Vought A-7E Corsair IIvon Bernhard Schrock (1:48 )Es ist erstaunlich wie die Zeit vergeht! Im Sommer 2006 habe ich als erstes die Cockpitwanne von Aires grau und die Räder schwarz geairbrusht.... Dass es fast vier Jahre zur Fertigstellung dauern würde, hätte ich nie gedacht. 2009 war es dann endlich soweit: das Modell war fertig, der Bausatz über 20 Jahre alt und gehörte bestimmt zehn Jahre meiner Sammlung an. Ungeachtet des Alters kann Hasegawa mit dem neuen Bausatz des chinesichen Mitbewerbers gut mithalten: deutlich ist durch die Aufteilung der Teile zu erkennen, dass die japanische A-7E hier Pate stand.Die Mk-84 Bomben stammen von PP-Aeroparts und wechselten laut Preisetikett für 6 DM den Besitzer. Wo und wann genau konnte ich nicht mehr rekonstruieren. Durch die Kombination aus Resin für den Korpus und Messing für die Flossen sieht das Ergebnis sehr realistisch aus. Die MERs (Multi Ejector Racks) wurden mit einigen Plastik- und Drahtstücken dem Original näher gebracht.Der Lufteinlass verleiht der Corsair II ihr typisches Aussehen und erfordert beim Zusammenbau wegen der Aufteilung einer Nacharbeit (Verspachteln und Verschleifen). In Anbetracht der sehr schönen Aufmachung der Teile im Verlindenset für das Radargerät konnte ich nicht widerstehen und habe das Radom abgetrennt. Andererseits aber wollte ich gerne auch die Möglichkeit haben, die unverfälschte Silhouette des Originals beim Modell darzustellen. Dieser Wunsch gliech also der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises und ließer sich nur durch eine abnehmbare Nase verwirklichen. Mittels zweier Drahtstücke war die Abnehmbarkeit schnell realisiert. Durch einen kleinen Fehler bei der Montage des Resinspantes mit der Aufnahmevorrichtung für die Antenne selbst schaute die ganze Einheit zu weit heraus: ungeachtet der Ausdünnung des Radoms auf der Innenseite ließ sich dieses nicht mehr schließen. Dieses Problem ließ sich leicht lösen, in dem die Antenne abnehmbar ist und vor dem Schließen des Radoms abgenommen wird.Lediglich den Abziehbildern sieht man das Alter an, welche m.E. völlig Hasegawa-untypisch rissig geworden sind und teilweise in mühevoller Arbeit aufgebracht werden mussten. Warum nicht auf einen Bogen z.B. von MS zurückgreifen? Habe ich versucht, da dieser aber beinahe genauso alt war wie der Bausatz selbst und beim Eintauchen ins Wasser förmlich in unzählige Stücke "explodierte", schienen die Original-Decals und ein kleiner Pinsel zum Ausbessern doch die bessere Wahl. Detaillieren gerne aber im sichtbaren Bereich. Wer sieht schon die mühevoll nachgerüsteten oder nicht vorhandenen Schläuche und Kabel in den Fahrwerkschächten? Nach diesem Motto wurde die meiste Energie in das Cockpit investiert. Die gelben Abdichtungsstreifen entstanden wie üblich aus gelben Decalstreifen.Im Detailset von Verlinden sind einige Kleinteile für den Notstromgenerator enthalten, welche deutlich besser als die Pendants aus dem Bausatz aussehen. Durch geschickte Bemalung und Ergänzung um ein paar Kleinteile kann der Avionikschacht des Bausatzes übernommen und ein Neubau vermieden werden. Die Original-Sidewinders habe ich für irgendein anderes Projekt "geklaut". Nun galt es einen anderen Bausatz zu bestehlen, um die Corsair II zu komplettieren.Die Hi-Vis Lackierung erfolgte gemäß dem BS-Standard mit H130 (Weiß) und H129 (Möwengrau) unter Zuhilfenahme von Post-Shading. Das Cockpitset von Aires ist herausragend. Durch die recht breite Abdeckung für das Instrumentenbrett gleicht jedoch die Einpassung der Windschutzscheibe einer Geduldsprobe. Die seitlichen Instrumente mussten hierzu ein wenig abgespeckt werden. Die Mühe mit dem "beweglichen" Radom hat sich gelohnt: die typische Silhouette der Corsair II kommt mit geschlossenem Radome voll zu Geltung. Um dem Positionslicht im Seitenleitwerk ein wenig Tiefe zu verleihen, kam ein aus dünnem Aluminiumblech gestanztes Plättchen und 5-Minuten Epoxy zum Einsatz.Die Klebefuge zwischen dem inneren Kanzelrahmen und dem transparenten Teil wurde verspachtelt und mit einer Gummidichtung aus echtem Gummischlauch (ca. 0.3 mm stark) ergänzt. Im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Projekten ist der Hauptfahrwerksschacht fast aus dem Kasten (ohnehin fast nicht zu sehen). Nur die Fahrwerksbeine erhielten einige Kabel und Schläuche. Ende gut - alles gut: nunmehr leistet die Corsair II in der Navy-Vitrine ihrem großen Bruder, der Crusader, Gesellschaft.
Bernhard Schrock Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |