M1917The American Doughboys 1919von Stefan Szymanski (1:72 RPM)Eigentlich beginne ich meine Arbeiten immer nach dem gleichen Schema. So suche ich mir ein interessantes Modell, mache mir Gedanken über die Farbgestaltung in Verbindung mit dem damaligen Einsatzort und –zeitraum und arbeite dabei auch schon geistig einen Endwurf für das dazugehörige Diorama aus. Die passenden Figuren bekommen dabei eigentlich immer erst zum Ende der Arbeiten eine tragende Rolle. In diesem Fall sah die Sache aber anders aus. So hielt ich eines Tages die neuen Figurensets der amerikanischen Armee aus dem ersten Weltkrieg von W^D in meinen Händen und musste mir nun Gedanken machen, wie ich diese mit welchen Modellen am besten in einem Diorama kombinieren könnte. Nach Durchsicht meiner Bestände fiel die Wahl sehr schnell auf den AC Bulldog und dem M1917 „Six-ton“ aus dem Hause RPM. Da ich beabsichtigte den Bulldog mit Ätzteilen weiter zu veredeln, wollte ich mit der „leichteren“ Arbeit beginnen und widmete mich zuerst dem M1917. Zwar hatte ich im Vorfeld schon etwaige Warnungen im Internet gelesen, doch ging ich sehr unbekümmert an die Arbeit, die sehr schnell in Frust ausartete. Ich wunderte mich schon zu Anfang über die große Fülle an Bauteilen, die für so ein kleines Gefährt in diesem Maßstab eher ungewöhnlich ist. Die Tücken in Sachen Handling und Passgenauigkeit steigerten sich immer weiter und beim Bau des Fahrwerks war ich dann wirklich kurz davor an dem entspannenden Sinn meines Hobbys zu zweifeln. So machte es jedenfalls keinen Spaß.
Als Rettung erhielt ich sehr kurzfristig einen Resinkit des FT-17 aus dem Hause Alby. Die Qualität und Aufteilung der Bauteile konnte mich sehr schnell überzeugen, doch handelte es sich hier um einen FT-17! Die Unterschiede zu dem amerikanischen Gegenstück kann man sehr deutlich beim Fahrwerk, der Bewaffnung und dem Auspuff erkennen. So blieb mir nichts anderes übrig, als den Alby-Bausatz mit Bauteilen des nun überflüssigen RPM-Bausatzes zu kombinieren. Diese Kombination gestaltete sich aber einfacher, als ich gedacht hatte. Anpassungsschwierigkeiten tauchten nicht auf und selbst die Panzerkette, die sich aus Einzelgliedern zusammen setzte, bereitete keinerlei Probleme.
Nun konnte mich mit dem Bulldog beschäftigen. Während RPM mit dem M1917 bei mir keinen positiven Eindruck hinterlassen hatte, muss man beim Bulldog von einem erstklassigen Bausatz sprechen. So verfügt das Modell unter anderem über einen kompletten Unterbau, der Antriebswelle, Motor, Getriebe und Schaltung umfasst. Auch die Passgenauigkeit bereitete hier keinerlei Probleme.
Trotzdem wertete ich die ganze Sache noch mit dem passenden Ätzteilbogen von Part auf. Wie auch bei anderen Herstellern dieser Bögen muss man auch hier nicht unbedingt jedes Ätzteil verwenden. Manchmal ist der Aufwand für einen geringen Nutzeffekt (also das Auge des jeweiligen Betrachters) einfach zu groß. So beschränkte ich mich hier auch nur auf die wesentlichen Teile.
Bei der Gestaltung des Dioramas wollte ich diesmal eher schlicht vorgehen. Strukturiertes Gelände in Verbindung mit ein wenig „Grün“ sollte ausreichen. Alles andere hätte in meinen Augen eher zu einer Überlagerung geführt. Außerdem sollte die Szenerie in den Staaten auf einem Manövergelände im Jahre 1919 spielen. So wären hier Ruinen, Fachwerkhäuser etc. eher unpassend gewesen.
Mit den Figuren sollte sich der Kreis nun endlich schließen. Bisher hatte ich bei vergangenen Arbeiten sehr gute Erfahrungen mit dem W^D-Sortiment gemacht und auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Die aus Weichmetall gefertigten Figuren verfügen über natürliche Posen und eine erstklassige Detaillierung. Als weiterer Pluspunkt liegen zudem verschiedene Köpfe bei, so dass man individuell zwischen Tellerhelm, Schiffchen oder dem bekannte Army-Hut wählen kann.
Stefan Szymanski Publiziert am 09. März 2011 Die Bilder stammen von Bärbel Grossmann. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |