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Vril-1 V1 Jäger

Guck, guck, i han a UFO g´seh!

von Thomas Brückelt (1:72 Bird Models)

Vril-1 V1 Jäger

Der „Blaue Klaus" von Loriot hat wohl auch schon gewusst, was „Deutsche Wertarbeit" bedeutet und sich daher für eine Untertasse, die heute von Experten „Haunebu II" genannt wird, entschieden... Die Ähnlichkeit der Untertasse ist wirklich verblüffend zu dem was sich einige Freunde der blühenden Phantasie heutzutage aus den Fingern saugen und im Internet verbreiten.

Vril-1 V1 Jäger

O.K., an den „Blauen Klaus" erinnert sich heute ja kaum noch jemand, da kann man um seine Fliegende Untertasse herum schon mal eine neue Geschichte erfinden, die vom einen oder anderen als „Bare Münze" genommen wird. Es ist schon faszinierend welche „Fakten" zu Ufos die - hieb- und stichfest nachgewiesen - aus dem Dritten Reich kommen, kursieren. V.a. die wohl recherchierten technischen Daten, die zu den jeweiligen Modellen der NS-Ufos preisgegeben werden, sind äußerst erstaunlich und amüsant. Da mühen sich Entwickler und Forscher Jahrzehnte lang ab, auf energieverschwenderischste Art und Weise Hyperschalltriebwerke zu entwickeln, dabei braucht man doch nur eine oder zwei rotierende Metallscheiben, und schon fliegt man mit Mach 12 oder mehr und ruckartigen Bewegungen durch die Gegend oder landet gar in Paralleluniversen!

Vril-1 V1 Jäger

Also Vorsicht beim Arbeiten mit der Trennscheibe! Fliegt mal ein Kleinteil davon, braucht man sich nicht wundern, wenn man es nach einer ausgiebigen Suche nicht wieder findet: Durch die freigesetzten, nur spärlich erforschten Kräfte sich drehender Körper kann es schon mal sein, dass es in einer anderen Dimension gelandet ist. Die Plastikmodellbauer dort werden sich sicher über die Kleinteilesammlung freuen!

Vril-1 V1 Jäger

„Spaß muss sein!" dachte ich mir, und legte mir den Resin-Kit eines solchen mysteriösen Geräts zu. Das Phantasieprodukt von Bird Models trägt die Bezeichnung Vril-1 V-1 Jäger und wird in ebay mit einer Beschreibung angeboten, die von jemandem stammt, der sich wohl gut in der Materie auskennt.

Vril-1 V1 Jäger

Der Bausatz besteht aus wenigen Resinteilen, die für ein Kleinserienmodell recht gut detailliert sind, und zwei sauber tiefgezogenen Hauben. Es liegt noch eine deutsch- und englischsprachige Anleitung bei und eine Erläuterung des Zusammenbaus in Form einer Handskizze. Etwas Nacharbeit ist natürlich erforderlich, aber sie hält sich in Grenzen. Die Cockpitausstattung fällt mit einem Sitz und zwei quaderförmigen Konsolen, bei dem Platz der zur Verfügung steht, etwas spärlich aus. Hier kann man sich austoben! Ich baute noch ein paar Details ein wie Instrumentenbretter und weitere Konsolen, ein paar Hebelchen und Leitungen. Dem Modell liegen noch drei Landefüße bei, ich entschied mich jedoch für ein Radfahrwerk aus dem Ersatzteillager. Laut Anleitung sind die Landefüße „reine Spekulation"... Da hab´ ich ja nochmal Glück gehabt!

Vril-1 V1 Jäger

Mein UFO-Pilot sollte nicht alleine durchs All fliegen müssen (ist ja auch langweilig), deshalb baute ich noch einen zweiten Sitz hinter dem Pilotensitz ein, für einen Bordschützen. Wobei wir auch schon bei der Bewaffnung wären. In der Anleitung steht, dass zwei MK 103, zwei MG 17 und eine Kanone unter dem Rumpf zum Einsatz kommen sollten. O.K.. Wir haben hier also einen Antrieb, der das Ding mit nahezu unbegrenzter Energie versorgt, und dann soll man sich mit so einer primitiven Bewaffnung zufrieden geben? Neee Leute, nicht mit mir! Ich baute aus übrigen Teilen anderer Modelle einen „fetten" Levitationslaserimpulsnukleardetonationsstrahler und brachte ihn unten an. Jaja, solche Waffen wurden wirklich in geheimen Bunkern gebaut... Es gibt auch Beweisfotos davon. Das Internet weiß alles! Was ein Mündungsfeuerdämpfer an einer angeblichen Strahlenkanone zu suchen hat, bleibt zwar ein offenes Geheimnis, aber die Bilder davon gibt's und die sind garantiert alle echt! Die beiden Türme mit den Zwillingskanonen entstanden ebenfalls im Eigenbau aus übrigen Teilen anderer Modelle.

Vril-1 V1 Jäger

Mein Willst-Du-viel-flieg´-mit-Vril-Jäger bekam einen einfarbigen, dunkelgrauen Anstrich. Decals lagen dem Bausatz nicht bei, so suchte ich mir diese aus meiner Restekiste zusammen. Die gelben Linien sind nicht nur die Markierung für eine Trittfläche, sie dienen auch als Referenz für den Andockarm im Andromeda-Gerät. Mit dem riesigen Raumschiff sind nämlich 1945 diverse Führungskräfte vom Neuschwabenland aus ins Andromeda-System geflohen.

Vril-1 V1 Jäger

Nach dem Klarlacküberzug und dem Fotoshooting landete mein kleiner Modellbau-Scherzartikel neben meinen beiden Go-229 im Regal. Da passt er auch gut hin, denn solche komisch aussehenden Flugzeuge konnten damals nur mit Hilfe von Alientechnologie gebaut werden.

Sogar die Aliens profitierten schon von der Nazi-Technolgie! Das Alien-Ufo von Pegasus scheint wohl als Urmodell für den Resin-Bausatz des Vril-Jägers hingehalten zu haben, nur dass dieser jetzt auf dem Kopf steht. Die beiliegenden Landefüße sind ebenfalls baugleich.  

Zum Schluss lässt sich zusammenfassen: Die Gebrüder Horten würden sich im Grab umdrehen - und: Liebe Eltern, schützen Sie ihr Kind vor Drogen!

Thomas Brückelt,
acroairwolf.beepworld.de

Publiziert am 24. August 2012

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