Junkers Ju 88 A-4/D-1(Revell - Nr. 04130)Produktinfo:
Besprechung:
Die Junkers Ju 88 war eines der bekanntesten Flugzeuge der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Im November 1935 forderte das Reichsluftfahrtsministerium ein schnelles mittleres Kampfflugzeug. Genauer sollte ein zweimotoriger Horizontalbomber mit drei Mann Besatzung und einer gewissen Defensivbewaffnung entstehen. Dieser sollte mindestens 500 kg Bombenlast transportieren können und eine Geschwindigkeit von 500 km/h erbringen. Die Geschwindigkeit war hierbei das wichtigste Kriterium, um schnell vor feindlichen Jagdflugzeugen fliehen zu können. Messerschmitt antwortete mit dem Entwurf der Messerschmitt Bf 162. Junkers entwickelte zunächst die Junkers Ju 85 mit einem Doppelleitwerk, welches jedoch einen zu großen Luftwiderstand verursachte und verworfen wurde. Nun konzentrierte man sich auf die Ju 88 und am 21. Dezember 1936 konnte man den Erstflug starten. Doch es sollte noch bis 1939 dauern, bis die Produktion des Flugzeugs beginnen konnte. Insgesamt sollten bis 1945 ca. 15.000 Maschinen dieses Typs in verschiedenen Ausführungen gebaut werden. Sie wurden als Bomber, Aufklärer, Nachtjäger und Zerstörer eingesetzt. Die Version A-4 wurde als Horizontal- und Sturzkampfbomber verwendet und mit dem Jumo 211 F angetrieben. Die Version D-1 war ein aus der A-4 abgeleiteter Fernaufklärer mit Jumo 211 J Triebwerken. 1941 startete dann das Nachfolgermuster Ju 188 seinen Erstflug. Von diesem Typ wurden noch über 1000 Stück produziert, allerdings konnten sie nicht mehr die Ju 88 vollständig ablösen. Auch die Junkers Ju 288 und 388 waren Weiterentwicklungen und konnten noch in geringeren Stückzahlen eingesetzt werden. Die Entwicklung des schweren Bombers Ju 488 wurde nur zum Teil realisiert. Quelle: Wikipedia
Das Modell der Junkers Ju88 A-4/D-1 von Revell ist schon ein Dinosaurier vom Alter her. Erstmals wurde dieser Bausatz in den späten 1960er Jahren veröffentlicht und ist seit dem fast ununterbrochen im Sortiment des Herstellers gewesen, ehe er vor einigen Jahren durch die neue Form von Revell abgelöst wurde.
Nach Öffnen des Kartons findet man fünf dunkelgrüne Spritzlinge vor. Aufgrund der Tatsache, dass man hier keine richtigen Gießrahmen, sondern nur Gussäste hat, halten viele Teile nur sehr locker und bei mir waren einige sogar abgelöst. Mit nur 77 Teilen ist der Bausatz auch sehr übersichtlich.
Für einen über 50 Jahre alten Bausatz sind die Teile alle sehr gut detailliert und es gibt kaum Fischhäute. Die Klarsichtteile sind, wie bei vielen alten Bausätzen, sehr dick. Hier gibt es auch mehr Fischhäute und kleinere Kratzer. Die Verstrebungen sind teilweise recht ungenau gezeichnet. Auch einige andere Bauteile weisen einige Unsauberkeiten auf, z.B. am Motor oder den Rädern.
Im Gegensatz zur aktuellen Ju 88 von Revell besitzt diese sogar zwei Motornachbildungen, was ich für ein solch altes Modell doch sehr gut gelungen finde. Obwohl auf der Verpackung „detailliertes Cockpit“ steht, befinden sich dort nur zwei Sitze mit drei Pilotenfiguren. Da es sich aber um einen historischen Bausatz handelt, kann man darüber hinweg sehen. Insgesamt wirken die Bauteile für den Rumpf und die Flügel recht klein und tatsächlich ist die neue Ju 88 ein paar Zentimeter größer. Die Decals
Diese sind auf das Geschwaderwappen und die Markierungen reduziert. Hinweisschilder und Warnstreifen fehlen komplett. Die Decals sind aber recht sauber gedruckt. Die Bauanleitung
Auf der ersten Seite befinden sich einige Warnhinweise und die benötigten Farben. Auf den nächsten drei Seiten befinden sich dann die 15 Bauschritte und der Bemalungsvorschlag. Hier fällt nun auch auf, dass sich beide Versionen kaum voneinander unterscheiden: bis auf das Wappen sind beide Maschinen identisch, so dass der Bau des Fernaufkläres eigentlich einiger Umbauten bedarf. Was allerdings komplett fehlt, ist ein Übersichtsplan der Bauteile bzw. Gießäste, so wie es heute üblich ist.
Insgesamt kann der Bausatz für knapp zehn Euro durchaus noch mithalten. Sicherlich fehlen dem Profi hier viele Details und einige Teile müssen auch etwas stärker nachgearbeitet werden. Für den Einsteiger ist dieser Bausatz jedoch sehr gut geeignet und auch einfacher zu bauen als der neue Bausatz. Dieser wurde ja ebenfalls bereits hier vorgestellt. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung: leicht Fazit:Das Modell ist günstig, aber nur noch schwer verfügbar. Man kommt schnell zum gewünschten Ergebnis, dadurch ist der Bausatz gerade für Anfänger gut geeignet. Revell hat ja bereits 2011 eine neue Form herausgebracht, welche die Schwächen des alten Modells nicht mehr hat und um einiges detaillierter ist, weshalb diese Form nun in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen kann. Diese Besprechung stammt von Andy Hartung - 31. März 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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