Focke-Wulf Fw 190 A-6von Wolfgang Henrich (1:72 Hasegawa)Eine Focke Wulf 190 sieht aus wie die Andere. Klar, deshalb muss man sich etwas aussuchen, was sich von dem Einheitslook abhebt. So wie bei dieser Fw190 A-6 der 1./JG1. Hier haben wir nun eine Focke Wulf 190 aus dem Hause Hasegawa. Er lässt sich ganz gut mit dem an anderer Stelle bereits gezeigten Revell-Bausatz vergleichen. Der Bausatz unterscheidet sich nicht allzusehr von dem Revellmodell. Hat er zwar nicht die Schwächen mit der Form der Motorhaube/Lufteinlauf und der Kanzel, so fehlen ihm doch einige feindetaillierte Gravuren. Zwar sind die vorhandenen Gravuren sehr fein ausgeführt, aber bei weitem nicht so zahlreich wie bei dem Revellmodell. Was ganz fehlt, sind die eine oder andere Nietenreihe. Auf das exakte Nachmessen eines Modells verzichte ich. Mir reicht es, wenn ein Flugzeug im Ganzen stimmig wirkt. Ich kann also nicht sagen, ob der Hasegawa-Bausatz 100% maßstäblich ist. Die fehlenden Nieten wurden dann letztlich selber gefertigt, was dem Modell dann doch noch ein wenig mehr Leben gibt. Der Bausatz selbst gab die Lackiermöglichkeit dreier Standard Luftwaffenmaschinen her, hatte aber als Sonderedition (was ihn direkt 5 Euro teurer machte) die Decals für eine Maschine des Generals der Jagdflieger, Adolf Galland, zu bieten. Letztlich sagten mir aber alle Bausatzvarianten nicht zu. Schließlich fiel mir dann ein Decalbogen der Firma Eagle Cals "Home Defense Pt.III" in die Hände, welcher unter Anderem die Möglichkeit vorsah, eine Maschine der 1. Staffel des JG 1 zu bauen. Diese Maschinen waren kurzzeitig zur besseren Erkennung in der Luft mit einem Karomuster auf der Motorhaube bemalt. Man kam aber relativ schnell wieder von der Bemalung ab, weil es Verwechslungen mit ähnlich bemalten Thunderbolts gab. Die Passgenauigkeit des Hasegawabausatzes ist übrigens ohne Tadel. Es wurde praktisch nicht gespachtelt. Besonderes Augenmerk bei meinen Modellen richte ich eigentlich immer auf die Kleinteile und Bereiche, bei denen es wichtig ist, einen möglichst feinen Eindruck zu hinterlassen. In der Regel bedeutet dies, dass ich Kanonen und MGs durch entsprechend feine Kanülen ersetze. Ein weiterer Punkt, der mir bei vielen Modellen auffällt, sind die oftmals zu dicken Fahwerksklappen. Diese ersetze ich, wenn möglich, durch Fotoätzteile und wenn diese wie bei dieser Focke Wulf nicht vorhanden sind, schleife ich sie wenigstens so dünn wie nur möglich. Die gleiche Aufmerksamkeit sollte man übrigens auch der Unterseite eines Modells zukommen lassen. Dazu gehören auch dezente Verschmutzungen und Abgasspuren. Das Cockpit wurde, außer mit selbstgemachten Gurten aus Tamiyatape und Draht, direkt aus dem Bausatz genommen. Da ich diesmal die Haube geschlossen darstellen wollte, hätten sich weitere Verfeinerungen auch nicht gelohnt. Die Lackierung erfolgte mit Acrylfarben von JPS in RLM 74/75/76. Lackiert habe ich mit einer Evolution mit 0.2 mm Düse. Verdünnt habe ich die Farben mit einem Fensterreiniger. Die Oberfläche des Modells wurde mit 0000Stahlwolle angeschliffen, um der Farbe eine bessere Haftung zu geben. Wie auch hier, grundiere ich meine Modelle in der Regel nicht. Wenn man die Düsenspitze hin und wieder während des Lackierens mit einem in Fensterreiniger getauchtes Wattestäbchen reinigt, ist das Lackieren problemlos. Die Decals wurden direkt auf die seidenglänzende Oberfläche der Tarnlackierung aufgebracht. Die Lackoberfläche war so fein, dass ein Zwischenschritt mit einer Glanzlackierung nicht notwendig war. Alterung wurde mit Pastellkreiden und Ölfarben aufgebracht. Zum Abschluß erhielt das Modell eine Klarlacklackierung aus einer Mischung 60/40matt/glänzend von Gunze. Wolfgang Henrich Publiziert am 22. September 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |