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Focke-Wulf Fw 189 A-1

(Aoshima - Nr. 2)

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Produktinfo:

Hersteller:Aoshima
Sparte:Flugzeuge Militär WK2
Katalog Nummer:2 - Focke-Wulf Fw 189 A-1
Maßstab:1:72
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:1969
Preis:antiquarisch
Inhalt:
  • 1 Gussast, 4 Rumpfhälften und 2 Flügelhälften aus grauem Plastik
  • 1 Klarsichtgießast
  • 1 Decalbogen
  • 1 Anleitung

Besprechung:

Zum Vorbild

Die Focke-Wulf Fw 189 war ein dreisitziger Aufklärer der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg, dessen Entwicklung 1937 nach den Erfahrungen im Spanischen Bürgerkrieg begann und der 1938 seinen Erstflug machte. Bis zum Auslaufen der Produktion im Jahr 1944 wurden 830 Exemplare gebaut, die zum Großteil an der Ostfront zum Einsatz kamen. Eine Versuchsversion mit gepanzerter Zwei-Mann-Kabine für den Einsatz als Schlachtflugzeug überzeugte nicht und wurde zugunsten der Henschel Hs 129 gestrichen.

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Der Bausatz

Vorweg: Der Bausatz war ein Flohmarktkauf für einen Euro, und er ist uralt. Daher sollte man hier von vornherein nicht die gleichen Maßstäbe wie an heutige Modelle anlegen, sondern das ganze als Modellbau-Archäologie sehen...

Im Karton findet man eine sehr überschaubare Menge an Teilen vor. Zu deren Qualität... nun, ich habe schon wesentlich neuere Bausätze gesehen, die spritzgußtechnisch weit schlechter gefertigt waren. Allerdings hilft das sauberste Bauteil nichts, wenn einfach die Details fehlen, und in der Hinsicht gab es wohl auch damals schon Besseres.

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Im Prinzip gibt es ein paar erhabene Panels und einen Haufen Nieten, bei denen ich mir nicht so sicher bin, ob diese auch dem Muster auf dem echten Flugzeug folgen. Details wie z.B. Tankdeckel sucht man weitgehend vergebens. Weder gibt es die auf dem Deckelbild zu sehenden Bomben, noch entsprechende Halterungen am Modell. (An meinem Gießast fehlen zwei Teile, diese gehören jedoch zum Fahrgestell). Lediglich das Fahrwerksgestänge ist für sein Alter durchaus fein ausgeprägt, allerdings haben dann wiederum die Räder nicht das leiseste bisschen Detailierung. Die Steuerflächen und Klappen an den Tragflächen liegen separat bei und können somit ausgelenkt oder, der Bauanleitung folgend, beweglich montiert werden.

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Das Innere des Cockpits ist absolut, und ich meine damit AB-SO-LUT detailbefreit. Es gibt keine Steuerelemente, keine Pilotensitze, gar nichts. Die zwei Figuren werden einfach auf Stufen des Cockpitbodens gesetzt und damit hat es sich. Besatzungsmitglied Nummer drei ist bei diesen Zuständen auch scheinbar gleich mal desertiert, denn dem Modell liegen nur zwei Figuren bei. Einziges außer den beiden Pilotenfiguren im Cockpit verbautes Element ist das Maschinengewehr, dessen Halterung am Modell allerdings nichts mit der tatsächlich verwendeten Linsenlafette zu tun hat. Ein zweites MG für den Heckstand ist nicht enthalten.

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Die Klarteile, von denen sich alle bis auf eines vom Spritzling gelöst haben, hinterlassen einen gemischten Eindruck. Während die beiden Teile für das Kabinendach durchaus klar und vergleichsweise dünn ausfallen - da gab es Jahrzehnte später immer noch weit Schlimmeres - sind die Bugnase und insbesondere der Heckkonus ziemlich dick und teils schlierig.

Der Decalbogen

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Die Decals machen von der Druckschärfe her einen durchaus guten Eindruck, allerdings handelt es sich um eine ziemlich konfuse Sammlung von Hoheitszeichen und Geschwaderwappen, davon einige von Einheiten, die meines Wissens nach gar keine Fw 189 im Einsatz hatten. Wo auf dem Flugzeug die einzelne, übergroße Afrikapalme angebracht werden sollte, ist mir auch nicht wirklich klar. Das alles natürlich unter der Voraussetzung, dass diese Decals nach all der Zeit überhaupt noch verwendbar wären.

Die Bauanleitung

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Aoshima - Focke-Wulf Fw 189 A-1

Konkrete Bemalvorschläge gibt die Anleitung nicht, es wird ein Tarnplan gezeigt, bei dem allerdings nur zwei der drei Farben benannt sind, und wo am Flugzeug Hoheitszeichen platziert waren. Ansonsten begnügt sich die Anleitung mit dem Hinweis "If you wish to paint your model, as you like".

Darstellbare Maschinen:
Keine Angaben
Stärken:
  • Sauber gespritzt
  • Bei den losen Teilen, an denen man es testen konnte, gute Passgenauigkeit
Schwächen:
  • Kann in keinster Weise mehr mit heutigen Bausätzen mithalten, um das Modell auch nur halbwegs auf den Detailgrad aktueller Kits bringen zu wollen, müsste man es wohl praktisch komplett neu aufbauen

Fazit:

Das Modell kann man getrost als Schaustück aus der Vergangenheit des Modellbaus betrachten. Den heutigen Ansprüchen genügt hier wohl gar nichts mehr.

Wenn die Passgenauigkeit stimmt, werde ich es wohl trotzdem irgendwann bauen und evtl. als Testmodell für Bemaltechniken benutzen - oder einfach als Blick in die Vergangenheit unseres Hobbys in der Vitrine. Man sieht hier einfach, welche Entwicklungssprünge die Hersteller solcher Bausätze im Laufe der Zeit gemacht haben.

Diese Besprechung stammt von Oliver Teppe - 24. März 2023

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