Einheiten der British Pacific FleetTrincomalée Harbour, 1945von Thomas Träger (1:700 verschiedene Hersteller)Neben der Formel 1 der 60er Jahre (siehe meine entsprechenden Beiträge hier auf Modellversium) ist ja mein „angestammtes“ Interessensgebiet im Modellbau der Krieg zur See von 1939 bis 1945. Als ich dabei vor ein paar Jahren begann, mich für die britische Ostindien- und spätere Pazifik-Flotte zu interessieren und über entsprechende Bücher, Dokus und Seiten im Internet zu recherchieren, fielen mir immer wieder Bilder und Berichte von deren Flottenstützpunkt Trincomalee auf Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, auf. Diese fand ich so interessant, dass ich mich irgendwann entschloss, ein großes Diorama zu bauen, das die Bucht von Trincomalee Anfang/Mitte 1945 mit einer Anzahl von entsprechenden Einheiten darstellen sollte. Orientierung und Ideengeber waren dabei u.a. diese Bilder hier, die ich beispielsweise auf der Web-Seite „hms.ausonia.org“ fand: Die SchiffsmodelleEine Überprüfung meiner Modelle ergab, dass ich bereits einige Schiffe, die zum Ende des Pazifikkrieges in Trincomalee stationiert waren, hatte. Also besorgte ich mir noch die, die ich zur Komplettierung des Dioramas haben wollte. Als alle gekauft und gebaut waren, waren es die folgenden: P { margin-bottom: 0.21cm; }
sowie mehrere Versorgungsschiffe und Schlepper aus dem „Harbour-Set“ von Tamiya. Zu den Lebensläufen und Schicksalen der einzelnen Schiffe des Dioramas verweise ich auf die entsprechenden Infos im Netz, z.B. auf Wikipedia oder bei naval-history.net. Der Bau aller Modelle nahm in Summe eine Zeit von ca. zwei Jahren in Anspruch. Fast alle habe ich mit Zurüstteilen von Pit Road, 3D-Models, Shapeways, Fine Molds u.a. ergänzt/verfeinert, einige wie z.B. die Achilles, die Nelson, die Frachter oder den Flottentanker zum Teil erheblich umgebaut und an den Rüstzustand von 1945 oder das Aussehen/den Zustand des gewünschten Schiffes angepasst (s. auch Beitrag => Link Ajax-Umbau). Lediglich die Glory, die Shah, die King George V, die Spey, den Trawler und die Barfleur wurden aus dem Karton gebaut. Der Anstrich erfolgte, wie immer bei mir, mit Pinsel und Revell Email Farben, die Takelung mit gezogenem Gußast. Planung und Erstellen des DioramasAusgehend von den Bildern begann ich wie üblich auf einer 90 x 180 cm großen Sperrholzplatte die Landschaft, Hafen, Inseln und die Verteilung der Schiffe zu planen. Nach einigen Änderungen hatte ich dann die endgültige Form, so dass ich mit der Erstellung beginnen konnte. Zunächst baute ich aus Gußastgerippen den Unterbau der Hügel und der Inseln. Dieser wurde dann mit Pattex bestrichen und eine erste Lage Zeitungspapier aufgebracht. Mit Tapetenkleister getränkt, wurden danach noch mehrere Lagen darüber gelegt, bis alles eine gute Stabilität und Dicke hatte. Nach mehrtägigem Trocknen und Durchhärten schnitt ich das überstehende Zeitungspapier ab und verfeinerte und ergänzte die Oberflächenstruktur der Landschaft mit selbstgefertigtem Pappmachée und Modelliermasse, bis Hügel und Inseln so waren, wie ich sie mir vorgestellt hatte.
Nachdem wiederum alles getrocknet und durchgehärtet war, wurden Hügel, Inseln, Wege und Straßen zunächst mit Plakafarben farbig grundiert, danach mit Grasstreu, Moos, Hecken und Bäumen aus dem Modelleisenbahnbau verfeinert und mit verschiedenen Grün-, Grau- und Brauntönen gefinisht. Danach habe ich die Kaianlage und die Übergänge von Buschland zum Strand fertig gestellt. Der nächste Schritt waren die Gebäude, Öltank, Fahrzeuge und sonstige Ausstattungen, die ich teils aus PitRoad-Modellbausätzen, teils selbst aus der Restekiste, aus Pappe und auf den Maßstab verkleinerte Fotos von Originalgebäuden Sri Lankas herstellte. Als alles fertig war, wurden sämtliche Teile an die vorgesehenen Stellen am Hafen und in der Landschaft platziert und festgeklebt. Als Letztes habe ich Wege, Häuser, Schuppen, Öltank und Kaianlage gealtert, mit einem Washing behandelt und dann alles zusammen mit sämtlichen Landschaften ordentlich mit mattem Klarlackspray konserviert.Meeresgestaltung, Platzieren und Vertäuen der Schiffe sowie letzte FeinarbeitenBevor es an die Meeresgestaltung ging, schaute ich mir noch mal auf Bildern genau an, wie in tropischen Gewässern bei schönem Wetter die Farbe des Wassers an tiefen Stellen, in Küsten- / Strandnähe und zwischen Inseln und Felsen ist. Weiterhin betrachtete ich Bilder, auf denen unter Wasser Seegrasfelder und Korallen dunkle Flecken bildeten. Mit ein paar ausgedruckten Vorlagen begann ich zunächst die Flachwasserzonen zwischen Inseln und den Strand- und Uferstreifen, an denen die Färbung vom Sandgelb über ein helles Türkisgrün bis zu einem kräftigen Blau verlief, zu gestalten. Mit Aquarell- und Wasserfarben malte ich zunächst die Grundfarbe und die fließenden Übergänge direkt auf die Holzplatte. Als das nach ein paar Korrekturen zu meiner Zufriedenheit erledigt war, kamen die Tiefwasserzonen mit kräftigem Blau dran. Danach malte ich die Seegrasfelder, sowie einige dunklere und hellere Blaustellen auf. Ein Aufstellen der Schiffsmodelle ergab ein für mich sehr befriedigendes Bild: so konnte ich es lassen! Nach ein paar Tagen Durchtrocknen wurde dann die erste Schicht hochglänzender Klarlack aufgetragen. Nach leichtem Antrocknen wurde die nächste Schicht wieder „stippelnd“ aufgebracht, um einen leichten Kräuseleffekt auf der Wasseroberfläche zu erzielen. Nach dem Durchtrocknen und –härten der ersten beiden Klarlackschichten kam dann die dritte und letzte Schicht drauf.
Danach wurden alle Schiffe, Boote, Schlepper und Versorger auf ihre Position gebracht und mit Pattex auf die Platte geklebt. Nach dem Aufmalen von leichten Bug- und Heckseen begann ich den letzten Teil der Arbeiten, das Vertäuen der liegenden Schiffen am Hafenkai und den Festmacherbojen. Hierzu benutzte ich, wie beim Takeln der Schiffe, gezogenen Gußast.
Das fertige DioramaNach einigen Tagen, an denen alles, was ich an Lacken, Farben und Kleber zuletzt aufbrachte hatte, endgültig trocknen und durchhärten ließ, war es dann soweit: mein Trincomalée-Diorama war fertig! Neben der ca. zweijährigen Bauzeit aller Schiffsmodelle, dauerte die Herstellung des Dios von der ersten Planung bis zur endgültigen Fertigstellung noch mal ca. fünf Monate reine Arbeit.
Thomas Träger, Publiziert am 16. Dezember 2023 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |