Faun 921/45 Avon Andreas Redlich (1:35 Elite Models)Zum Vorbild und BausatzIch möchte mich den Bemerkungen über das Vorbild und die Erfahrungen mit dem Bausatz von Hauke Ahrendt anschließen. Seine Ausführungen zu wiederholen erspare ich mir. Zwei Dinge seien zu ergänzen:
Zum gezeigten ModellDas Fahrzeug gehörte zur selbstständigen PzPiKp 130, welches der PzGrenBrig 13 (5.Pz.Div) Wetzlar unterstellt war. Die Zugmaschinen dienten zum Transport von Maschinen und Material (wie Zusatz-Faltbrücken für M48A2 AVLB) auf 25to-Tiefladeanhänger 16-rädrigem Käsbohrer-Anhänger. Persönliche AnmerkungNach Bendigung seiner vierjährigen Dienstzeit im PzArtBtl 135 und erfolgreicher Berufsausbildung als LKW- und Pz-Schlosser war die erste Arbeitsstelle des Autors in einem Faun-Reparaturwerk, so dass er eine besondere Zuneigung zu den Faun-Fahrzeugen der 1. Bw-Generation hat. ZusammenbauDer Verfasser dieser Zeilen wurde von verschiedener Seite auf die Besonderheiten von Elite hingewiesen ("Du musst nicht Mitglied in einem SM-Club sein, aber es erleichtert einiges"). Heute kann ich sagen, so schlimm war es nicht, aber man muss erhebliche Zeit für Spachteln, richten und Nacharbeiten rechnen. Planenseile und Planenhaken waren zum Teil nicht mehr vorhanden, so dass ich die Reste entfernte und die Haken durch Draht ersetze, die Ösen aufbohrte und die Plane schräg von unten durchbohrte. Dann wurde eingefärbtes Nähgarn durchgezogen. Aber Achtung: kein Baumwollgarn verwenden, es quillt auf und wirkt nach dem Lackieren ausgefranst. Die beiliegende Bauanleitung kann als grobe Richtlinie betrachtet werden, es sind gute Referenzbilder unerläßlich. Doch wer Bw-Fahrzeuge der 1. Generation mag, kommt an Elite nicht vorbei. Trotz aller Mühen würde ich weiterhin Bausätze des o.g. Herstellers "bearbeiten". Die Rundumkennleuchte (RKL)......stammt von Perfect Scale (Art#35033), wurde von unten aufgebohrt und als Halterung eine passende Kanüle (medizinische Spritzen aus der Apotheke dienen als Quelle) gewählt. Ein gewisser Vorrat an Kanülen unterschiedlicher Stärken ist sehr hilfreich.Die RKL wurde erst mit Valejo Reinweiß (70951) grundiert und anschließend mit Tamiya X-26 Clear orange finalisiert. Als Stromkabel wurde Kupferlitze benutzt. Bruchgefährdete Kleinteile (Spiegelhalterungen, Peilstäbe, Schalthebel, Abschleppbolzen) wurden aus Draht bzw. Stecknadeln gefertigt. Für die Warnflaggen an der Stoßstange wurde Filmfolie benutzt, entsprechend lackiert und gefaltet. Decals sind von Perfect Scale, das "Naturkunde"-Magazin und die Karte kommen von ETA-Diorama-Accessories, und Schäkel und Windenseile stammen aus der Hoffnungskiste (hoffentlich ist was Passendes drin).
Zum MotorDer Deutz V12 Dieselmotor mit Vielstoffeignung wurde so perfekt von Hauke Ahrendt gebaut, die Haube angepasst und geöffnet, dass der Modellbauer nur noch die Kraftstoffanlage entlüften, den Batterie-Hauptschalter (Nato-Knochen) umlegen, vorglühen und Glüh-/Anlaßschalter weiterdrehen musste, bis die 265 luftgekühlten Pferde von der Kette waren. Das ist der wahre Techno-Sound!!
Zur LackierungDas Modell wurde komplett mit einer Mischung (1:3) Tamiya X18/XF1 grundiert, danach mit AK RC087 (BW 6014 gelboliv "spät") wolkig lackiert, und anschließend durch AK RC086 (BW 6014 gelboliv "früh") "gehighlighted". AK RC086 und AK RC087 sind meiner Meinung nach die schönsten Bw-olive-Farben. Das Washing besteht aus einer Mischung aus Ölfarben von Abt. 502 mit Waschbenzin (Baumarkt) stark verdünnt. Trockengemalt wurde mit Ammo of MiG 0608 "Drybrush OliveGreen". Für die Reifen und Gummiteile wurde Tamiya XF85 und Revell 57 (zum trockenmalen) benutzt. Die finale Versiegelung erfolgte mit Revell Klarlack Matt mit Nitroverdünnung. Das Verdünnungsverhältnis wurde auf die Airbrush (Atztek A340) angepasst. Dabei keine Angst, Nitroverdünnung verfliegt zum Teil bereits auf der Distanz zwischen Airbrush und Modell, greift Plastik, Resin und Farbe nicht an und hinterläßt eine schöne Textur in dem matten Klarlack. Referenzen
1. Tankograd #5009 "Schwere Haubenzugmaschinen und Schwertransporter" 2. MNS-Militärfotografie"Schwere Haubenzugmaschinen und Schwertransporter"
DanksagungIch möchte mich an dieser Stelle nochmals bei Hauke Ahrendt für den tollen Motor bedanken (das ist ein starkes Stück). Weiterhin gebührt auch Frau Sandra Stein mein besonderer Dank für ihre professionelle fotografische Arbeit und die nicht-modellbauerische Sicht auf das Ganze.
Andreas Redlich Publiziert am 26. August 2023 Die Bilder stammen von Sandra Stein. © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |