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Stříbrné šípy

(Eduard Mask - Nr. 1187)

Eduard Mask - Stříbrné šípy

Produktinfo:

Hersteller:Eduard Mask
Sparte:Flugzeuge Militär Modern
Katalog Nummer:1187 - Stříbrné šípy
Maßstab:1:48
Kategorie:Bausätze (Plastik)
Erschienen:November 2014
Preis:ca. 80 €
Inhalt:
  • ein Bausatz mit Alternativteilen für drei Versionen
  • Bauanleitung, A4, farbig 
  • Bemalungsanleitung, A4, farbig (Vierseitenrisse)
  • Historischer Abriss, A4, 92 Seiten
  • 3 Abziehbilderbögen
  • Lackiermasken
  • 2 kleine Ätzplatinen 

Besprechung:

Eduard Mask - Stříbrné šípy

Eduard Mask - Stříbrné šípy

Der Bausatz ist der dritte in einer Reihe, die sich jeweils mit einem speziellen Kapitel in der Geschichte der tschechischen Militärluftfahrt beschäftigen. Der erste Bausatz behandelte den Einsatz der Spitfire Mk. IX in tschechischen Diensten. Die La-5FN und La-7 waren Thema des zweiten Bausatzes. Dieser hier dreht sich um die MiG-21, was der Titel „Stříbrné šípy“ (übersetzt Silberpfeile) sehr passend zum Ausdruck bringt. Es wird ein Bogen von der relativ frühen Version PF über die Version PFM bis zur MiG-21R geschlagen. Wie auch in den anderen zwei Bausätzen werden zum Teil bereits bekannte Spritzgussteile reichhaltig ergänzt. Dazu zählt ein Decalbogen, der 32 verschiedene Vorbilder einschließt. Das in meinen Augen Wichtigste und Wertvollste an dem Bausatz ist wieder die Broschüre (A4, 92 Seiten), die einen geschichtlichen Abriss über den Einsatz der drei thematisierten Muster darstellt. Illustriert wird das Ganze mit einer Unmenge Fotos und Zeichnungen. Leider wieder alles ausschließlich in tschechischer Sprache. Eventuell lässt sich Eduard doch noch zu einer Übersetzung (wenigstens ins Englische) hinreißen.

Neuer Spritzling mit Teilen für die PFPFMSeitenleitwerk und Rumpftunnel der RTragflächen PFTragflächen PFMTragflächen RRumpf PF
Rumpf PFMRumpf RAufklärungsbehälterKleinteileKleinteileKlarsichtteile für PFM oder RNeuer Spritzling mit nach vorn öffnender Kabinenhaube

Neuer Spritzling mit Teilen für die PF

Neuer Spritzling mit Teilen für die PF 

Enthalten die ersten zwei Ausgaben noch Teile für zwei komplette Modelle, so ist das hier nicht mehr ganz so einfach. Grundsätzlich kann man mit dem Inhalt des Bausatzes nur ein Modell bauen. Wohlgleich kann man wählen, ob es sich dabei um eine PF, PFM oder R handeln soll. Begründet wurde das damit, dass es sonst zu viele Teile wären, die so nicht mehr in den größten verfügbaren Karton gepasst hätten. Davon kann man halten was man will. Jedenfalls bietet Eduard im hauseigenen Onlinestore ein relativ tiefgestaffeltes System an Teilbausätzen an, um den Ausgangskit zu komplettieren und so doch noch zu Modellen aller drei Varianten zu kommen. Zum Beispiel: hat man den Bausatz, wie in der hier besprochenen Form, reichen zwei Sätze der Kleinteile (beinhaltet Spritzlinge C, D, G ), die jeweils für 7,45 Euro zzgl. Porto zu haben sind. Außenlasten sind bis auf den Spritzling mit den Aufklärungsbehältern ebenfalls nicht im Bausatz enthalten, können aber als Zusatzkit gekauft werden. Was insofern schade ist, da die Außentanks (PTB-490) fehlen. Typischerweise war die MiG-21R mit zwei solcher Behälter unterwegs. Wie feingranular Eduard das gestaltet, zeigt sich zum Beispiel an der Tatsache, dass der Ausgangsbausatz komplett ohne Modelle, also nur Kiste, Hefte und Decals, gekauft werden kann, und dann die gewünschten Ergänzungskits der jeweiligen Modelle zugeordert werden können. Das Ganze ist also ein riesengroßes Puzzlespiel. Wohlwollend könnte man formulieren: das Durchklicken der verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten kann durchaus die Vorfreude steigern - oder eben großes Kopfschütteln hinterlassen. Sehr gut erklärt wird das Ganze im Newsletter vom Oktober (ca. 20MB als pdf).

Stříbrné šípyStříbrné šípyStříbrné šípyStříbrné šípyBeispiel aus den Bemalungsvarianten für die PFBeispiel aus den Bemalungsvarianten für die PFMBeispiel aus den Bemalungsvarianten für die R

Stříbrné šípy

 

Die Spritzgussteile für die Versionen R und PFM sind bereits als Proifipacks erschienen und auch hier im Modellversium rezensiert worden. Kurz zusammengefasst, es werden alle versionsspezifischen Merkmale im Modell dargestellt. Die Proportionen geben sehr gut die des Originals wieder. Beim Zusammenbau fügen sich die Teile ohne übermäßige Spalte zusammen, sprich die Passung ist hervorragend. Die Oberflächendetails sind fantastisch und die Aufteilung der Einzelteile durchdacht. Grundsätzlich machen die MiG-21 Bausätze von Eduard einen sehr hochwertigen Eindruck, der auch beim Bauen des Modells nicht getrübt wird.

Im Karton der „Silberpfeile" finden sich neben den drei Heften (Bauanleitung, Bemalungsvarianten, historischer Abriss), dem sehr großen Decalbogen und den Spritzgussteilen noch zwei weitere Decalbögen mit Wartungsaufschriften, einmal Masken und zwei kleine Platinen mit Ätzteilen, eine davon farblich bedruckt. Die Ätzteile sind geeignet, sowohl die grüne als auch die graue Cockpitvariante umzusetzen. Der große Decalbogen wurde bei Cartograph gedruckt, ist glänzend und fehlerfrei. Die kleineren Bögen druckte Eduard offenbar selber. Die Qualität derselben ist auf dem gleichen hohen Niveau.

Stříbrné šípyStříbrné šípyRumpfbug, oben PF unten PFMRumpfheck PF, neu: das Endstück ist separiertSeitenleitwerk und Rumpftunnel PFBremsklappe geöffnet oder geschlossen darstellbarneue Finne der PF
TF-Oberseite: links R, rechts PF, beachte Ausschnitt für LandeklappeIm Gegenlicht: Oberflächendetails an der Oberseite der Tragfläche der PFEines der Highlights im Bausatz: die Aufklärungsbehälteraufwendig: Teile der Schubdüsekorrekte Nachbildung der unterschiedlichen Hauptfahrwersschächtehier die andere SeiteNeue Teile für den Sitz und die Kabinenrückwand der PF

Stříbrné šípy

 

Die eigentliche Sensation der „Silberpfeile“ sind neue Teile für die Version MiG-21PF. Für Dezember ist diese in einem eigenen Profipack angekündet. Die für den Modellbauer relevanten Unterschiede der PF gegenüber der zuletzt bei Eduard erschienenen Version PFM (die eigentlich eine Weiterentwicklung der PF ist) beziehen sich auf das Cockpit, die Kabinenhaube, das Seitenleitwerk, die Finne und die Tragflächen. Das Cockpit verfügt über eine einteilige, nach vorne öffnende Haube. Im Original änderte sich die Kabinenhaube beim Übergang von der Version PF zur PFM. Der Grund dafür war der neue, bessere Schleudersitz KM-1, der den SK-1 ablöste.

Im Bausatz findet man folgerichtig Teile für einen neuen Sitz  und einen geänderten Spritzling für die Klarsichtteile, der die gepanzerte Frontverglasung einschließt. Auch der Rumpf ist im Cockpitbereich etwas anders und wurde neu entwickelt. Das Seitenleitwerk der PF ist schmaler als das späterer Versionen. Auch ist die Bremsschirmaufnahme eine andere. Der betreffende Behälter befindet sich nicht in der Seitenleitwerkswurzel, sondern ist ein Fach an der linken Unterseite des Rumpfhecks. Der Befestigungspunkt für den Schirm ist ebenfalls an der Unterseite, was eine etwas andere Finne zur Folge hat. Auch für diese findet man im Bausatz ein neues Teil. 

Die letzte Änderung betrifft die Landeklappen. Ab der Version PFM kam das sogenannte SPS-System zum Einsatz. Dabei wird Zapfluft vom Triebwerk über die als Wölbklappen ausgeführten Landeklappen geblasen. Damit konnte die Landegeschwindigkeit signifikant gesenkt werden, was die Piloten sehr gerne annahmen. Bei der PF und früheren Version sind die Landeklappen jedoch als Fowlerklappen ausgeführt. Konstruktiv überlappt dabei der obere Teil der Tragfläche einen Teil der Landeklappe. Der Ausschnitt für die Landeklappe im oberen Tragflächenteil ist also kleiner als bei der PFM. Auch das ist von Eduard in Form komplett neuer Tragflächenteile berücksichtigt worden. Und hier kommt jetzt ein ABER. Im Original sieht man bei ausgefahrener Landeklappe ziemlich markante Strukturen an der Unterseite des jetzt sichtbaren Teil des Oberflügels. An dieser Stelle ist beim Eduard-Modell nur eine glatte Fläche zu sehen. Das fällt deutlich gegenüber der sonstigen sehr hohen Durchdetaillierung ab. Aber vielleicht kommt ja noch etwas in Form zusätzlicher Ätzteile, falls nicht - selbst ist der Mann oder zu machen.

Stříbrné šípyStříbrné šípyStříbrné šípyStříbrné šípy

Stříbrné šípy

 

Fazit:

Die Aufmachung folgt dem bereits bekannten Schema. Über die Qualität der Plastikteile braucht man nicht viele Worte verlieren, sie ist über jeden Zweifel erhaben. Die vielen Decalvarianten machen die Wahl zur Qual. Das beiliegende hervorragende Heft mit den vielen Fotos macht es nicht einfacher. Der Preis für den Bausatz ist schon eher oben angesiedelt. Durch Zukäufe weiterer recht preiswerter Ergänzungskits kann man den kompletten Bausatz nutzen, und drei Modelle bauen. Die Frage ist, ob das jetzt nur wegen der vielen Teile so gehandhabt wurde, oder ob uns das Konzept zukünftig öfter begegnet. Die Flexibiltät ist grundsätzlich zu begrüßen, man sollte nur zusehen, dass es bezahlbar bleibt.

Der Star des Kits ist die PF – keine Frage!

Weitere Infos:

Anmerkungen:

Den Bausatz auf der Homepage von Eduard sowie die zugehörige Anleitung erreicht ihr über folgende Links:

Diese Besprechung stammt von Kai Röther - 27. November 2014

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