Gloster Meteor Mk.8/9 "Middle East Meteors"(Special Hobby - Nr. SH72463)Produktinfo:
Besprechung:Zum Vorbild:Die Gloster Meteor und die De Havilland Vampire waren die ersten beiden Strahljäger im Dienst der RAF. Die ersten Varianten der Meteor wurden sogar noch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, wo sie vor allem deutsche V1 abfangen konnten. Nach dem Krieg wurde das Flugzeug ständig weiterentwickelt, so dass 1947 die stark verbesserte Mk.8 entstanden ist. Vor allem die Cockpithaube, der neue Schleudersitz und größere Triebwerksgondeln für das leistungsstärkere Derwent 8-Triebwerk gehörten zu den Neuerungen. 1949 wurde diese Version an die RAF ausgeliefert, es wurden aber auch Abnehmer im Ausland gefunden. So fand das Flugzeug in Ägypten, Belgien, den Niederlanden, Brasilien, Syrien, Israel und Australien eine Heimat, wo zum Teil auch Lizenzen von Fokker und Avions Fairey gefertigt wurden. Zu weiteren Kampfhandlungen wurde das Muster im Koreakrieg eingesetzt, wo sich aber herausstellte, dass die neuen MiG-15 der Meteor weit überlegen sind. den nächsten Konflikt erlebte die Meteor im Nahen Osten, womit wir beim Thema des Bausatzes sind. Sowohl die arabischen, als auch die israelischen Maschinen konnten Abschusserfolge erzielen. Aus der Mk.8 wurde der Fotoaufklärer Mk.9 abgeleitet. Diese Version besaß neben der Bewaffnung eine Reihe von Kameras in der Nase. Von dieser Variante wurden 126 Flugzeuge an die RAF geliefert und später nach Ecuador, Israel und Syrien verkauft. Der BausatzDie Gloster Meteor von Special Hobby hat seinen Ursprung bei MPM im Jahr 2006. Dieser Bausatz wurde von vielen Hersteller in der Zwischenzeit aufgelegt wurden und ist nun seit 2014 bei Special Hobby immer weiter entwickelt worden. So haben wir dank des Herstellers aus Tschechien nahezu alle Varianten des Flugzeugs zur Verfügung. Im April letzten Jahres erschien dieser Bausatz mit vier eher exotischen Vorbildern aus dem Nahen und Mittleren Osten, wo die Meteor auf beiden Seiten verwendet wurde. Der Stülpkarton wird von einem sehr attraktiven Cover geziert und zeigt den ersten Luftsieg der israelischen Streitkräfte gegen zwei ägyptische Vampires. Die Gussrahmen sind sauber gespritzt und machen erst einmal einen sehr guten Eindruck. Es wird schnell klar, dass dieser Bausatz kein wirklich langes Projekt werden wird. Auf zwei Gussrahmen finden wir die meisten Teile. Was sofort auffällt ist, dass man auf den Gussrahmen Teilenummern stehen hat, was für Special Hobby nicht alltäglich ist.
Die Cockpitdarstellung ist ganz okay, kann aber durchaus einige Aufwertungen vertragen. Der Sitz besteht alleine aus drei Teilen, es fehlen aber definitiv Sitzgurte. Mir fehlen auch Decals für die Armaturen an der Cockpitseite. Lediglich das Hauptinstrumentenbrett ist gut strukturiert und bekommt ein ansprechendes Abziehbild. In der Nase sollen 3 Gramm Gewicht untergebracht werden, damit der Flieger später auch auf allen drei Beinen bzw. Rädern stehen kann. Die Passung am Rumpf ist ganz in Ordnung, wobei man mehr Passhilfen hätte anbringen können. Ums Schleifen an den Übergängen wird man aber ohnehin nicht herumkommen.
Um die Aufklärerversion darzustellen, muss man die vorhandene Nase am Rumpf entfernen und durch zwei Klarteile ersetzen. Ich halte das Ganze für relativ aufwändig und kompliziert, sehr genaues Arbeiten wird erforderlich sein. Die Triebwerke sind leider nur als Relief angedeutet, wobei man mit einer guten Bemalung vielleicht das eine oder andere herausholen kann. Die Fahrwerksschächte sind ebenfalls ganz gut gemacht, man sollte vielleicht die eine oder andere Leitung noch anbringen.
An den Triebwerkseinlässen und -ausgängen sind die Passungen eher schlecht, so dass hier doch viel geschliffen werden muss. Auch an dem Übergang von Höhenleitwerk zum Rumpf muss ausgebessert werden. Die gute Nachricht ist aber, dass das machbar und wohl der komplizierteste Teil des Baus ist, alles andere erfordert weniger Arbeit. Am Fahrwerk sind die Räder des Hauptfahrwerks geteilt, außerdem fehlt eindeutig eine deutlichere Struktur ... Am Teil Nr. 20, einem der Fahrwerksbeine, sind auf beiden Seiten sehr unschöne Sinkstellen zu finden und müssen ausgebessert werden. Die Fahrwerksklappen sind auf der Innenseite leider gar nicht strukturiert. Bemalung und AbziehbilderDie Abziehbilder enthalten alles, was man zum Darstellen der vier möglichen Maschinen braucht. Auch findet man eine große Anzahl Stencils vor. Nur wie weiter oben schon erwähnt, fehlt es an Decals für die Instrumente an den Cockpitseiten. Folgende Maschinen können dargestellt werden:
AnleitungIn dem kleinen A5-Heftchen wird auf elf Seiten und in 23 Schritten der Bau übersichtlich und gut erklärt, wobei bereits einige Schritte entfallen, wenn man sich nicht für die Aufklärervariante entscheidet. Angegeben sind die Farben von Gunze. Die Detailbemalung wird leider nicht immer ganz ersichtlich. Schön finde ich den einleitenden Text auf der Anleitung.
Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: Kits von Special Hobby erfordern meistens etwas Erfahrung. Hat man aber schon ein, zwei Modelle gebaut, kann man sich hier ran trauen. Für alle anderen ist der Flieger gut zu empfehlen. Fazit:Eine weitere sehr gut recherchierte Gloster Meteor aus dem Hause Special Hobby. Sehr zu empfehlen, insbesondere für die eher in Vergessenheit geratenen frühen Tage des Nahostkonflikts. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz kann man hier bei Special Hobby bestellen Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 06. Mai 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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