USS Ticonderoga CV-14(Trumpeter - Nr. 05736)Produktinfo:
Besprechung:Die Essex-Klasse:In den Vereinigten Staaten wurde ab 1940 an der Planung für einen Nachfolgetyp der Yorktown-Klasse gearbeitet. Die Vorgaben waren eine Tragfähigkeit von 5 Flugzeugstaffeln (davon eine als Reserve), Mitführung ausreichender Betriebsmittel für den Einsatz im Pazifik, hohe Widerstandskraft, lange Nutzungsdauer und eine ausreichende Tragfähigkeitsreserve, um auch künftige, größere Flugzeuge aufnehmen zu können. Daraus entstand eine äußerst erfolgreiche Schiffsklasse, von der insgesamt 24 gebaut wurden. Sie erwies sich auch als sehr widerstandsfähig, die Schiffe konnten große Beschädigungen überstehen, nur eines wurde versenkt (die Oriskany, im Mai 2006 als künstliches Riff). Ihre Flexibilität konnten die Schiffe auch durch ihre vielseitige Verwendung und diverse Umbauten beweisen. Die Ticonderoga war der erste fertig gestellte Vertreter der sogenannten “long hull“-Variante, die knapp 5 m länger war. Sie hatten an Bug und Heck jeweils zwei 40 mm Vierlinge. Dies machte einen ausladenderen Vorsteven erforderlich, was zu großen Materialbeanspruchungen bei schwerem Seegang führte. Geschichte:Erster Einsatz im Pazifik im November 1944. Im Januar durch zwei Kamikazetreffer schwer beschädigt. Die Reparaturen dauerten bis April. Nach ihrer Rückkehr ins Kriegsgebiet attackierten ihre Flugzeuge japanische Häfen. Dabei halfen sie, die Schlachtschiffe Haruna, Ise und Hyuga sowie den Flugzeugträger Kaiyo zu versenken. Im Januar 1947 wurde sie außer Dienst gestellt. Von April 1952 bis Sommer 1954 Umbau nach SCB-27C. Danach Umklassifizierung als CVA-14 (Angriffsträger). Ein erneuter Umbau nach SCB-125 erfolgte von August 1956 bis April 1957. 1964 kam es zum sogenannten Maddox-Zwischenfall. Im Anschluss Teilnahme am Vietnamkrieg. Von Oktober 1969 bis Sommer 1970 Ausrüstung zum ASW-Träger (CVS-14). Die Außerdienststellung erfolgte am 17. Oktober 1973, die Streichung im November und der Verkauf zum Abbruch am 15. August 1974. Das Modell:Rumpf / Unterwasserschiff / Wasserlinienplatte: Der Rumpf ist etwa 5 Maßstabsmeter in der Wasserlinie zu kurz, die Breite dort stimmt. Der Ring um die Ankerklüse ist etwas zu dick. Sonst lässt sich über das Bauteil nicht viel meckern. Möchte man ein Wasserlinienmodell, ist die gewohnte Wasserlinienplatte vorhanden. Wie man auf dem Bild sehen kann, ist beim alternativen Unterwasserschiff ein wenig Schleifarbeit notwendig. Hangardeck / FlugdeckEinige bereits angeformte Einbauten sind zu sehen, wie auch die schön dargestellte Plattenstruktur des Decks. Durch die Option, viele der Hangarseitentore offen zu lassen, bieten sich hier vielfältige Möglichkeiten. Bleibt nur eine Frage: Wenn man schon ein ausgebautes Hangardeck mit Einblick bietet – warum detailliert man nicht auch die Decke? Beim Flugdeck fällt die äußerst filigrane Struktur auf. Es empfiehlt sich, bei der Bemalung sparsam mit der Farbe umzugehen. Dass die Katapultlaufbahnen versetzt sind, ist so richtig. Ich weiß nur nicht, ob sie auch unterschiedlich lang waren, wie hier gezeigt, habe aber meine Zweifel. Auch hatte die Ticonderoga eine Aussparung im Flugdeck, wo es sich verbreiterte. BackdeckMit schönen Details versehen. Was aber fehlt, ist die Ankerkette. Für manche mag das nicht von Belang sein, da sie dadurch sogar Zeit und Arbeit sparen. Sie ersetzen sie sowieso durch eine echte Kette oder Ätzteile. Ich hätte aber gerne die Wahl. Spritzling AEr enthält einen Großteil der Hangarwände. Sie sind hervorragend detailliert. Die Bullaugen haben zum Teil „Augenbrauen“ und müssen nicht mehr gebohrt werden, was enorm viel Arbeit und mögliche Fehler erspart. Die Hangartore haben auch an der Innenseite eine Struktur. Spritzling BWeitere Teile zum Ausbau der Hangardeckebene. Hier ist Trumpeter inkonsequent, da die (optionalen) Hangartore an der Innenseite keine Detaillierung aufweisen. Wenn man also die Tore teilweise geschlossen zeigen will und den Standard halten möchte, muss man Hand anlegen. Spritzling CPlattformen, Aufzüge und Flugdeckstützen. Die Aufzüge weisen eine sehr feine Struktur auf. Einen Unterbau für den Seitenaufzug sucht man vergebens. Spritzling DHier gibt es Teile der Insel, das Ruder und verschiedene Radarantennen. Sie sind sehr fein gestaltet. Der Schornsteingrill hat mich jedoch nicht überzeugt. Spritzling FDie Hauptkomponenten der Insel und Geschützplattformen sowie deren Unterbauten. Sehr schön sind die abstützenden Verstrebungen der Plattformen und die Details an der Seite der Insel dargestellt. Spritzling Gist zweimal vorhanden: Er beinhaltet überwiegend die Waffen. Die 20mm- und 40mm-Geschütze haben keine Schilde. Besonders die Oerlikons sehen einfach nicht richtig aus. Die Gittermast-Antennen weisen zwar die Gitterstruktur auf, aber hier hat man es mit der Feinheit übertrieben. Die erhabene Gitterstruktur ist zu fein, um durch Bemalung noch eine Illusion erzeugen zu können. Und warum man zwar Bullaugen als Löcher hinbekommt, aber für den Kran, dessen Ausleger auch eine Lochstruktur hat nicht, ist mir ein Rätsel. Spritzling HNoch einmal Plattformen. Diese sind vermutlich speziell für dieses Schiff notwendig, da sie über das gesamte Schiff verteilt sind. WasserflächenplatteDem Bausatz liegt eine transparente Wasserfläche bei, in die man den Rumpf einsetzen kann. Es zeigt ein nettes Wellenmuster für ein Schiff in Fahrt. Namensplatte / StänderEs gibt einige Varianten, in denen man dieses Modell nach dem Bau zeigen kann. Für die Darstellung als Vollrumpfschiff liegt ein Ständer bei. AbziehbilderSie sind sehr fein gedruckt und es sind viele Hoheitsabzeichen für Flugzeuge enthalten. Nicht so berauschend finde ich, dass die Strichlinien auf dem Flugdeck in kurze Abschnitte von 2 bis 5 cm geteilt sind. Das verspricht, pfriemelig zu werden. BemalungsanleitungEin Blatt gibt in Farbe das Tarnschema des Schiffs (Ms. 33/10A) und der Flugzeuge an. Für die Farben werden die Nummern von Gunze angegeben AnleitungAuf 12 Seiten wird man in 15 Schritten durch den Bau geführt. Das BordgeschwaderDie Flugzeuge sind aus klarem Plastik hergestellt. Das erleichtert die Darstellung der Cockpitverglasung ungemein (bei der Bemalung auslassen). Sie sind mit Propellern und Fahrgestell ausgestattet. Es sind 9 SB2C „Helldiver”; 12 F6F „Hellcat“ und 6 TBF „Avenger“ vorhanden. Stärken:
Schwächen:
Fazit:Das Modell muß vermutlich jemand entworfen haben, der die Benutzung eines Ätzteilesatzes im Hinterkopf hatte. Die fehlenden Ankerketten, Flakschilde und Unterbau für den Aufzug zeugen davon. Möchte man also ein vollständiges Modell, entfällt der Preisvorteil gegenüber der Konkurrenz von Dragon. Ob das Flugdeck geändert wurde, solange sie die Tarnung nach Muster 10A trug, konnte ich nicht herausfinden. Weitere Infos:Referenzen:
Anmerkungen: Ätzteilsätze für die Träger der Essex-Klasse gibt es unter anderem von Gold Medal Models und Tom’s Modelworks. Von WEM ist einer in Arbeit. Diese Besprechung stammt von Ralf Schuster - 30. Mai 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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