USS Card (CVE-11) und USS Borie (DD-215)Task Group 21.14 Nordatlantik Oktober 1943von Christian Bruer (1:700 Tamiya)Geschichtlicher HintergrundAnfang 1942 begann mit der CVE-9 USS Bogue der Bau der ersten Geleitträgerklasse. Die Bogue Klasse entstand aus dem Umbau von C3 Typ Frachtschiffen. Nach dem Typschiff USS Bogue lief die CVE-11 USS Card am 21. Februar 1942 vom Stapel und konnte am 08. November 1942 in Dienst stellen. Die USS Card hatte nach ihrer Indienststellung mehrere Atlantiküberquerungen absolviert bei denen sie Flugzeuge an die Invasionsfront in Nordafrika brachte. Im Juni 1943 bildete sie den Kern der neu aufgestellten Task Group 21.14. An Bord der USS Card befand sich die Composite Squadron VC-1 mit Wildcat und Avenger Maschinen. Als weitere Schiffe befanden sich vier alte Flushdeck Zerstörer der Clemenson Klasse bei dem Verband. Bereits im Juli 1943 brach die TG 21.14 zu ihrer ersten Unternehmung auf. Ziel war die aktive Jagd auf deutsche U-Boote um die Geleitzugwege zu sichern. Im Laufe der Unternehmung, die bis September 1943 ging, gelang es den Flugzeugen der VC-1 vier U-Boote zu versenken. Bis zum Ende des Krieges in Europa führte die Task Group um die USS Card weitere Unternehmungen durch wobei sich die Zusammensetzung der Begleitschiffe laufend änderte. Bei diesen Einsätzen wurden von den Flugzeugen der USS Card und den Escortern insgesamt 11 U-Boote versenkt. Neben der USS Bogue war die USS Card der zweiterfolgreichste Escort Träger der US Navy. Die USS Card wurde nach Beendigung des Krieges in Europa in den Pazifik beordert, dort nahm sie jedoch an keinen Kampfhandlungen mehr teil. Ab September 1945 überführte sie, im Zuge der Operation Magic Carpet, Militärpersonal aus der Pazifikregion zurück in die Vereinigten Staaten. Die USS Card wurde der Reserveflotte überführt, sie diente aber noch bis 1972 als Hilfsflugzeugträger bzw. Flugzeugtransporter unter anderem in Korea und Vietnam. 1972 schließlich wurde die USS Card aus der Schiffsliste gestrichen und zum Abwracken verkauft. Bei dem zweiten im Bunde handelt es sich um den Zerstörer DD-215 USS Borie. Die USS Borie gehörte zu der gegen Ende des 1. Weltkrieges gebauten Clemenson Klasse. Der Stapellauf erfolgte am 04. Oktober 1919 und die Indienststellung am 24. März 1920. Zwischen 1920 und 1939 diente die USS Borie als Flottenzerstörer in der Atlantik- und Pazifikflotte. Ab 1939 unternahm die USS Borie mehrere Neutralitätspatroullien im Nordatlantik und der Karibik. Im Juli 1943 wurde sie mit drei anderen Zerstörern zur TG 21.14 um die USS Card beordert. Bei der zweiten Unternehmung entdeckte die USS Borie am 01. November ein U-Boot an der Wasseroberfläche und griff dieses sofort an. Nach einem kurzen und heftigen Gefecht auf kurze Entfernung wurde das U-Boot U 405 von der USS Borie schließlich durch Rammstoß versenkt. Hierbei erlitt der alte Zerstörer jedoch selbst so schwere Beschädigungen, dass er von einem der anderen Begleitzerstörer nach Übernahme der Besatzung durch Artilleriefeuer versenkt werden musste. Die Modelle USS Card und BorieDie Card entstand aus dem Modell der Bogue von Tamiya. Der Bausatz ist ein Update des nicht mehr erhältlichen Bausatzes von Skywave/PitRoad. Der Bausatz, besteht aus ca. 170 in grauem Plastikmaterial gespritzten Einzelteilen. Der Bausatz ist gut durchdacht und einfach zu bauen, der Rumpf weist ein komplett geschlossenes Hangardeck auf, sodass die Hangartore geöffnet dargestellt werden können. Der Bauplan ist übersichtlich und klar gegliedert und läst keine Fragen offen. Das Modell bietet eine gute Basis und ist auch dem Einsteiger in den Schiffsmodellbau zu empfehlen. Zur Aufwertung fand der Zurüstsatz von Gold Medal Model No. 700-24 WW2 USN CVE/CVL Verwendung. Enthalten sind neben den Relings diverse Radarantennen, der Gefechtsmast, Yardarme, Leitern und Teile für die Flugzeuge. Die im Bausatz enthaltenen Flugzeuge fanden keine Verwendung, hier griff ich auf Wildcat und Avenger von Tamiya bzw. Fujimi zurück. Der Resin Bausatz der Borie stammt von WSW, besteht aus ca. 60 Einzelteilen und zeigt den Zerstörer im Bauzustand von 1943. Der Rumpf samt Aufbauten ist in einem Stück gegossen. Der Guss ist teilweise rau und uneben, auch waren bei dem mir vorliegenden Modell einige Entformrückstände im Bereich der Schornsteine und Aufbauten zu entfernen. Die weiteren Kleinteile liegen dem Bausatz auf Platinen gegossen bei. Der Bauplan ist recht einfach, in Form eines Seiten- und Deckriss, gehalten. Für Anfänger im Bau von Resinschiffsmodellen ist dieser Bausatz aufgrund seines moderaten Preises und einfachen Aufbaus auf jeden Fall zu empfehlen. Auch hier fand ein Ätzteilsatz von GMM, 700-8 USN Crusier/Destroyer, Verwendung. Einzig der Mast und die 3“ Geschütze konnten mich nicht überzeugen. Ersatz für die Geschütze fand sich in der Grabbelkiste, der Mast sollte aus Plastik- oder Messingrundprofil neu aufgebaut werden. Bis auf die Ätzteile und einige Verfeinerungen sind beide Modelle so gut wie aus dem Kasten gebaut. Die Passgenauigkeit ist recht passabel, aber an der ein oder anderen Stelle kam dennoch Spachtelmasse zum Einsatz. Nicht wenig Zeit nahm die Detaillierung sowie die Verarbeitung der Ätzteile in Anspruch. Um einige der Trägermaschinen etwas dynamischer darzustellen, habe ich an den 1:700er Nachbildungen der Avenger und Wildcat die Tragflächen abgetrennt, verschliffen und im eingeklappten Zustand wieder angeklebt. Heute kein Problem mehr, da es von Dragon die Flugzeuge bereits mit separaten Tragflächen gibt! Für die Detaillierung der Fahrwerke und Propeller kamen ebenfalls Ätzteile zur Verwendung. Beide Schiffe sind im Tarnschema Messure 22, 5-L Leight Grey und 5-N Navy Blue, gehalten. Hierfür habe ich Humbrol Nr. 64 und 77 verwendet. Die Basislackierung erfolgte mit Humbrol 64. Das abgesetzte Schema in Navy Blue habe ich nach dem Durchtrocknen des Grundanstrichs mit dem Pinsel aufgetragen. Die Decks sind in 20-B Deck Blue (Humbrol 96) gestrichen. Die hölzernen Flugdecks amerikanischer Träger waren vielfach mit einem Schutzanstrich, Flight Deck Stain, einer art Beize behandelt. Der Farbton variierte von Mittelblau bis hin zu einem an das dunkle Deck Blue heranreichenden Ton. Der Anstrich verwitterte recht schnell, so dass der Holzfarbton wieder zum Vorschein kam. Zur Darstellung eines verwitterten Flugdecks habe ich das Deck zuerst mit unterschiedlichen Brauntönen bemalt und anschließend mit einem dunklen Blau trocken gemalt. Für die Alterung der Modelle fanden Acryl Farben von Valejo in unterschiedlichen Grau- und Brauntönen Verwendung. Die Flugzeuge erhielten einen Anstrich in Weiß für die Unterseite und Hellgrau für die Oberseite. Nachdem ich die Lackierung abgeschlossen hatte erfolgte die Komplettierung der Modelle. Neben der Reling habe ich diverse Leitern und Treppen an den Decksaufbauten angebracht. Den Abschluss bildete die Takelage aus selbstgezogenen Gussästen sowie ca. 200 Figuren, die sich auf den Decks beider Schiffe tummeln. Um die Modelle in Szene zu setzen kam wiederum der altbewährte Bilderrahmen, Farbe und Silikon zum Einsatz. Christian Bruer Publiziert am 24. Dezember 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |