Nord 2501 D Noratlas (Teil 2)5 Lackiervarianten des ersten Kampfzonen-Tranporters der BWvon Hauke Ahrendt (1:72 Heller)Nachfolge-ModelleDann habe ich mir vor einigen Jahren mal weitere zwei und später noch mal drei Heller Bausätze für schmales Geld gekauft. Neue Verpackung, gleiche Spritzlinge wie 1980, aber neuer Decalbogen. Dieser lässt die Markierung einer französischen Algerien-Variante und deutschen Variante der FFS-S nach 1968 zu. Die französische Markierung entspricht im Wesentlichen zugleich aber auch dem aktuellen Zustand des letzten heute noch (wieder) flugfähigen Exemplars. Den Bau habe ich parallel bei allen fünf Modellen angefangen, dann aber den Bau eingestellt, weil die Ausführung der Teile doch etwas spartanisch ist. Ich habe die Lust verloren und mich dann mit anderen Dingen beschäftigt. Zwischenzeitlich sind dann auch noch zwei der angefangenen Modelle kaputt gegangen. Vor kurzem aber hab ich die Modelle wieder hervorgekramt. Nachdem die meisten meiner 1:35-Modelle zerstört waren und ich mich nach anfänglichem Neubau der zerstörten Modelle erstmal doch nicht weiter zum Modellbau motivieren konnte, war die Vollendung dieser fünf Modelle mal ein Motivationstest für mich ;-)).
Los ging es: Also erst mal wieder eine Internetrecherche. Es gibt genügend zeitgenössische Bilder von BW-Flugzeugen im Netz, ca. 50 verschiedene Flugzeuge konnte ich recherchieren, und mindestens 50% der Bilder sind davon sogar in Farbe. Das ist erstaunlich viel Bildmaterial finde ich. Und es gibt auch jede Menge Detailbilder. Das war eine große Hilfe, aber zugleich auch ein Dämpfer. Gerade der Dachbereich vor dem Flügelansatz erfordert viele zusätzliche Teile. Eine Noratlas wollte ich mit offenem Heck darstellen, dazu musste wenigstens grob ergänzt werden was fehlt. Da ist sehr stark vereinfacht worden von Heller. Aber das, was ich modifiziert habe, stellt auch nur unzulängliches Flickwerk dar, doch mehr Lust hatte ich nicht. Da müsste man eigentlich noch sehr viel mehr tun. Auch ist die gesamte Rumpfstruktur nur unzulänglich dargestellt, es fehlen jede Menge an Stößen und Nieten. Von Details ganz zu schweigen. Das Bugrad ist eine Katastrophe für sich, bei drei Modellen habe ich daran etwas getan, dann hat es mir gereicht.
Das Schlimmste habe ich versucht zu kompensieren. Es war aber erschwerend, dass ich mit dem Bau begonnen hatte und nun vieles nicht mehr zugänglich war. Was für mich nicht zu ändern war ist die Aufteilung der Cockpitverglasung. Dem Bausatz liegt ein Teil für die frühe französische Variante bei, und ein alternatives Teil für die spätere französische und alle deutschen Versionen. Doch das Teil für die deutsche Verglasung ist grundsätzlich falsch. Die großen seitlichen Fenster sind zu lang, dadurch sind alle vorderen Fenster ebenfalls falsch aufgeteilt. Was sollte man da machen?? Einfach dulden! ;-))
Erste Lackierung am Beispiel des LTG 61Ich habe anhand von Vorbildern das mir bekannte Spektrum an Lackierungen erzeugt. Zu Anfang war zwischen 1956 bis ca. 1963 die Ausführung in Alu mit weißem Rumpfdach üblich. Maschinen mit dieser Ausführung der Lackierung sind bei allen nutzenden Einheiten eingesetzt worden. Diesen Zustand stellt das erste Modell mit Zugehörigkeit zum LTG 61 und Kennung GA+105 dar. Diese Maschine zeigt weiße Spitzen auf den Kappen der Rotornaben. Sehr früh, noch bei den silbernen Maschinen, wurden alle Noras des LTG 61 mit weiß lackierten Kappen eingesetzt.
Übergang 1: Tarnung mit weißem DachDer Übergang zur am besten bekannten finalen Lackierung in Tarnung mit der orangen Leuchtfarbe verlief wohl über unterschiedlich Ausführungen: So gab es Anfang der 60er Jahre eine getarnte Variante mit weißem Dach, die in mehreren Exemplaren zumindest bei der FFS-S in Wunstorf über einen längeren Zeitraum geflogen ist. Mein Modell zeigt die Kennung AS+308 (die jedoch nicht nachgewiesen ist).
Übergang 2: Alu, weißes Dach und orange MarkierungenEine andere Variante war Alufarben mit der orangen Leuchtfarbe, die belegbar beim LTG 63 noch in Celle mit der Kennung GC+118 eingesetzt war. Diese Noratlas zeigt mein drittes Modell. Weitere Bilder verschiedener Noras in dieser Lackierung existieren, die Kennungen sind leider nicht erkennbar. Eingesetzt war diese Lackierungsversion ca. 1960 bis 1963. Verschiedene Fotos älterer Maschinen des LTG 63, wie auch beim Vorbild zu diesem Modell, zeigen eine farbige Spirale auf den Abdeckkappen der Propellernaben. Die Farbe der Spiralen könnte Rot oder ggf. Blau sein. Diese Spiralen sind auf späteren Bildern nicht mehr zu sehen. Sie stammen entweder noch von umgruppierten Maschinen des LTG 62, oder haben sich in dieser Einheit später nicht durchgesetzt. Da ich die Farbe nicht genau kenne habe ich sie sogar weggelassen. Hat jemand einen Tipp?
Übergang 3: Tarnung, weißes Dach und orange MarkierungenDie am häufigsten zu sehende „Übergangslackierung“ ist die getarnte Ausführungen mit oranger Leuchtfarbe und weißem Dach. Diese Lackierung ist zuerst 1965 datiert, einige Bilder lassen auf frühere Anwendung und bis 1966 schließen, danach ist diese Variante nicht mehr zu entdecken. Die meisten Bilder zeigen Maschinen vom LTG 61, seltener sind die in meinem Modell dargestellten Noras des LTG 62 zu sehen. Das Modell trägt die Kennung GB+119, die in Zusammenhang mit dieser Lackierung allerdings nicht belegbar ist. Diese Maschine zeigt weiße Spiralen auf den Kappen der Rotornaben. Es gab beim LTG 62 rote und weiße Spiralen, ich denke als Unterscheidung der 1. und 2. Staffel.
Die finale LackierungJa, so kennen wir sie! Die am häufigsten zu sehende Version generell ist natürlich die in Tarnlackierung mit den orangen Leuchtfeldern. Mein Modell stellt eine Noratlas vom LTG 62 dar und zeigt sie mit der Anschrift 52+32. Dies ist die nach 1968 verwendete neue Kennungsvariante, welche die Umbeschriftungen der Flugzeuge bei Wechsel der Einheitszugehörigkeit überflüssig machte. Diese Maschine zeigt die rote Variante der Spiralen auf den Kappen der Rotornaben.
DecalsZur Darstellung der verschiedenen Truppenzugehörigkeiten habe ich einen Bogen von HaHen bezogen, der dann in Verbindung mit den Heller-Decals die Gestaltung von fünf verschiedenen Maschinen zuließ. Lediglich bei einer Version des LTG 62 musste ich hinnehmen, dass das Emblem im Durchmesser erheblich zu klein ist, da es eigentlich für eine Abschiedsausführung vorgesehen ist. Mit den restlichen Decals von HaHen habe ich meine alte Jugendsünde auf den Flügeln etwas verschönert. Die Decals lassen sich gut verarbeiten, sind sehr dünn und gut gedruckt. Lediglich das Wappen des LTG 63 kam mir deutlich zu groß vor, so dass ich auf die Grabbelkiste zurückgegriffen habe. Weitere kleinere Markierungen habe ich selber aus der Grabbelkiste erstellt und stellen auch nur die Spitze des Eisbergs dar. 100% einheitlich waren die Markierungen ebenso wenig wie die Konturen der Tarnung. Daher habe ich dargestellt, wie es bei den meisten Bildern zu sehen war. Mein FazitAm Ende ist mit den fünf Modellen etwas herausgekommen, das mich wieder Spaß am Modellbau finden ließ, wenn es modellbauerisch auch keine Glanzleistung geworden ist. Lust auf mehr ist wieder aufgekommen, und die Idee, irgendwann noch mal eine Nora mit all den zu spät gewonnenen Erkenntnissen zu bauen. Mal sehen was die Zeit bringt…. Jetzt muss ich aber erstmal einen Platz für diese fünf Dinger finden! In diesem Sinne! Weitere BilderFrühe Nora von hinten Hauke Ahrendt Publiziert am 19. April 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |