USS Yorktown CV-10(Trumpeter - Nr. 05729)Produktinfo:
Besprechung:Geschichtlicher HintergrundDas Konzept der Essex Klasse wurde bereits vor Ausbruch des II. Weltkrieges auf Basis der CV-6 USS Yorktown ausgearbeitet. Größer und schneller als die bisherigen Träger stellten die Einheiten ab 1943 den Hauptteil der schnellen Trägerkampfgruppen im Pazifik. Sie unterstützten die Marineinfanterie bei den Landungen auf den Pazifikinseln bis hin zu Iwo Jima und Okinawa. Die Trägerflugzeuge versenkten den Großteil der Kaiserlich Japanischen Marine und vernichteten die Elite der Kampffliegerverbände der Marine- und Heeresluftwaffe. Die Schlachtschiffe Musahshi und Yamato wurden 1944 bzw. 1945 durch Hunderte trägergestützte Sturzkampf- und Torpedobombern versenkt. Die Yorktown wurde als dritte Einheit am 01.12.1941 in der Marinewerft Newport News Shipbuilding auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 21.01.1943 und die Indienststellung am 15.04.1943. Die Yorktown nahm im Verlauf des Krieges an allen wesentlichen Kampfhandlungen teil. Hierzu gehörte die Unterstützung der Landungen auf den Gilberts, Marshalls, Mariannas, Phillipinen und Okinawa sowie Angriffe auf Truk und den Bonin Inseln. Die Flugzeuge der Yorktown hatten wesentlichen Anteil an der Versenkung des Schlachtschiffes Yamato und nahmen auch an den Angriffen auf Tokio teil. Im Verlauf des Krieges wurde die Yorktown mehrfach modernisiert bzw. umgerüstet. Neben kleineren Änderungen erhielt das Schiff im Mai 1944 einen Tarnanstrich nach Messure 33/10A. Ein größerer Umbau fand im September 1944 statt, hier wurde die Insel erweitert und mehr 20mm und 40mm Flakgeschütze, eine erweiterte Radaranlage und ein zusätzliches Katapult an Backbord installiert. Im gleichen Zuge wurden beide Katapulte auf Höhe des Hangardecks entfernt. Auch nach Beendigung des II. Weltkrieges versah die Yorktown ihren Dienst. Mehrfach umgerüstet und in den 50er Jahren mit einem Winkeldeck versehen wurde sie erst 1970 außer Dienst gestellt. Der Yorktown blieb der Schneidbrenner erspart, sie liegt heute als Museumsschiff in Mt. Pleasant im Bundesstaat South Carolina vor Anker. Zum BausatzDer Bausatz besticht durch seine Teilevielfalt, Rumpf, Flug- und Hangardeck sowie das Unterwasserschiff liegen, wie die sieben Spritzrahmen für die Kleinteile, sauber in Tüten verpackt in dem prall gefüllten Karton. Die sechzehn Spritzrahmen mit dem Bordgeschwader sind noch einmal separat in einem Karton verpackt. Dem Bausatz liegt eine transparente Grundplatte mit Wasserstruktur für die Darstellung des Wasserlinienmodells oder alternativ ein Sockel für die Präsentation als Vollrumpfmodell bei. Sämtliche Teile sind fein detailliert wiedergegeben, wobei das Flugdeck eine so feine Struktur aufweist, dass bei der Lackierung vorsichtig gearbeitet werden muss, damit die Plankenstöße des Holzdecks überhaupt noch wahrnehmbar sind. Die Wandstärken der Schanzkleider weisen eine akzeptable Wandstärke auf. Wer möchte kann diese durch dünner schleifen jedoch auch reduzieren. Neben dem bereits angesprochenen Unterwasserschiff liegen natürlich auch die Wellen, Schrauben und das Ruder bei. An weiteren Optionen bietet der Bausatz offen oder geschlossen darstellbare Hangartore sowie die Möglichkeit, alle drei Aufzüge in beliebiger Position zu montieren. Um bei geöffneten Toren und abgesenkten Aufzügen keine gähnende Lehre vorzufinden liegt natürlich auch ein komplett durchgehendes Hangardeck incl. innerer Struktur bei.
Die Flugzeuge für das Bordgeschwader sind in Klarsichtmaterial gespritzt, Federbeine und Propeller liegen als separate Teile bei. Schade nur, dass die Flugzeuge keine separaten Tragflächen besitzen. So bleibt zur Darstellung abgestellter Maschinen nur die do it yourself Methode um beigeklappte Tragflächen darzustellen. An Maschinen sind jeweils zwölf TBF Avenger, F6F Hellcat, SB2C Helldiver und SBD Dauntless vorhanden.
Der elfseitige Bauplan ist hervorragend ausgeführt und lässt keine Frage offen. Für das Tarnschema, welches die Yorktown von Mai 1944 bis Anfang 1945 führte, liegt ein farbiger Seitenriss mit Back- und Steuerbordseitigem Schema bei. Die Farbangaben beziehen sich dabei auf Gunze Farben. Die Flugdeck- und Aufzugmarkierungen, die No. 10 sowie Hoheitsabzeichen für die Flugzeuge sind auf einem Decalbogen enthalten. Auch dieser ist fein säuberlich in einer Tüte verpackt. Folgt man dem Bauplan, erhält man die Yorktown im Bauzustand ab September 1944. Durch Weglassen diverser Flakstände und geringer Modifikationen am Radarrigg und an der Insel sind auch frühere Bauzustände darzustellen. Ebenso können so alle short hull Essex Träger gebaut werden. Hierzu werden die im Handel erhältlichen Ätzteilsets von GMM und Eduard benötigt, die Radargeräte und Radarmasten enthalten. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Tarnschemen der Einheiten eine interessante Alternative die ohne große Probleme umgesetzt werden kann. Zur korrekten Darstellung der Details der verschiedenen Einheiten gibt es genügend Literatur und Hinweise im Internet. Vergleich der Essex Klasse von Trumpeter und DragonDa ich Dragons Essex bereits gebaut habe, kann ich einem hoffentlich fairen Vergleich nicht widerstehe. Beide Modelle sind durchweg gut bis sehr gut detailliert. Teilweise könnte man sogar meinen der eine hat beim anderen abgeluchst. Bei gleichen Entwicklungsmethoden und Zugriff auf identische Quellen ist ein nahezu identisches Ergebnis nicht verwunderlich. Bei der Grundkonzeption des Bausatzes weichen beide aber erheblich voneinander ab. Bei Trumpeter sind die Rumpfseitenwände ab Höhe Hangardeck als separate Teile anzufügen. Das ist nicht weiter schlimm, zieht nur ein wenig Arbeit nach sich, da die entstehende Trennfuge verspachtelt und verschliffen werden sollte. Das gleiche gilt für die, im Gegensatz zum Dragon Modell, zweiteilige Insel. Ansonsten weist Trumpeters Modell die feineren Schanzkleider auf und bietet insgesamt 48 Bordflugzeuge. Von denen können 36 Stück verwendet werden, da Helldiver und Dauntless nicht zur gleichen Zeit auf dem Träger stationiert waren. Was im Vergleich betrachtet nicht so gefällt, sind die nicht klappbar ausführbaren Tragflächen der Bordflugzeuge sowie die nicht so gut detaillierten 12,7cm Türme. Erfreulich aber die Option einen mittleren oder späten Bauzustand darstellen zu können, da im Bausatz sämtliche Flakstände enthalten sind. Erstaunlicherweise sind beide Modelle unterschiedlich lang, wenn man die Länge über alles vergleicht die mit 266m angegeben ist. Trumpeters Essex ist 5mm zu kurz, Dragons 5mm zu lang, das fällt einzeln betrachtet nicht ins Gewicht, ist aber auffällig, wenn beide Modelle nebeneinander stehen. Im Gegensatz zum Dragon Modell beinhaltet der Kit keine Ätzteile. Darstellbare Einheiten: Alle short hull Träger mit später Insel und verstärkter Flak(Essex, Yorktown, Intrepid, Hornet, Franklin, Lexington, Bunker Hill, Wasp, Bennington und Bon Homme Richard). Optional müssen dafür die Radarriggs und die Insel auf das jeweilige Schiff angepasst werden. Stärken: Gute Detaillierung, günstiger Preis, separate Hangartore und Aufzüge, Optionen Wasserlinien oder Vollrumpfmodell, Display für beide Varianten, farbiger Seitenriss mit Tarnschema. Schwächen: Mehrteiliger Rumpf ab Höhe Hangardeck, Decals liegen nur für die Yorktown bei. Anwendung: Aufgrund der Teilevielzahl sollte Erfahrung im Schiffsmodellbau vorhanden sein. Fazit:Eine Essex Klasse auf dem heutigen Stand des Formenbaus zu einem unschlagbaren Preis! Weitere Infos:Referenzen: Im Internet Essex Database. Diese Besprechung stammt von Christian Bruer - 06. Februar 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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