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FW 189A-1

(ICM - Nr. 72291)

ICM - FW 189A-1

Produktinfo:

Hersteller:ICM
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:72291 - FW 189A-1
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:2016
Preis:UVP 28,- €
Inhalt:
  • 3 Spritzlinge mit total 180 Einzelteilen
  • 1 Markierungsbogen
  • 1 Bauanleitung 

Besprechung:

Die Spritzlinge

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FW 189A-1

 

Über 30 Jahre lang mussten Modellbauer, die die Fw 189 in 1:72 bauen wollten, sie entweder scratch anfertigen, sich an einem Vaku versuchen oder den Bausatz von Airfix verwenden. In Spritzgussherstellung gab es nichts anderes. Deshalb gab es in der Zeit auch so manche andere Modellbaufirma, die sich diesen Bausatzes bedienten. Ab 2001 läutete Condor (aus der MPM Gruppe) mit einem neuen „Uhu" die Ablösung für Airfix ein. Versenkte Gravuren und Details näher am Original gab es jetzt in einem zeitgemäßen Bausatz. Neben dem Label Condor gab es auch noch Bausatzversionen von MPM. Aber auch große Modellbaufirmen wie Italeri und Revell benutzten den Grundbausatz, fügten neue Markierungen und Bauanleitungen hinzu und verkaufen den Bausatz ab 2004 bzw. 2009.

 

Zum Vergleich die Anzahl der Bauteile:

Airfix 1967, MPC 1978, Bilek 199x, Aoshima : 73 Stück

Condor 2001, MPM 200x, Italeri 2004, Revell 2009 : 97 Stück

ICM 2016 : 180 Stück

 

Als ICM für 2016 eine eigene Fw 189 in 1:72 ankündigte, geschah dies völlig überraschend, denn eine echte Notwendigkeit dazu gab es eigentlich nicht. Aber wie dem auch sein - heute liegt der Bausatz zur Besprechung vor. Und ein Vergleich mit dem Vorgänger zeigt: Alles richtig gemacht, ICM!

Die Details

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Die versenkten und erhabenen Gravuren sind das Beste, was ich bisher an einer Fw 189 in 1:72 gesehen habe! Unsauberkeiten, z.B. in Form von Fischhäuten, sind nur an zwei kleinen Stellen an den Rumpfteilen und minimal an den Propellerspinnern zu finden. Auch kleine Bauteile sind einwandfrei ausgeformt. Alle Steuerflächen können beweglich dargestellt werden. Die Anzahl der Details im Cockpit ist hoch. Das mag u.a. auch daran liegen, dass ICM bereits ab Werk Reserve-Trommelmagazine für die Abwehrbewaffnung mit beilegt.

Auf dem Pilotensitz (fragliche Form) und den Rumpfinnenseiten müssen jeweils Auswerfermarkierung entfernt werden. Generell fehlen noch die Sitzgurte für die dreiköpfige Besatzung. Die Fahrwerkstreben sind filigran, aber die Räder sind etwas wenig detailliert. Ebenso wenig detailliert sind die Fahrwerksschächte, mit Ausnahme der Abdeckbleche. Was ich beim Bausatz vermisse, sind die Bauteile für die Kamera, die elementare Ausrüstung für einen Aufklärer. Und wenn der Modellbauer schon am Detaillieren ist, dann kann er auch noch die Vorhänge im Cockpit ergänzen oder weitere Rumpfeinbauten im Form von Sauerstoffflaschen oder Funkgeräten, die auf einigen Originalfotos gut zu erkennen sind.

Die Klarteile sind dünn hergestellt und erlauben einen guten Blick in das Cockpit. Beim Heckkonus gibt es die Option einer offenen oder geschlossenen Darstellung. Alle anderen Klarteile können ab Werk nur geschlossen montiert werden. Da das Modell über viele Glasflächen verfügt, bietet sich hier die Verwendung eines Maskierungssets an.

Die Bauanleitung besteht aus 16 Seiten und ist leicht verständlich aufgebaut. Die Farbangaben sind als farbige Zeichnungen ausgeführt. Die Farben sind nach Revell, Tamiya und RLM angegeben. Der Markierungsbogen ist glänzend gedruckt. Erfreulicherweise sind auch einige Wartungshinweise enthalten. Doch diese kleinen Stücke wirken stellenweise etwas unscharf gedruckt. Die restlichen Markierungen, wie z.B. die Balkenkreuze und die Staffelwappen, sind optisch gut gelungen.

Die Bauanleitung, Markierungsbogen und Literaturempfehlung

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FW 189A-1FW 189A-1FW 189A-1Empfehlenswerte Literatur zum Thema: squadron/signal no. 142, Focke-Wulf Fw 189 in actionEmpfehlenswerte Literatur zum Thema: MBI, Pavel Kucera, ISBN 80-9021806-7, Focke-Wulf Fw 189

FW 189A-1

 

Der letzte überlebende Uhu

Die Fw 189 A-1 mit der Seriennummer 2100 und der Kennung V7+1H startete am 04. Mai 1943 vom finnischen Pontsalenjoki zu einer Aufklärungsmission und wurde kurze Zeit später von sowjetischen Hawker Hurricanes abgeschossen. Der deutsche Pilot, Lothar Mothes, kämpfte sich zurück zu seiner Einheit und beendete den Krieg nach über 100 Einsätzen. Die Reste der Maschine wurden 1991 entdeckt und zunächst nach England gebracht und mit der Restaurierung begonnen. Im Jahr 1996 erhielt das Flugzeug Besuch vom einstigen Piloten Lothar Mothes. Später wurden die Teile der Maschine in die USA verkauft. Vermutlich soll sie dort wieder in den flugfähigen Zustand gebracht werden. Weltweit hat nur diese eine Fw 189 den Krieg überlebt.

Darstellbare Maschinen:
  • Fw 189 A-1, Kennung H1+EN, 5.(H)/12, Poltava, Juni 1942
  • Fw 189 A-1, Kennung V7+1H, 11.(H)/12, Russland, Sommer 1942

 

Stärken:
  • Bisher bestes Modell zu einer Fw 189 in 1:72
  • Sehr gute und zahlreiche versenkte Gravuren
  • Erhabene Gravuren sind fein dimensioniert 
  • Viele Details im Cockpitbereich
  • Große Zeichnungen in der Bauanleitung

 

Schwächen:
  • Fehlende Bauteile für die Reihenbildkamera im Rumpfmittelstück
  • Nicht detaillierte Fahrwerksschächte
  • Weitere Details, wie oben genannt, wurden nicht berücksichtigt

 

Anwendung:

Ein komplexer Bausatz mit vielen Kleinteilen, der nicht für Modellbaueinsteiger geeignet ist.

 

Fazit:

Keine Frage, der Bausatz der Fw 189 A-1 ist mit Abstand das beste Modell von diesem Typ in diesem Maßstab und aus dem Karton gebaut ein wirklich sehenswertes Modell.

Jedoch wurden einige Details nicht berücksichtigt oder auch übersehen. Aus diesem Grund haben die Zurüsthersteller ihre Existenzberechtigung und vermutlich werden diese Mängel bald durch Aus- und Ergänzungsteile egalisiert sein. 

ICM hat inzwischen auch eine Fw 189 A-2 angekündigt. Der einzige Unterschied zur A-1 war, dass die MG 15 Bewaffnung gegen MG 81Z getauscht und somit verstärkt wurde.

Weitere Infos:

Referenzen: Eine mögliche Bezugsquelle beim Importeur Faller ist hier zu finden.

Diese Besprechung stammt von Bernd Heller - 02. Januar 2017

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