Bf 109F-4 Weekend Edition(Eduard Bausätze - Nr. 84146)Produktinfo:
Besprechung:
Nachdem wir euch hier schon die Profipack Ausgabe der Bf-109 F-4 vorgestellt haben, wollen wir der Vollständigkeit halber nun einen Blick in den Karton der Weekend Ausgabe werfen. Wie üblich bei diesen Bausätzen enthalten sie nur die Kunststoffteile und einen etwas abgespeckten Decalbogen. Die beiden großen Teilerahmen sind bei allen Versionen gleich, so verwundert es nicht, dass am Ende über 80 Bauteile in die Restekiste wandern. Einen der Propeller zum Beispiel kann man sehr gut an der Bf-109G-10 von Revell gebrauchen. Den Grundbausatz in all seinen bisher erschienen Variationen haben wir nun schon oft genug vorgestellt, so dass wir uns im Folgenden auf die beiden möglichen Markierungsoptionen konzentrieren.
Neben dem Markierungsbogen ist im Bausatz auch der separat erhältliche Decalbogen mit den Wartungshinweisen enthalten. Die Qualität der Decals ist wie üblich sehr gut. Bei meinem regulär gekauften Exemplar sind natürlich die einteiligen Hakenkreuze herausgetrennt worden, wer sie dennoch an seinem Modell anbringen möchte kann auf die fünfteiligen Decalpuzzles zurückgreifen. Für beide Maschinen findet man Bilder im Netz bzw. in der Literatur. Für die beiden Maschinen, die man aus dem Kasten heraus bauen kann, hat sich Eduard zwei farblich besondere Maschinen herausgesucht. Die erste Option ist die Maschine von Oberleutnant Max-Hellmuth Ostermann, dem Kommandeur des 8./JG 54 an der Ostfront 1942. Seine Maschine war zwar im Mai 1942 in den Standardfarben RLM 74/75/76 lackiert, an den Rumpfseiten war RLM 70 aufgesprüht worden und an der linken Hälfte des Flugzeuges war wegen der besseren Tarnung eine abwaschbare weiße Wintertarnung aufgebracht.
Ostermann war seit 1937 bei der Luftwaffe, seine ersten Kampfeinsätze flog er in einer Bf-110 beim Zerstörergeschwader 1. Im April 1940 wechselte er zum JG 21. Dort erzielte er in einer Bf-109 über Frankreich seinen ersten Luftsieg. Kurz darauf wurde er zum JG 54 versetzt. Bei seinen Einsätzen über England und später Jugoslawien konnte er seine Bilanz stetig verbessern, Ende 1941 hatte er bereits 41 Abschüsse erzielt. Im April 1942 waren es schon 102, jedoch sollte es sein letzter gewesen sein, denn nachdem er eine russische P-40 abgeschossen hatte wurden er und sein Flügelmann am 9. August 1942 von einer Gruppe russischer Jäger gestellt. Nach einem Treffer ins Cockpit stürzte seine Maschine ab. Ostermann wurde im Mai 1942 mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern ausgezeichnet.
Bei der zweiten Decaloption handelt es sich um eine in Afrika stationierte Bf-109F-4 trop in Wüstentarnung bestehend aus RLM 79 Sandgelb auf der Oberseite und RLM 78 Himmelblau auf der Unterseite. Die Maschine wurde von Unteroffizier Franz Schwaiger geflogen. Im Februar 1942 war er bei der 6./JG 3 bei San Pietro in Italien im Einsatz. Am Bug seiner Maschine hatte er den Namen seiner Freundin Gisela aufgemalt.
Der in Ulm geborene Schweiger wurde nach seiner Ausbildung dem II./JG 3 zugeteilt. Er nahm an der Invasion Russlands teil, wo er ab August 1941 seine ersten Erfolge im Luftkampf für sich verbuchen konnte. Von Januar bis April 1942 war er über Nordafrika im Einsatz, dort konnte er aber seine Abschussbilanz nicht weiter erhöhen. Das geschah erst, als er wieder an die Ostfront zurückkehrte. Im März 1944 wurde er zum Staffelkommandanten des 1./JG 3 ernannt und wurde mit seiner Einheit zur Reichsverteidigung eingesetzt. Am 24. April war eine amerikanische P-51 sein 67. Opfer, allerdings musste er wegen Problemen mit der Kraftstoffversorgung zu seiner Basis zurückkehren, wo er in der Nähe von Augsburg abgeschossen wurde.
Für diejenigen, die dann doch nicht ganz auf Ätzteile verzichten können, hat Eduard einen passenden Bogen aufgelegt. Als ZOOM-Set ausgelegt enthält es eine einzelne farbig bedruckte Platine. Vom Umfang her ist sie etwas größer ausgefallen als die in den Profi-Packs enthaltene Platine. Neben den üblichen Teilen für die Instrumente, diversen Bedienelemente und Sitzgurte sind auch einige Teile für den Außenbereich vorgesehen. Hierbei handelt es sich um die Gitter der Kühler unter dem Rumpf und den Tragflächen, dem Gehäuse des Sandfilters, Teile der Antennenanlage, Ösen für die Bomben und einige weitere Kleinteile. Die kleine Platine ist nicht ganz billig, sie enthält aber nur sinnvolle Teile. Angesichts der sehr guten Detaillierung der Kunststoffteile braucht man sie aber nicht unbedingt. Wer nur die Cockpitteile braucht kann alternativ auf die Ätzteile für die Overtrees zurückgreifen, dies ist doch deutlich günstiger.
Darstellbare Maschinen:
Fazit:Die Weekend Ausgabe der Bf-109F-4 ist wegen des günstigen Preises und der hervorragenden Detaillierung eine lohnenswerte Anschaffung, auch ohne weiteres Zubehör bekommt man ein sehr schönes Modell. Schön, dass Eduard bei den Decaloptionen auf zwei nicht ganz so alltägliche Maschinen zurückgegriffen hat. Weitere Infos:Anmerkungen: Den Bausatz und das kleine ZOOM Set erreicht ihr auf der Homepage von Eduard über folgende Links: Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 23. August 2017 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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