McDonnell Douglas F/A-18 HARVNASA, #840von Thomas Brückelt (1:72 Heller)Das Modell zeigt die F-18 HARV (High Alpha Research Vehicle) der NASA. Ende der 80er Jahre wurde eine F-18 zu diesem Versuchsflugzeug für hohe Anstellwinkel umgebaut. Zunächst wurden höhere Anstellwinkel durch Änderung der Flugsteuerungs-Software erzielt. Später kamen weitere Softwareänderungen, die Vektorschubsteuerung und verstellbare Strakes hinzu, die die Anstellwinkel nochmals vergrößerten. Von 1987 bis 1996 wurden 385 Testflüge absolviert, bei denen Anstellwinkel von ca. 70° erreicht wurden. Als Basis für das Modell griff ich auf den Heller-Bausatz der F/A-18A zurück. Hier ist es ganz geschickt, dass die Tailerons getrennt beiliegen und als bewegliche Teile vorgesehen sind. Ich wollte mein Modell fliegend mit hohem Anstellwinkel präsentieren. So trennte ich die Nasenklappen und Flaps aus den Tragflächen und brachte sie in ausgefahrener Stellung erneut an. Die Tailerons brachte ich in die Stellung „gezogen" und die Aufnahme für mein Display im Rumpf so an, dass das Flugzeug mit der Nase ordentlich nach oben zeigt. Der Bau des Basismodells verlief problemlos: Die Passgenauigkeit ist gut und es fallen kaum Spachtel- und Schleifarbeiten an. Schön ist auch, dass eine Pilotenfigur beiliegt. Die größte Herausforderung war natürlich der Bau der Vektorschubsteuerung. Glücklicherweise findet man auf http://svsm.org/gallery/f18harv einen nahezu lückenlosen „Walk Around" von der Maschine. An diesen Bildern orientierte ich mich beim Eigenbau der Zusatz-Ausrüstung. Die Gehäuse der Vektorschubsteuerung und des Trudelschirms fertigte ich aus ABS, sämtliches Gestänge aus gezogenen Gießästen. Die leicht gewölbten „Schaufeln" befreite ich mit einer kleinen Trennscheibe aus den beiliegenden Zusatztanks und passte sie entsprechend an. Beim Anbau an das Gehäuse richtete ich sie so aus, dass sie gemäß dem Ausschlag der Tailerons den Schubstrahl nach oben lenken. Weiterhin entstanden noch die Sonden an den Wingtips und die Leitbleche an der Nase im Eigenbau. Die Decals auf dem Leitwerk und den Schriftzug „Silk Purse" unter der Haube druckte ich mir selbst. Auch die vielen markanten Niete auf den Gehäusen der Vektorschubsteuerung deutete ich mit selbst gedruckten Decals an. Ich verwendete eine Tiefziehhaube, die eigentlich für den Academy-Bausatz gedacht war. Diese konnte jedoch recht gut angepasst werden. Lackiert habe ich das Modell mit dem Pinsel, mit Revellfarbe (Teerschwarz 6, Gold 94 und Weiß 301). Mit einem Klarlacküberzug in Seidenmatt versiegelte ich die Hornet. Das Anfertigen der Eigenbauteile hat viel Spaß gemacht und mir ein Modell für die Sammlung beschert, das man nicht alle Tage sieht.
Thomas Brückelt, Publiziert am 20. Juli 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |