North American Harvard Mk.IVvon Hauke Ahrendt (1:72 Revell)
GeschichteDie T-6 ist eine Weiterentwicklung des North American Prototyps NA-16. Die T-6 wurde unter verschiedenen Bezeichnungen und Varianten ab 1938 im Wesentlichen als Trainingsflugzeug weltweit eingesetzt. Relativ unbekannt dürfte der Einsatz der T-6- Varianten bei der deutschen Luftwaffe im WW2 gewesen sein. Hierzu kam es, als die Luftwaffe die französischen Beuteflugzeuge verschiedener T-6 Varianten in größerer Stückzahl eingesetzt hat. In Kanada wurden in den 50ern durch Canada Car and Foundry (C.C.F.) insgesamt 555 Flugzeuge der T-6 Version „Harvard Mark IV“ gebaut. Diese Variante hatte eine weniger verstrebte Cockpithaube, ein steuerbares Spornrad, einen höheren Kraftstoffvorrat, eine überarbeitete Hydraulikanlage und verbesserte Instrumente und Funkgeräte. Einsatz bei der BundeswehrIm Rahmen der Wiederaufbauhilfe des deutschen Militärs als neues Mitglied der Nato wurden 135 Harvard Mk IV durch Kanada 1956 an die Bundesluftwaffe geliefert. Die Kosten sind symbolisch zu sehen: 1 Dollar pro Stück. Eingesetzt wurde die Harvard Mk IV hauptsächlich bei der FFS-A in Landsberg. Einige Maschinen gingen zu Ausbildungs- und Verbindungszwecken an die TSLw 1 in Kaufbeuren. In vernachlässigbarem geringem Umfang flogen Harvard Mk IV auch bei anderen Einheiten, hier dann ausschließlich als Verbindungsflugzeug. Die Flugführerschule FFS A wurde durch diese früh zur Verfügung stehenden Maschinen bereits im September 1956 in die Lage versetzt, mit der fliegerischen Fortgeschrittenenausbildung der Luftwaffe zu beginnen. Erst nach ca. 110 Flugstunden auf Propellermaschinen durften angehende Piloten auf die Strahltrainer umsteigen. Drei Jahre lang existierte bei der FFS-A auch eine aus vier Flugzeugen bestehende Kunstflugstaffel. Eine davon war die in diesem Revell-Bausatz enthaltene Decalvariante AA+615. Die Nutzung der Harvard Mk IV in der Luftwaffe endete 1966, als für die Erst- und Fortgeschrittenenausbildung nun eine genügende Anzahl verschiedener moderner propellergetriebener Schulungsflugzeuge vorhanden war. Acht Maschinen gingen während des 10-jährigen Nutzungszeitraumes bei der Bundesluftwaffe verloren, ebenso viele Piloten verloren ihr Leben dabei. Die Flugzeugen hatten sich wegen ihres auffälligen gelben Anstriches, der allen frühen Propeller-Ausbildungsflugzeugen gemeinsam war, Spitznamen wie „Postauto“, „Zitronenbomber“ oder „gelbe Gefahr“ erworben. Das ModellDieser Bausatz von Revell ist in gelbem Kunststoff gespritzt und besteht nicht aus besonders vielen Teilen Die Gravuren sind relativ fein, in vielen Fällen jedoch erhaben ausgeführt. Der Bau ist schnell vollzogen. Etwas entgraten, das war es schon. Für 7,-- € ein Schnäppchen im Vergleich zu Preisen anderer Modelle und zugleich Farbtupfer im dominierenden Grau und Grün der andern Modellflieger bei mir im Schrank. LackierungDie Lackierung erfolgte in der ausschließlich verwendeten gelben Farbe. Ich habe meine Lackierung an den Vorbildfotos orientiert. So waren die häufig montierten Rotornarbenabdeckungen in den meisten Fällen farbig lackiert. Weiße Spiralen auf dunklem Grund oder in verschiedenen uni-farben sind sie zu sehen. Ich habe mich für die auf meinen Fotos am häufigsten zu sehende nur weiße Kappenfarbe entschieden. Die Abdeckungen der Sternzylinder waren in der Regel aber gelb, und nicht rot oder grün lackiert, wie Revell es in der Bemalungsanleitung vorgibt. Verwendet wurden Revellfarben, das Gelb ist aber etwas mit Sandfarbe abgemildert worden. DecalsDie umfangreichen Markierungen stammen aus dem Bausatz, sind absolut versatzfrei gedruckt und legen sich gut an. Die Beschriftungen waren aber sehr groß und dick ausgeführt, viele habe ich daher ersetzt. Ohnehin muss man aufpassen, denn nicht alle angegebenen Aufschriften konnte ich an den Vorbildfotos finden. Einiges habe ich dann weggelassen. Weitere Bilder
Hauke Ahrendt Publiziert am 09. August 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |