VW Typ 2 T1„Dr. Oetker Hausfrauenberatung“von Arne Weimann (1:24 Revell)Der „T1 Bulli" – ein massenhaft hergestelltes Kfz, und auch als Maßstabsmodell unzählige Male präsentiert. Dennoch, der Slogan „Hausfrauenberatung“ rüttelt manchen eingenickten Modellbauer wach. Allein wegen den Decals juckt es unter den Fingern. Am Steuer natürlich ein allwissend grinsendes männliches Wesen der Gattung Mensch auf dem Weg zur nächsten verzweifelten Hausfrau … „Level 5“ – schaun wir mal, was das heißt, dachte ich. Das Kit hat wenige Bauschritte und zudem gehören gut ein Drittel der aller Bauteile nicht zu dieser Modellversion. Aufgrund großer Probleme beim Maskieren und da ich nicht die Farbflächen-Decals in dem zwar herrlich altbackenen Schuhcreme-Braun verwenden wollte, wurde der Bus am Ende nahezu einfarbig. Farbflächen mit Decals zu kleben wurde nur vorn getestet - sieht unschön aus. Das saubere Maskieren/ Lackieren dieser Flächen ist sicherlich ein Teil von „Level 5“ Der andere Teil von "Level 5" sind wohl die vielen funktionalen Türen. Mir sind bis auf die Türen am Heck leider alle Scharniere gebrochen. Ich würde rückblickend wohl erst die gesamte Karosserie inklusive Türen (ohne Scheiben etc.) zusammenstecken und dann komplett lackieren. An vielen Stellen, wo Türen öffen/schließen, haben sich die Farbschichten samt Grundierung bis aufs Plastik abgestoßen; natürlich auch an den Scharnieren. Diese Schäden wurden teils so belassen, um nicht endlos zu „verschlimmbessern“ und das ganze Modell nun in Richtung „schmuddeliger Gebrauchtwagen“ auszuarbeiten. Real wäre das für den seriösen Hausfrauenberater wenig vorteilhaft. Die Türverkleidungen innen wurden mit grauem Primer gefärbt. Ein Maskierprofi kann an dieser Stelle sicherlich tolle Detailarbeit leisten, da diese recht detailliert sind. Die Sitzbänke wurden bewusst nicht lackiert, um einen Glattlederlook zu haben. Nur verschütteten Kaffee habe ich dargestellt; der Hausfrauenberater ist manchmal sehr in Eile… Verwunderlich: identische Kennzeichen für hinten und vorn gab es nicht. Insbesondere aber: das Reserverad hinter der Sitzbank kann man final nicht sehen, denn es wird quasi verschlossen verbaut. Ich musste beim Bau immer wieder an Pharaonengräber denken, in denen Grabbeigaben für tausende von Jahren in die Finsternis weggeschlosssen wurden... Man baut also etwas ein (bloß nicht zu lange mit der Lackierung aufhalten!), um es nachher auf ewig einzumauern… Warum macht Revell sowas? Für die Frontblinker habe ich andere Gläser aus dem selben Kit verwendet. Die Holzpalette wurde als kleines Foto-Accesoire gebastelt und Backsteinmauern als Foto-Set zusammengeschustert. Am Ende einiger ungelöster Fragen und gelöster Probleme steht nun ein weiterer dieser tausenden von Bullis und die Feststellung: Das Kit hat Level 5 verdient. Arne Weimann Publiziert am 12. Juli 2024 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |