The Malco Gasser Mustang(MPC - Nr. 800/804-200)Produktinfo:
Besprechung:Mit dem Namen des Bausatzes werden u.U. einige Modellbaufreunde hadern, während die Funny Car und Dragster Fans sofort wissen, was es mit der Bezeichnung auf sich hat. Dazu also eine kleine Auflösung. Der Fahrer "Ohio George" Montgomery wurde auch King of the Gassers genannt und stammt aus Xenia, Ohio. George Montgomery fuhr ab 1953 Dragster Rennen mit verschiedenen Fahrzeugen. Berühmt wurde er durch zahlreiche Rekorde mit seinen Gasser-Dragstern wie dem '33 Willys, dem '67 Mustangs und '74 Ford Pinto. Der Name "Malco" steht für den Hauptsponsor Malco Automotives, ein Unternehmen für Zubehör und Tuningteile. Die Bezeichnung "Gasser AA/Gas" steht dagegen für die Klassifizierung der Dragster Klasse aus der National Hot Rod Association (NHRA). In der "Gasser Class" fuhren Street Coupes gegeneinander, die nach technischen Vorschriften zu bauen waren wie z.B. kein zurückgesetzter Motor, funktionstüchtige Lampen, Scheibenwischer, Anlasser, Lichtmaschine und Kühler. Die Gasser Klassen wurden dann nochmals in der Motorleistung unterteilt, der Malco Mustang gehörte in die Gasser Klasse AA/G mit 5.00 to 7.99 lbs. per cubic inch.
Der '67 Malco Gasser Mustang fuhr erstmals bei den NHRA Spring Nationals in Bristol, TN in der Saison 1967. Der 427 cui SOHC Ford-Motor leistete 1200 SAE-PS und stellte einen damaligen neuen Rekord auf mit 173,07 mph auf der Viertelmeile. George Montgomery errang vier weitere NHRA Rekorde mit diesem Funny Car und das Auto wurde bis 1975 bei Dragster Rennen eingesetzt. Der Malco Gasser Mustang wurde danach im Peterson Auto Museum in Los Angeles, CA, ausgestellt.
Die Wiederauflage des „Malco Gasser Mustang“ aus dem Jahr 2014 kommt in einem stabilen Karton daher und der Inhalt macht einen aufgeräumten Eindruck. Die Spritzlinge und Reifen sind separat in insgesamt fünf Beuteln verpackt. Im Beutel der beiden Chromspritzlinge schützt ein zusätzliches Einlegepapier die Teile vor Kratzern. Da das Modell streng einem originalen AA Drag Car entspricht gibt es automatisch keine Alternativteile im Bausatz. Die Karosserie ist getrennt in die Motorhaube und das Heckteil ab der A-Säule. Das Modell besteht aus (nachgezählt) 104 Bauteilen. Die Chromgießäste enthalten eine Reihe Teile, die beim Original nicht verchromt waren, wie z.B. das Lenkrad. Zusammenbau nach Vorbild bedeutet also Entchromen oder zumindest Überlackieren.
Die Bauteile an den Gussästen weisen keine Grate auf und sind sauber gespritzt. Die Detaillierung wäre für heutige Bausätze nicht ganz auf dem Stand der Technik, aber der Kit ist nun mal eine Wiederauflage der Spritzgusstechnik aus den 1970er Jahren. Trotzdem ist gerade die Karosserie angenehm dünnwandig und filigran im Vergleich zu alten Monogram oder AMT Bausätzen aus dieser Zeit.
Das Deckelbild gibt die Lackierung des Originals nicht besonders gut wider und auch in der Bauanleitung findet man für die Farbe nur die Angabe "Light Blue". Ein Originalfoto wäre für einen solchen Bausatz sehr hilfreich gewesen. So bleibt dem Enthusiasten nur die Recherche im Internet. Dort findet man zahlreiche gute Fotos des Originals und kann sich in den Farbpaletten der Autolackhersteller sicherlich eine, dem Original annähernde Farbe, suchen. Laut Angaben auf der Round2 Homepage hat der Bausatz eine neue überarbeitete Motorhaube, die jetzt mehr dem Original entspricht. In der Neuheitenankündigung vom April 2014 war zu lesen, dass Bauteile in Weiß und Blau enthalten sein sollten, bei dem mir vorliegenden Bausatz war dies nicht der Fall. Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ein nicht nur für die Dragster Fans interessanter Bausatz in Wiederauflage, überarbeitet, aber mit der Spritzgusstechnik vergangener Jahre. Der Preis liegt zwar im normalen Segment des Herstellers, aber die Hersteller täten gut daran, das niedrigere Niveau der Herstellkosten in Asien an die Modellbauer weiter zu geben. Ein Autobausatz über die 30 Euro ist eine stolze Investition und ist nur mehr förderlich zum Pushen des Bereiches der günstigen Fertigmodelle. Diese Besprechung stammt von Thomas Lutz - 03. Januar 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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