k kann hierbei nicht überzeugen. Das Canopy weist zwar eine recht geringe Materialstärke auf, es zeigt sich jedoch nicht schlierenfrei und es erlaubt keinen klaren Durchblick. Das Cockpit samt Schleudersitz besteht aus einer überschaubaren Anzahl an Bauteilen. Die Cockpitwanne zeigt wenige Details, gleiches gilt für das Instrumentenpanel und den Schluedersitz. Für das Instrumentenpanel liegen Decals bei. Hier wäre meines Erachtens mehr an Details wünschenswert gewesen, zumal die große Cockpithaube geöffnet dargestellt werden kann und einen guten Einblick ermöglicht. Eventuell wird sich der Zubehörmarkt dieser Sache annehmen und den geneigten Modellbauer mit 3D Druckteilen versorgen. Das Fahrwerk ist ausreichend gut detailliert, gleiches gilt für die Fahrwerkschächte. Die Federbeine wissen zu gefallen, lediglich die Federbeinscheren sind in Kunststoff etwas dick geraten, können aber ohne weitere dünner geschliffen werden. Die Hauptfahrwerksreifen sind zweiteilig und weisen auf der Lauffläche keinerlei Strukturen auf. Der Bausatz ist grundsätzlich gut detailliiert, übersichtlich gestaltet und bietet viele Optionen mit geöffnetem Cockpit, offenen Waffenschacht, externen Pylonen, separaten Landeklappen und einer Vielzahl an unterschiedlichen Konfigurationen der Bewaffnung. DetailsDas geht besser......
Leider gibt es auch einige Minuspunkte, wie das bereits angesprochenen wenige detaillierte Cockpit samt Klarsichtteil. An den geöffnet darstellbaren Klappen und Abdeckungen zeigen sich unschöne Auswerfermarken und einige Abdeckungen zeigen leichte Einfallstellen. An den Gussrahmen C und D fallen jeweils an einer Ecke Überspritzungen an den dort befindlichen Bauteilen auf. Der überstehende Kunstsoff lässt sich leicht beseitigen, ein brandneues Werkzeug sollte jedoch solche Überspritzungen nicht aufweisen. Zu guter Letzt fällt die beiliegende Pilotenfigur ins Auge, leider nicht im positiven Sinn. Die Figur zeigt wenige Details und wirkt absolut verwaschen. Das geht heute mit den CAD gestützten CAD Systemen und CNC gesteuerten Werkzeugmaschinen zur Herstellung der Spritzgusswerkzeuge deutlich besser. Trotz der erwähnten Schwächen, bietet der Bausatz mit seinen vielen Optionen und einem akzeptablen Preis / Leistungsverhältnis eine sehr gute Basis um ein schönes Modell der F-35A zu bauen.
Die Decals
Die Decals sind in gewohnter Revell Qualität versatzfrei gedruckt und bieten drei unterschiedliche Markierungsvarianten. Bei den Markierungen handelt es sich um eine F-35A der Niederländischen Luftwaffe, der bei der ILA ausgestellten F-35A mit fiktiven Markierungen der Bundesluftwaffe, sowie um eine F-35A der US Air Force. Die Markierung der USAF gefällt dabei noch am ehesten, da neben der Leitwerksmarkierung das Wappen der Squadron für etwas Abwechslung unter den Low Viz Markierungen sorgt.
Die Bauanleitung
Die Bauanleitung führt in 75 Schritten durch Bau und Markierung der F-35A. Jeder Bauschritt ist gut detailliert, wobei die zuerst verwirrend erscheinenden Symbole und Hinweise alle Informationen, inklusive der Bemalung, für den jeweiligen Bauschritt liefern. Die jeweiligen Optionen sind grundsätzlich durch ein schwarzes Profilbild der jeweiligen Konfiguration dargestellt. Alle Farbangaben beziehen sich auf Farben aus dem hauseigenen Revell Programm. Die in insgesamt 21 Sprachen verfassten Informationen in der Einleitung der Bauanleitung verlieren sich dann in den einzelnen Bauschritten. Hier sind die Informationen dann lediglich in Englischer Sprache zu finden.
Revell Farbset
Revell bietet für den Bausatz eine Farbset mit der Artikelnummer 03799 an. Bei den Farben handelt es sich um Enamel Farben. Das Set kostet im einschlägigen Handel ca. 17,99€. Das Set enthält sechs der dreizehn in der Bauanleitung aufgeführten Farben. Der Modellbauer mag selbst entscheiden ob er zu dem Set greift, zumal die sechs Farben einzeln gekauft etwas günstiger sind als in dem Set. Der Vollständigkeit halber sei das Set jedoch hier erwähnt! Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Mit der detaillierten Bauanleitung sollte das Modell auch von einem weniger erfahrnenen Modellbauer zu bewältigen sein. Fazit:Der ganz große Wurf ist Revell nicht gelungen. Die zwar kleinen Fehler lassen sich teilweise beheben, das Cockpit kann im Großen und Ganzen jedoch nicht überzeugen. Hier wäre auch zu einem günstigen Preis mehr drin gewesen. Trotzdem – empfehlenswert! Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 19. April 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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