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OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

(Hasegawa - Nr. 07387)

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Produktinfo:

Hersteller:Hasegawa
Sparte:Hubschrauber
Katalog Nummer:07387 - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2014
Preis:ca. 35 - 45 €
Inhalt:
  • 3 Gussäste aus grauem Plastik
  • 1 Gussast mit Klarsichtteilen
  • 1 Gussast mit Resinteilen
  • 1 Decalbogen
  • 1 Bauanleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

1969 erhielt die Kawasaki Helicopter System Company die Erlaubnis von Hughes für die Lizenzfertigung des Modells 500 in Japan. Die Japanischen Streitkräfte JGSDF (Japanese Ground Self Defense Force) und JMSDF (Japanese Maritime Self Defense Force) operierten ab 1973 drei verschiedene Versionen des Modells 500: Die OH-6J (basierend auf der OH-6A, erkennbar am Vierblatt-Hauptrotor und am Schmetterlings-Leitwerk), die OH-6D (basierend auf dem Modell 500D, erkennbar am Fünfblatt-Hauptrotor und T-Leitwerk am Heck) und die OH-6DA (basierend auf dem Modell 500E, erkennbar an der spitzen Bugverglasung und den geänderten Endscheiben am Stabilisator). Von der Version OH-6D wurden 179 Maschinen beschafft, die letzte Maschine wurde 1997 ausgeliefert. Ab 2001 erfolgte die schrittweise Außerdienststellung der OH-6-Flotte, da das Nachfolgemodell Kawasaki OH-1 ins Truppeninventar übernommen wurde. Anlässlich der letzten OH-6-Flüge und der 41. Geburtstagsfeier der Ausbildungsstätte Camp Kitautsunomiya erhielten einige Maschinen eine Sonderlackierung und boten eindrückliche Flugvorführungen.

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Der Bausatzinhalt

Der vorliegende Bausatz von Hasegawa ist eine Wiederauflage, der Ursprung der Gussform führt zurück ins Jahr 1982. Die Formen haben sich seither nicht verändert. Bei den MD500-Kits von Hasegawa/Academy beinhalten Spritzrahmen A und B die Grundbauteile des Bausatzes, Spritzling D beinhaltet die versionenspezifischen Teile. Bei der vorliegenden Auflage wurde der D-Spritzling der TOW-Version beigelegt, von welchem aber nur die beiden Pilotenfiguren gebraucht werden. Die versionenspezifischen Teile der japanischen OH-6D liegen diesmal in Resin-Form bei.

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Die drei grauen Gussrahmen sind zusammen in einem Plastikbeutel, die Klarsichtteile und die Resin-Teile sind jeweils separat verpackt. Im Gegensatz zu früheren Wiederauflagen ist der Karton größer dimensioniert, einzelne Bauteile können deshalb bereits vom Gussrahmen weggebrochen sein.

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OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

 

Bei der Gussqualität gibt es fast nichts zu meckern: Es gibt keine Sinkstellen, die Oberflächen sind schön glatt, wie sich das für eine “Blechmaschine“ gehört. Nebst den versenkt gegossenen Türrändern und den Rändern der Triebwerkabdeckung sind alle Details wie Paneltrennlinien, Schrauben, Schnellverschlüsse und Scharniere erhaben dargestellt. Nieten findet man am Rumpf keine einzige, was leider nicht dem Original entspricht.

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Spritzling C beinhaltet die Klarsichtteile. Diese sind zwar etwas dick, dafür aber von sehr klarem Guss. Die ganze Bugsektion besteht aus einem einzigen Bauteil. Landescheinwerfer und Belüftungsöffnung sind dargestellt, wer die Mühe nicht scheut, wird beides noch durch Abflachen respektive Aufbohren realistischer darstellen. Die Deckenverglasung der Originalmaschinen weist eine Tönung auf, was leider auch im Jahre 2017 noch von praktisch keinem Modellhersteller berücksichtigt wird. Die runden Gravuren an der vorderen Türverglasung sind korrekt, das sind die Lüftungsöffnungen. An den Scheiben der hinteren Türen sind die Gravuren auch vorhanden, was für die japanischen Ausführungen nicht ganz korrekt ist, denn hier wurde im oberen Bereich ein Klappfenster eingebaut (als Decal vorhanden).

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Die insgesamt acht Resin-Teile werden für japanische Anbauten wie Antikollisionslicht mit Support, Antennen, Infrarot-Scheinwerfer und FLIR-Pod benötigt. Gemäß Bauanleitung waren zwei der darstellbaren OH-6D nicht mit den IR-Scheinwerfern ausgerüstet, den FLIR-Pod hatten gar keine der sieben darzustellenden OH-6D montiert. Dennoch wird dessen Einbau beschrieben (falls man eine andere OH-6D der JGSDF bauen möchte).

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Im Cockpit geht es spartanisch zu und her. Pedalen und Stick sind vorhanden, der Kollektivhebel (Pitch) fehlt jedoch. Dem T-Instrumentenpanel sollte an der Rückseite noch mit diversen Kabeln und Leitungen etwas Leben eingehaucht werden. Die beiden Pilotensitze sind sehr vereinfacht dargestellt, der Aftermarket bietet hierfür Alternativen an. Die Sitzgurte und deren Aufdrehrollen sollten auch noch ergänzt werden.

Auf dem Kabinenboden finden wir völlig übertriebene Querverstärkungen. Diese sind zwar am Original vorhanden, jedoch weniger prominent und in größerer Anzahl. Die Verwendung der Bausatz-Kabinensitze ist auch hier in Frage gestellt, da sie, wie die Cockpit-Sitze, sehr rudimentär sind. Zwei Pilotenfiguren mit Helm sind für die japanische Version vorgesehen. Zwei weitere Piloten mit Mütze und Headset, welche auch am Gussrahmen zu finden sind, gehören in die Restekiste.

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Die vertikalen und horizontalen Stabilisatoren am Heck sind für die D-Version korrekt, der Support für das anti collision light wird durch ein beiliegendes Resin-Teil ersetzt.

Das Heckgetriebe ist stark vereinfacht dargestellt. Wenigstens die Steuerhebel des Heckrotors sollte man in Eigenregie anbauen, damit das Ganze etwas mehr dem Original gleicht. Der Heckrotor ist im Durchmesser stimmig, die Drehrichtung stimmt.

Der Hauptrotorkopf ist in den Grundzügen dargestellt. Die Schwenkdämpfer sollten mit den Rotorblättern verbunden sein, die vorhandenen Lücken muss man selber ergänzen. Die Steuerstangen zwischen Taumelscheibe und Kabine fehlen leider komplett. Die Rotorblätter der OH-6 wurden aus Metall gefertigt, sind sehr leicht und relativ starr. Deshalb sollte der Blatt-Durchhang nur sehr dezent dargestellt werden.

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Größtes Manko der OH-6-Gussformen ist wohl das falsch dimensionierte Landegestell. Die originalen OH-6/MD500 (alle Versionen) können mit einem niedrigen oder einem erhöhten Landegestell ausgeliefert werden. Das Landegestell von Hasegawas OH-6 ist weder Fisch noch Vogel: Für ein niedriges (Standard-)Landegestell ist es zu hoch, für ein hohes Landegestell sind die Streben zu kurz. Die hier darstellbaren OH-6 waren allesamt mit dem niedrigen Landegestell ausgerüstet. Dabei beträgt die Bodenfreiheit zwischen Rumpfunterseite und Boden ca 40 cm. Die Maße variieren um wenige Zentimeter je nach Druck in den Dämpfern und Beladung des Helikopters.

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Über die theoretischen Maße finden sich leider keine verlässlichen Angaben (Unterhaltsvorschriften, Bücher, MD-Homepage, …). Alle Streben des Bausatz-Landegestells müssen um ca. 4,5 mm gekürzt werden. Der Winkel der Streben ergibt sich durch den Abstand zwischen den Kufen von schlussendlich ca. 39 mm.

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Die Decals

Hasegawa - OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

Die Decals umfassen die Kennzeichen und Spezialmarkierungen für sieben OH-6D. Die Nr.1271 trug auf beiden Rumpfseiten eine Wespe und am Heckausleger beidseitig die 41st-Anniversary-Markierungen. Die sechs anderen Markierungsmöglichkeiten unterscheiden sich durch die Bordnummern und die Hintergrundfarbe der Wespe an den Seitentüren. Wartungshinweise sind spärlich aber immerhin vorhanden, was auch an den Originalmaschinen so ist. Die Druckqualität der Decals ist hervorragend, selbst kleinste Schriftzüge sind lesbar. Farbversatz ist keiner vorhanden. Für Instrumentenpanel und Konsole sind ebenfalls Decals vorhanden.

Die Bauanleitung

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OH-6D Last Sky Hornets - Limited Edition

 

Der Bau wird mit dem Interieur begonnen und endet bereits nach acht übersichtlichen Arbeitsschritten. Im letzten Arbeitsschritt wird auf die Zusatzeinbauten der japanischen OH-6D eingegangen. Hier bleiben keine Fragen offen, die Positionierung wird anhand von vielen Zeichnungen genau erklärt.

Für die Decalanbringung und den sehr attraktiven Tarnanstrich wird die OH-6D von fünf Seiten dargestellt. Die Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von GSI Creos/Mr.Color.

Darstellbare Maschinen:

sieben OH-6D, JGSDF, mit verschiedenen Sondermarkierungen Last Sky Hornets

Stärken:
  • Decalvarianten, attraktiver Anstrich
  • Einfacher Zusammenbau, anfängertauglich
  • Ausführliche Bauanleitung
  • Offen darstellbare rechte Kabinentüre
  • Zusatzteile aus Resin
Schwächen:
  • Dimensionen am Landegestell
  • Detaillierung von Hauptrotorkopf und Interieur
Anwendung:

Leicht

Fazit:

Eine schöne und sinnvolle Wiederauflage eines alten Klassikers. Es war an der Zeit, dass die Hersteller wegkommen von OH-6 Panzerjägern und der ASW-Version. Für eine ganz korrekte Darstellung der OH-6D muss viel in Detaillierung und Umbau investiert werden. Trotz aller Kritik ist der Bausatz zu empfehlen, sein größtes Manko (welches das Gesamterscheinungsbild erheblich beeinflusst) ist und bleibt das falsch dimensionierte Landegestell.

Weitere Infos:

Referenzen:

Buch “LOACH! The Story of the H-6/Model 500 Helicopter” von Wayne Mutza, Schiffer Military History

Anmerkungen:

Was ist was? Hasegawa ist Academy?

Es ist unübersehbar: Die Bauteile der OH-6D/MD500D Versionen von Hasegawa und Academy gleichen sich auf's Haar. Die Gussrahmen/Gussäste der beiden Hersteller sind zwar verschieden, aber die Bauteile sind exakt dieselben. Sie sind an den Rahmen lediglich anders angeordnet. Auch die Gussäste für die Versionenunterschiede (z.B. ASW-Version mit erhöhtem Landegestell und Torpedos, von Hasegawa und Academy erhältlich) sind unterschiedlich in der Teileanordnung, beinhalten aber die gleichen Teile bei beiden Herstellern. Nur bei den Klarsichtteilen ist gar kein Unterschied vorhanden, dieser Gussrahmen ist bei Hasegawa und Academy absolut identisch. Somit sind die Stärken und Schwächen des Hasegawa-Kits auch bei Academy zu finden.

Fujimi hat seit 1982 ebenfalls eine Reihe OH-6D/MD500D Helikopter aus eigenen Gussformen auf den Markt gebracht. Bei Fujimi-Modellen kann nur die linke Kabinentür offen dargestellt werden, bei Hasegawa/Academy-Modellen nur die rechte Kabinentüre. Qualitätsmäßig sind die Modelle von Fujimi eindeutig besser gemacht als diejenigen von Hasegawa/Academy. Das zeigt sich besonders beim Rotorkopf/Rotormast/Hauptrotorsteuerung/Landegestell und beim Interieur. Fujimis Modelle sind jedoch nur selten zu finden, während Hasegawa/Academy ihre OH-6D/MD500D regelmäßig wiederauflegen.

Diese Besprechung stammt von Melgg Lütschg - 03. Oktober 2017

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